Wirtschaftsprüfer Gehalt
Was verdient ein Wirtschaftsprüfer?
Ausgebildete Wirtschaftsprüfer/innen können zumeist auf ein Studium zurückgreifen, auf eine mehrjährige Beschäftigung als Wirtschaftsprüfungsassistent/in und schließlich auf ein finales Examen zum/r Wirtschaftsprüfer/in. Aus diesem Grund erhalten sie schon als Assistent/innen keine Ausbildungsvergütung, sondern bereits ein monatliches Bruttogehalt, das sich im Rahmen zwischen 3.000 und 3.750 € bewegt.
Nach dem Examen steigt das Gehalt merklich an und variiert zwischen 3.300 und 4.600 €. Mit zunehmender Berufserfahrung kann das Einkommen auf bis zu 7.000 € brutto im Monat ansteigen, Boni nicht berücksichtigt. Im Management werden teils Spitzengehälter bis zu 13.500 € bezahlt. Tätig sind Wirtschaftsprüfer/innen bei Kapitalgesellschaften, Banken, Versicherungen sowie staatlichen Unternehmen. Im deutschen Vergleich zählen sie mit ihrem überdurchschnittlichen Verdienst zu den sehr gut verdienen Berufsgruppen.
Wo verdient ein Wirtschaftsprüfer am meisten?
In der Branche werden immer wieder vier Wirtschaftsprüfungsgesellschaften genannt, die ihren Mitarbeitenden besonders gute Konditionen bieten. Bei den sogenannten „Big Four“, die sich einen Großteil des Marktes untereinander aufteilen, handelt es sich um Deloitte & Touche, Ernst & Young, KPMG und PricewaterhouseCoopers. Daneben ist für die Höhe der Vergütung wesentlich, ob Sie als Wirtschaftsprüfer/in angestellt, Partner/in oder mit einer eigenen Kanzlei selbstständig sind. Partner und Selbstständige erzielen deutlich höhere Gehälter. Zu den weiteren Faktoren, die sich maßgeblich auf das Einkommen von Wirtschaftsprüfer/innen auswirken, gehören die folgenden:
- Berufserfahrung: Während in den ersten drei Jahren das monatliche Bruttogehalt auf bis zu 5.000 € steigen kann, sind es nach rund zehn Jahren bereits um die 7.000 €.
- Unternehmensgröße: Arbeitgeber mit weniger als 100 Mitarbeitenden zahlen im deutschen Schnitt Gehälter um die 6.100 €, sehr große Unternehmen mit mehr als 20.000 Beschäftigten überzeugen mit Gehältern bis zu 7.600 €.
- Bundesland: In Baden-Württemberg und Hessen verdienen Wirtschaftsprüfer/innen mit knapp 6.900 € deutlich besser als ihre Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen, wo der Lohn bei 4.900 € bzw. 5.100 € liegt.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Wirtschaftsprüfer?
Von Wirtschaftsprüfer/innen wird ein großes Maß an Fachwissen erwartet, regelmäßige interne und externe Fortbildungen sind deshalb verpflichtend. Auch Mentorenprogramme und Auslandsaufenthalte werden in vielen Gesellschaften als Weiterbildungsmaßnahmen angeboten. Je länger Sie als Wirtschaftsprüfer/in Ihrem Job arbeiten, desto mehr Verantwortung wird Ihnen übertragen. Die Karrierestufen folgen in der Wirtschaftsprüfung hierarchischen Strukturen und halten konkrete Aufstiegschancen bereit. Nach erfolgreichem Examen führt der Weg über die folgenden Stationen hinauf an die Spitze:
- Nach der Fachhochschule bzw. Universität startet für gewöhnlich der Weg ins Berufsleben als Wirtschaftsprüfungsassistent/in. Synonyme sind Business Analyst/in oder Junior Consultant.
- Nach zwei bis drei Jahren besteht die Möglichkeit, über den Semi-Senior zum Senior aufzusteigen, dann gehören eigenverantwortliche Prüfungsaufträge und erste Führungsverantwortung zu den Aufgaben.
- Nach erfolgreich bestandenem Examen übernehmen Manager/innen Personalverantwortung und betreuen gleich mehrere Prüfungs- und Beratungsprojekte.
- In der obersten Stufe sind Partner/innen für komplexe Mandate zuständig und zudem mit der strategischen Unternehmensentwicklung und Personalführung betraut.
Während erfolgreiche Manager/innen sechsstellige Jahresgehälter verdienen, sind bei Partner/innen in großen Gesellschaften siebenstellige Jahresgehälter keinesfalls ausgeschlossen.
Karriere als Wirtschaftsprüfer in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Wirtschaftsprüfer?
Neben den „Big Four“ existieren in Deutschland rund 3.000 weitere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Wirtschaftsprüfer/innen sind auf dem Arbeitsmarkt äußerst gefragt. Sie haben eine lange und anspruchsvolle Ausbildung hinter sich und ein schwieriges Examen erfolgreich gemeistert, das längst nicht alle Kandidaten bestehen. Folglich ist die Konkurrenz begrenzt, auch was die Karriere anbelangt.
Eine sich verändernde Gesetzgebung, internationale Regelungen sowie eine stetig voranschreitende Digitalisierung werden auch in Zukunft spezifische Prüfungskompetenzen verlangen. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass sich mit einer fortschreitenden Digitalisierung das Berufsbild von Wirtschaftsprüfer/innen stark verändern wird. Wenn allzu viele Geschäftsprozesse und Abläufe automatisiert werden, können einige Bereiche der Arbeit von Wirtschaftsprüfer/innen durch technologische Lösungen ersetzt werden. Den allgemein rosigen Berufsaussichten tut dies aber keinen Abbruch.