Lokführer Gehalt
Was verdient ein Lokführer?
Es ist ein klassischer Traumberuf für viele Jungen und Mädchen: als Lokführer im vordersten Zugabteil durch die Landschaft fahren. Wer den Platz am Steuer von ICE und Regionalbahnen einnehmen will, tut dies wahrscheinlich nicht nur, aber natürlich auch für das Gehalt: Die durchschnittliche Gehaltsspanne für Deutschland reicht von rund 34.000 bis deutlich über 40.000 € brutto im Jahr. Wie hoch der Verdienst im Einzelfall ist, hängt unter anderem vom Arbeitgeber ab: Nicht nur die Deutsche Bahn stellt Lokführer/innen ein.
Für Lokführer/innen gibt es, wie für andere Bahnangestellte auch, tarifliche Vereinbarungen. Diese fangen schon bei der Ausbildungsvergütung an. Wer sich für die Ausbildung zum/r Lokführer/in entscheidet, kann mit dieser Vergütung rechnen (brutto im Monat):
- Erstes Lehrjahr: ca. 900 €
- Zweites Lehrjahr: ca. 970 €
- Drittes Lehrjahr: ca. 1.050 €
Übrigens bekommen Quereinsteiger/innen bei der Deutschen Bahn ab dem ersten Tag ihrer Umschulung eine Vergütung von rund 2.500 € brutto im Monat.
Nach Abschluss der Ausbildung bekommen Lokführer/innen ein monatliches Einstiegsgehalt von rund 2.100 bis zu 2.800 € vor Steuern. Dabei kommt es darauf an, ob der Arbeitgeber an den Tarifvertrag gebunden ist oder nicht. Kleine Bahngesellschaften beispielsweise zahlen häufig unter Tarif.
Außerdem spielt die genaue Art der Tätigkeit eine Rolle: Lokführer/innen, die Rangierfahrten und Bereitstellungsfahrten ausführen, verdienen etwas weniger als die Streckenlokomotivführer/innen, die eine Gehaltsgruppe höher im Tarifvertrag stehen. Wer Auslandsfahrten macht oder die Ausbildung des Nachwuchses übernimmt, verdient ebenfalls mehr.
Wo verdient ein Lokführer am meisten?
Das deutsche Gehalt für Lokführer/innen sieht im internationalen Durchschnitt recht moderat aus: Der Blick auf das Ausland kann sich daher durchaus lohnen. Ein gutes Gehalt bekommen Sie als Zugführer/in beispielsweise in der Schweiz, in Relation zu den Lebenshaltungskosten lohnt sich das Einkommen in Spanien am meisten.
Innerhalb von Deutschland kommen durch die tariflichen Regelungen ebenfalls Unterschiede beim Lohn vor. Hier zeigt sich, wie in vielen Berufen, die Tendenz höherer Löhne in den westlichen Bundesländern. Mit circa 2.500 € beginnt die Lohnskala in Mecklenburg-Vorpommern, an der Spitze liegen die Lokführer aus Hessen, die im Durchschnitt etwa 3.550 € verdienen.
Der Überblick über den Verdienst von Lokführer/innen nach Bundesländern zeigt teils deutliche Sprünge:
- Brandenburg: ca. 2.600 €
- Berlin: ca. 3.100 €
- Hamburg: ca. 3.470 €
- Baden-Württemberg: ca. 3.540 €
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Lokführer?
Eisenbahner/innen im Betriebsdienst als Lokführer haben gute Aussichten, wenn sie sich beruflich weiterbilden wollen. Hier gibt es eine ganze Reihe von Aufstiegsmöglichkeiten, angefangen beim Meistertitel im Bahnverkehr. Auch eine Technikerweiterbildung mit den Schwerpunkten Verkehrstechnik im Eisenbahnbetrieb oder im Verkehrsmanagement kann ein sinnvoller Karriereschritt sein. Kaufmännische Weiterbildungen werden ebenfalls angeboten, etwa als Fachwirt/in für Bahnbetrieb, für Güterverkehr und Logistik oder für Personenverkehr und Mobilität. Eine Weiterbildung als Ausbilder/in ist ebenfalls möglich.
Auf den Hochschulen und Universitäten gibt es die Studienfächer Verkehrsingenieurwesen oder Fahrzeugtechnik, die sich für Interessierte mit Hochschulzugangsberechtigung anbieten. Logistik-Begeisterte machen ihren Bachelor oder Master in Logistik beziehungsweise im Supply-Chain-Management.
Karriere als Lokführer in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Lokführer?
Nachwuchs bei der Deutschen Bahn und bei den anderen Beförderungsgesellschaften ist stark nachgefragt. Hier herrscht ein Fachkräftemangel, der sich durch das klimabedingte Wachstum beim öffentlichen Nahverkehr in Zukunft wohl noch verstärken wird. Autonomes Fahren ist bei der Bahn noch lange nicht in Sicht, dafür ist mit Blick auf die ökologische Lage ein Ausbau des Schienennetzes wahrscheinlich. Bereits jetzt ist die Nachfrage nach entsprechenden Fachkräften, nach Azubis und Quereinsteiger/innen hoch – und an dieser Situation wird sich in naher Zukunft kaum etwas ändern.