Heilpraktiker Gehalt
Was verdient ein Heilpraktiker?
Heilpraktiker/innen durchlaufen in der Regel eine rein schulische Ausbildung, bei der keine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Je nach Bildungsgang können Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren sowie Kosten für Fachliteratur und Arbeitsmittel entstehen. Angehende Heilpraktiker/innen können zwischen verschiedenen Bildungsanbietern mit verschiedenen Lehrplänen wählen.
Nach der Erlaubnis gemäß Heilpraktikergesetz oder einer Approbation erwartet Heilpraktiker/innen ein anfängliches Gehalt von rund 2.500 € brutto pro Monat. Je nach Zusatzqualifikationen und Vorkenntnissen kann das Gehalt allerdings auch höher ausfallen.
Mit zunehmender Berufserfahrung steigt der monatliche Verdienst auf durchschnittlich 2.600 € brutto. Ein höherer Grad an Verantwortung, zum Beispiel für weitere Praxismitarbeiter/innen oder Filialen, ist regelmäßig mit einem höheren Einkommen verbunden. Einige Heilpraktiker/innen erhalten eine monatliche Vergütung von über 3.500 € brutto.
Selbstständige Heilpraktiker/innen mit eigener Praxis können unter bestimmte Voraussetzungen ein monatliches Einkommen von über 4.000 € brutto erzielen. Eine Kombination aus gutem Praxisstandort, großer Stammkundschaft, niedriger Miete und besonderen Zusatzqualifikationen kann die Voraussetzungen für einen solchen Verdienst schaffen.
Wo verdient ein Heilpraktiker am meisten?
Auf das Einkommen wirken sich Faktoren wie Berufserfahrung, in Anspruch genommene Aus- sowie Fortbildungen, Unternehmensgröße, Anforderungen des Betriebes und Region aus. Heilpraktiker/innen finden in eigenen Praxen, Massage- und physiotherapeutischen Praxen, Gesundheitszentren, Arztpraxen und Rehabilitationskliniken Beschäftigung. Unter anderem große Gesundheitszentren und Rehabilitationskliniken zahlen teilweise ein höheres Gehalt als Massage- und physiotherapeutischen Praxen.
Mitunter der Sitz des Betriebes entscheidet über die Höhe der Vergütung. Im Regelfall wird in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ein monatliches Gehalt von durchschnittlich über 2.800 € brutto gezahlt. Zu den Ländern, die tendenziell einen niedrigeren Lohn zahlen, zählen Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Heilpraktiker/innen mit einer festen Anstellung sind etwas seltener anzutreffen. Viele Heilpraktiker/innen entscheiden sich für eine eigene Praxis. Sodann wirken sich verschiedene Faktoren wie Miet- und Nebenkosten sowie Anzahl der Beschäftigten auf die Höhe des Einkommens aus.
Das Berufsfeld der Heilpraktiker/innen lässt viel Raum für Spezialisierungen. Über Fachweiterbildungen können die Chancen auf einen höheren Verdienst deutlich ausgebaut werden, da den Patient/innen ein umfassenderes Behandlungsangebot unterbreitet werden kann. Auch ein Studium ist geeignet, die Gehaltschancen nachhaltig zu verbessern.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Heilpraktiker?
Zahlreiche Weiterbildungsangebote können von Heilpraktiker/innen in Anspruch genommen werden, um das berufliche Wissen an neue Entwicklungen anzupassen. Mitunter in den folgenden Bereichen stehen Anpassungsweiterbildungen zur Auswahl:
- Naturheilkunde
- Homöopathie
- Ayurvedische Medizin
- Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
- Sonstige Alternative Medizin
- Gesundheitsberatung
- Hygiene im Gesundheitsbereich
- Abrechnung und Buchführung im Gesundheitswesen
Wer beruflich vorankommen möchte, sollte eine Aufstiegsweiterbildung in Betracht ziehen. Zum Beispiel eine Weiterbildung als Ernährungsberater/in verbessert die beruflichen Perspektiven und kann dabei helfen, ein höheres Einkommen zu erzielen. Ernährungsberatungen werden oftmals auch von Menschen in Anspruch genommen, die zuvor keinen Berührungspunkt mit Heilpraktiker/innen hatten.
Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnet ein Studium. Ein Abschluss im Studienfach Komplementärmedizin oder Humanmedizin kann zu einem deutlich höheren Lohn führen.
Karriere als Heilpraktiker in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Heilpraktiker?
In den letzten Jahren haben alternative Heilmethoden neben der Schulmedizin zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Nachfrage nach Behandlungen in den Bereichen Homöopathie, Akupunktur, Traditionelle Chinesische Medizin und Naturheilkunde ist relativ hoch. Ein Abwärtstrend zeichnet sich nicht ab und der Beruf ist grundgesetzlich geschützt.
Heilpraktiker/innen verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Dementsprechend werden nicht nur einzelne Symptome, sondern der Mensch als Ganzes behandelt. Die Selbstheilungskräfte befinden sich im Fokus. Verschiedene Studien bestätigen die Wirksamkeit der Ansätze und einige Ärzte machen sich dafür stark, schulmedizinische Behandlungen mehr mit den Leistungen von Heilpraktiker/innen zu kombinieren.