Landwirt Gehalt
Was verdient ein Landwirt?
Wer sich für eine Ausbildung in schulischer Form entscheidet, erhält keine Ausbildungsvergütung. Unter anderem Berufsfachschulen bieten die Ausbildung zur/zum Landwirt/in an. Der überwiegende Teil der angehenden Landwirt/innen wählt jedoch eine duale Ausbildung, die mit einer angemessenen Ausbildungsvergütung verbunden ist. Bei tarifgebundenen Betrieben richtet sich die Entlohnung nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildende in der Land- und Forstwirtschaft erhalten in der Regel die folgenden monatlichen Bruttobezüge:
- Ausbildungsjahr 1: 600 bis 800 €
- Ausbildungsjahr 2: 660 bis 850 €
- Ausbildungsjahr 3: 742 bis 901 €
Nach der Ausbildung kann der Verdienst sehr unterschiedlich ausfallen. Das Einkommen hängt unter anderem von der Tarifbindung des Hofes ab. Ein monatliches Einstiegsgehalt von 1.800 € brutto entspricht dem Durchschnitt. Bei nicht tarifgebundenen Betrieben kann dieser Betrag unter- als auch überschritten werden. Unter anderem der Umsatz des Hofes wirkt sich auf das anfängliche Gehalt aus.
Mit zunehmender Berufserfahrung wächst das Gehalt auf durchschnittlich 2.300 € brutto pro Monat. Einige Landwirt/innen erreichen im Laufe der Jahre einen monatlichen Lohn von über 2.800 € brutto.
Wo verdient ein Landwirt am meisten?
Auf die Höhe der Vergütung wirken sich zahlreiche Faktoren aus. Mitunter die Lage des Betriebes spielt eine Rolle. In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern erhalten Landwirt/innen im Durchschnitt ein Gehalt von über 2.500 € pro Monat. Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Sachsen sind im Regelfall mit einem niedrigeren Verdienst verbunden.
Neben der Tarifbindung des Arbeitgebers ist die Größe des Betriebes nicht unerheblich. Tendenziell blicken größere Betriebe mit mehr als 100 Mitarbeiter/innen auf höhere Jahresumsätze, die zum Teil in Form einer höheren Vergütung an die Beschäftigten weitergegeben werden.
Auch die Betriebsform wirkt sich auf das Gehalt aus. Grundsätzlich kann zwischen Ackerbau-, Milchvieh-, Veredelungs- und Gemischtbetrieb differenziert werden. Zu den Betriebsformen, die einen vergleichsweise hohen Umsatz erzielen, zählen Milchviehbetriebe und Ackerbaubetriebe. Diese zahlen oftmals ein besseres Gehalt. Jedoch führen Schwankungen in den Marktpreisen und Erzeugungsmengen dazu, dass sich das Verhältnis in manchen Jahren verändert. Demnach kann nicht davon ausgegangen werden, dass bestimmte Betriebsformen standardmäßig mit einem besseren Einkommen verbunden sind.
Aktiv kann das Gehalt mit einer Weiterbildung oder einem Studium erhöht werden. Zusätzliche Qualifikationen steigern die Wahrscheinlichkeit, verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Landwirte?
Landwirt/innen können über Anpassungsweiterbildungen das berufliche Wissen aktuell halten und an neue Entwicklungen anpassen. Unter anderem in den folgenden Bereichen können attraktive Weiterbildungsangebote in Anspruch genommen werden:
- Landwirtschaft
- Pflanzenschutz
- Tierzucht und -haltung
Zu wichtigen Weiterbildungsthemen entwickeln sich die Trends zu Nachhaltigkeit in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz (KI) sowie zu Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft. Ebenfalls Weiterbildungspotenzial bietet die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel.
Die Chancen auf ein höheres Gehalt können mit einer Aufstiegsweiterbildung deutlich verbessert werden. Unter anderem die nachfolgenden Weiterbildungen können der Schlüssel zu einer Position mit Verantwortung und einem besseren Einkommen sein:
- Landwirtschaftsmeister/in
- Agrarservicemeister/in
- Tierwirtschaftsmeister/in
- Fachagrarwirt/in
- Klauenpfleger/in
- Natur- und Landschaftspfleger/in
Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnet ein Studium. Die folgenden Studienfächer kommen in Betracht:
- Agrarmanagement
- Agrarbiologie/in
- Landschaftsökologie, Naturschutz
- Pferdewirtschaft
Karriere als Landwirt in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Landwirte?
Landwirt/innen erzeugen land- sowie tierwirtschaftliche Produkte in marktgerechter Qualität. Außerdem kümmern sie sich um die Abwicklung von Geschäftsvorgängen in landwirtschaftlichen Betrieben. Für die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln ist der Beruf unverzichtbar. Der Bedarf an landwirtschaftlichen Erzeugnissen nimmt angesichts der wachsenden Weltbevölkerung stetig zu. Vor diesem Hintergrund kann nahezu von einer absoluten Beschäftigungsgarantie gesprochen werden.
Die Digitalisierung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse gewinnt weltweit an Bedeutung und eröffnet Landwirt/innen neue Entwicklungsmöglichkeiten. Der Faktor Mensch spielt dabei eine große Rolle, weshalb Landwirt/innen in eine sichere Zukunft blicken.