Zimmerer Gehalt
Was verdient ein Zimmerer?
Auszubildende zum Zimmerer/Zimmerin erhalten in ihrer Ausbildungszeit eine angemessene Ausbildungsvergütung. Wie hoch die Mindestausbildungsvergütung bei Betrieben ohne Tarifbindung ausfällt, regelt das Berufsbildungsgesetz. Findet die Ausbildung an einer Berufsfachschule statt, haben sie keinen Anspruch auf eine Vergütung. Ebenso verhält es sich, wenn diese das 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr absolvieren.
Ein/e Zimmerer/Zimmerin mit einer Ausbildungsstelle in einem tarifgebundenen Betrieb erhält eine Ausbildungsvergütung, die den tarifvertraglichen Vereinbarungen entspricht. Wie das Gehalt als Geselle/-Gesellin, unterscheidet sich der Verdienst in der Ausbildungszeit. Diese Faktoren wirken sich auf die Höhe des Entgeltes aus:
- in der Ausbildung: Branche und Region des Ausbildungsbetriebes
- im Beruf: das Lebensalter, die Berufserfahrung, Tarifabhängigkeit des Betriebes, Region und Branche sowie die Größe des Betriebes
Das Gehalt beträgt bei tariflicher Bezahlung in der Ausbildung im bundesdeutschen Durchschnitt:
- im 1. Ausbildungsjahr ca. 876 € brutto/Monat
- im 2. Ausbildungsjahr ca. 1.212 € brutto/Monat
- im 3. Ausbildungsjahr ca. 1.473 € brutto/Monat
Beim Berufseinstieg erhöht sich der Verdienst eines Zimmerers/einer Zimmerin auf ca. 1.600 € bis 2.800 € brutto/Monat. Mit einigen Jahren Berufserfahrung bekommen Sie für Ihre Arbeit einen Lohn von ca. 2.882 € bis 3.673 € brutto/Monat.
Überwiegend vergüten Arbeitgeber von Zimmerern/Zimmerinnen ihre Mitarbeitenden außertariflich, da Unternehmen dieser Berufsgruppen selten organisiert sind. Das bedeutet für Beschäftigte, dass sie ihren Lohn mit ihrem Arbeitgeber aushandeln. Dieser entspricht dem Mindestlohn oder geht bei gutem Verhandlungsgeschick und umfangreicher Qualifikation darüber hinaus. Zimmerer/Zimmerinnen in Großbetrieben bekommen ein höheres Gehalt als in kleinen oder mittleren Betrieben beschäftigte Handwerker/innen.
Wo verdient ein Zimmerer am meisten?
Am meisten verdient ein Zimmerer/eine Zimmerin in der Ausbildung in den alten Bundesländern ohne Berlin. Die folgenden beispielhaften Einkommen entsprechen denen im Baugewerbe:
1. Ausbildungsjahr:
- Berlin: ca. 838 € brutto/Monat
- neue Bundesländer ausgenommen Berlin: 855 € brutto/Monat
- alte Bundesländer ausgenommen Berlin: 920 € brutto/Monat
2. Ausbildungsjahr:
- Berlin: ca. 1.102 € brutto/Monat
- neue Bundesländer ausgenommen Berlin: 1.060 € brutto/Monat
- alte Bundesländer ausgenommen Berlin: 1.230 € brutto/Monat
3. Ausbildungsjahr
- Berlin: ca. 1.336 € brutto/Monat
- neue Bundesländer ausgenommen Berlin: 1.060 € brutto/Monat
- alte Bundesländer ausgenommen Berlin: 1.495 € brutto/Monat
Zimmerergesellen/-gesellinnen in den alten Bundesländern erhalten mehr Gehalt als ihre Kollegenschaft in den neuen Bundesländern. Der Unterschied macht bis zu ca. 900 € brutto/Monat aus. Den Löhnen entsprechend sind hier die Lebenshaltungskosten niedriger als in den alten Bundesländern. Ob sich ein Umzug lohnt, zeigt ein Vergleich der zu erzielenden Gehälter mit den Kosten, die für das Leben anfallen. Im Folgenden einige Beispielgehälter verschiedener Regionen Deutschlands:
- Sachsen ca. 2.540 € brutto/Monat
- Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ca. 3.310 € brutto/Monat
- Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg ca. 3.358 € bis 3.367 € brutto/Monat
- Schleswig-Holstein ca. 3.384 € brutto/Monat
- Hessen ca. 3.402 € brutto/Monat
Zimmerer/Zimmerinnen mit höheren Gehaltswünschen erweitern Ihre Kompetenzen. Dazu nehmen sie an Weiterbildungen teil, die ihnen mindestens ihre Berufsfähigkeit sichern oder mit denen sie höhere Abschlüsse und damit deutlich höhere Gehälter erarbeiten.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Zimmerer?
Zimmerer/Zimmerinnen passen sich den Neuheiten in ihrem Beruf an, um einsatzfähig zu bleiben. Dazu besuchen sie Lehrgänge aus den Bereichen:
- Holzbau
- Holzschutz
- Zimmerei
- Isolierung, Dämmung
Das Berufsbild des Zimmerers/der Zimmerin verändert sich. Wer sich auf dem aktuellen Stand hält, macht sich vertraut mit Technologien wie der speicherprogrammierten Steuerung (SPS). Mit dieser programmieren Sie in Ihrem Beruf automatische Säge- und Hobelmaschinen und richten diese ein. Daneben erleichtern Apps für Planung und Aufmaß das Leben der Zimmerer/Zimmerinnen. Weitere Themenbereiche, die Sie zukunftsfähig in Ihrem Arbeitsbereich machen, sind:
- der 3-D-Druck
- Wearable Technology
- 3-D-Laserscanning
Für einen beruflichen Aufstieg bieten sich diese Aufstiegsweiterbildungen an:
- Techniker/in mit verschiedenen Spezialisierungen wie Bautechnik, Holztechnik oder Baudenkmalpflege
- Zimmerermeister/in
- Industriemeister/in für Akustik und Trockenbau
- Industriemeister/in – Holz
- Betriebsmanager/in Bau- und Holztechnik
Durch Weiterbildung auf Restaurierungsarbeiten spezialisierte Zimmerer/Zimmerinnen erzielen mit ihrem Beruf höhere Gehälter als im Baugewerbe oder als Bühnenzimmerer/-zimmerin. Ihr Verdienst beträgt ca. 3.321 € bis 4.726 € brutto/Monat. In noch höhere Gehaltsstufen steigen Sie auf, wenn Sie Holztechnik oder das Bauingenieurswesen studieren. Bauingenieure/-ingenieurinnen erzielen Einkommen bis zu ca. 6.400 € brutto/Monat.
Erhalten Sie als Zimmerergeselle/-gesellin keine Anstellung in Ihrer Region, haben Sie die Chance, in verschiedenen Ausweichberufen zu arbeiten. Als Jobalternativen eignen sich:
- Fertighausmonteur/in
- Dachdecker/in
- Vorarbeiter/in im Aus- und Trockenbau
- Ausbaufacharbeiter/in mit dem Schwerpunkt Zimmerarbeiten
- Bautischler/in
Stellen Zimmereien Quereinsteiger/innen ein, erwarten diese von ihnen Kenntnisse im Holz verarbeitenden Bereich und die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten. Wer aus einer anderen Branche kommt, aber Interesse am Handwerk und an Holz zeigt, dem ermöglichen verschiedene Bildungsanbieter, zum Zimmerer/zur Zimmerin umzuschulen. Auskünfte erteilen die Bildungsanbieter und die Bundesagentur für Arbeit.
Karriere als Zimmerer in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Zimmerer?
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Zimmerer/Zimmerinnen in Deutschland stieg kontinuierlich in den Jahren 2012 bis 2021 von 48.333 auf 54.517 an. Durch die zunehmende Bedeutung des Holzbaus sowie dem Bauboom im öffentlichen Wohnbau benötigt die Branche auch zukünftig gut ausgebildete und mit der Digitalisierung vertraute Fachkräfte. Für Auszubildende und Fachkräften mit umfassenden Kompetenzen stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt im Bereich Zimmerei gut.