Versicherungskaufmann Gehalt
Was verdient ein Versicherungskaufmann?
Versicherungskaufmann/frau ist ein 3-jähriger Ausbildungsberuf im Versicherungs- und Finanzgewerbe mit der Fachrichtung Versicherungen. Während ihrer Ausbildung können Versicherungskaufleute folgende nach Ausbildungsjahren gestaffelte Ausbildungsvergütung monatlich brutto erwarten. Die Kosten trägt der Ausbildungsbetrieb.
- Im ersten Ausbildungsjahr € 1.070
- Im zweiten Ausbildungsjahr € 1.145
- Im dritten Ausbildungsjahr € 1.230
In ihrer späteren Berufspraxis können Versicherungskaufleute laut Entgeltatlas im Durchschnitt mit einem Einkommen von € 4.695 brutto im Monat rechnen. Der untere durchschnittliche Wert bewegt sich bei € 3.663 brutto monatlich; der Höchstwert wird mit € 5.674 angegeben.
Wo verdient ein Versicherungskaufmann am meisten?
Wie hoch das Gehalt für Versicherungskaufleute ausfällt, hängt einmal von den äußeren Bedingungen ab. Entscheidend ist, in welcher Region ein Betrieb angesiedelt ist und wie hoch die Anzahl der Betriebsangehörigen ist. Betriebszugehörigkeit und Berufserfahrung haben ebenso Einfluss auf die zu erwartende Vergütung.
Der Lohnspiegel für Versicherungskaufleute gibt an, dass in Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten das durchschnittliche Gehalt € 2878 beträgt. Betriebe in mittlere Größe zahlen € 3.485 und Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten € 3.739.
Wie sehr die Region über den Lohn entscheidet, zeigt ein Vergleich zwischen den Bundesländern. Die folgenden Angaben beziehen sich auf ein monatliches Entgelt brutto.
Spitzenreiter beim möglichen Verdienst ist das Land Hessen mit € 4.986, gefolgt von Hamburg mit € 4.860 und Bayern mit € 4.818. In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen und Bremen liegen die Gehälter zwischen € 4.786 und € 4.422; in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Sachsen zwischen € 4.376 und € 3.989. In Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern bewegt sich der Lohn zwischen € 3.621 und € 2.674. Zu den restlichen Bundesländern liegen keine Daten vor.
Auf der Entgelttabelle für Städte ab 500.000 Einwohner hebt sich Düsseldorf mit € 4.980 deutlich hervor. Essen liegt mit € 4.712 auch noch leicht über dem durchschnittlichen Mittelwert, während in Nürnberg „nur“ € 4.606 erwartet werden dürfen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für den Versicherungskaufmann?
Mit Schulungen und Weiterbildungen können sich Versicherungskaufleute in ihrem Bereich auf dem Laufenden halten und ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Hier bieten sich Themen wie Bankrecht und Versicherungsrecht, Finanz- und Rechnungswesen, Banken, Finanzdienstleistungen – allgemein oder Controlling, Kennzahlen, Revision an. Mit einer Anpassungsweiterbildung zum Thema Versicherungen kann das Wissen vertieft werden; Schulungen in kommunikativer Kompetenz verbessern das eigene Verhandlungsgeschick und den Kontakt zu Kunden.
Aufstiegsweiterbildungen durch kaufmännische Weiterbildungen oder ein Studium können Versicherungskaufleute in gehobene Positionen bis hin zu leitenden Funktionen bringen. Eine höhere Qualifizierung ist in der Regel immer mit einem entsprechend höheren Lohn verbunden.
An kaufmännischen Weiterbildungen bieten sich die Weiterbildung zum Fachwirt/ in für Versicherungen und Finanzen oder die Weiterbildung zum Fachmann/ zur Fachfrau für Versicherungsvermittlung an. Weiterbildungen zu Fachwirten für Finanzberatung, Betriebswirten für Finanzen und Investment oder zu Fachwirten im E-Commerce sind weitere Möglichkeiten, sich für höhere Positionen zu qualifizieren.
Weiterführende Studien sind möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen, wie etwa Abschlüsse, Qualifikationen und Berufserfahrung, gegeben sind. Das Studium kann 6 bis 8 Semester dauern und endet mit einem Bachelorabschluss.
Mögliche Studiengänge für Versicherungskaufleute sind:
- Versicherungsbetriebswirtschaft
- Bank, Finanzdienstleistungen
- Betriebswirtschaftslehre, Business Administration
- Finanz- und Wirtschaftsmathematik
- Steuern, Prüfungswesen
Auch für Versicherungskaufleute besteht die Möglichkeit, eine eigene berufliche Existenz zu gründen. Sie können sich als Agenturinhaber, als Handelsvertreter oder als Vermittler, Makler und Berater selbstständig zu machen.
Karriere als Versicherungskaufmann in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für den Versicherungskaufmann?
Der Arbeitsmarkt für Versicherungskaufleute entwickelt sich in Deutschland eher durchschnittlich. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft bekannt gab, hat sich die Anzahl deutscher Versicherungsunternehmen von 729 im Jahre 1990 auf 530 im Jahre 2020 verringert. Das ist ein Rückgang von 27 Prozent.
Auch bei der Zahl der Beschäftigten war ein Rückgang zu beobachten. Im Jahr 2016 waren es noch 295.800; im Jahr 2020 nur noch 290.000, wobei der Außendienst stärker betroffen ist als der Innendienst. Hier stieg die Beschäftigtenzahl und die der Auszubildenden leicht an.
Zwar ist nicht davon auszugehen, dass die Deutschen in Zukunft bei Haftpflicht-, Renten- oder Kfz-Versicherungen Einsparungen vornehmen werden oder bei Berufsunfähigkeits- oder Auslandsreisekrankenversicherungen Abstriche machen. Hier bleibt der Versicherungsmarkt auch weiterhin stabil. Allerdings ist durch Konsolidierung und durch die Digitalisierung der Branche die Tendenz zum Abbau von Arbeitsplätzen gegeben.