Fleischer Gehalt
Was verdient ein Fleischer?
Fleischer/innen in der dualen Ausbildung erhalten eine angemessene Vergütung. Deren Höhe regelt das Berufsbildungsgesetz mit einer Mindestvergütung. Lernen Sie Ihren Beruf in einem tarifgebundenen Betrieb, entspricht Ihre Ausbildungsvergütung den tarifvertraglichen Vereinbarungen.
Das Einkommen von auszubildenden Fleischern/Fleischerinnen beträgt durchschnittlich bei tarifgebundenen Betrieben im:
- ersten Ausbildungsjahr ca. 794 € brutto/Monat
- zweiten Ausbildungsjahr ca. 906 € brutto/Monat
- dritten Ausbildungsjahr ca. 1.064 € brutto/Monat
Nach Ende der Ausbildung arbeiten Sie als Fleischergeselle/-gesellin. In dieser Funktion erhalten Sie in den ersten 5 Jahren Ihrer Berufstätigkeit einen Lohn von ca. 1.700 € bis 2.400 € brutto/Monat. Mit den weiteren Berufsjahren erweitern Sie Ihre Kompetenzen und Sie arbeiten routiniert. Das hat zur Folge, dass der Arbeitgeber Ihnen mehr Verantwortung überträgt. Damit wächst Ihr monatliches Einkommen auf ca. 2.024 bis 2.940 € brutto/Monat an. Mindestens 50 % der Fleischergesellen/innen verdienen im Alter von 25 bis 54 Jahren ca. 2.430 € brutto/Monat oder darüber hinaus. Im höheren Alter sind es ca. 2.560 € brutto/Monat.
Die Höhe des Verdienstes eines Fleischergesellen unterliegt neben der Erfahrung und dem Alter des/der Berufstätigen verschiedenen Einflussfaktoren.
Wo verdient ein Fleischer am meisten?
Wie viel ein/e Fleischer/in im Monat brutto verdient, hängt davon ab, in welchem Bundesland sich der Standort des Betriebes befindet. Zwischen ca. 2.700 € und 2.750 € brutto/Monat erhalten Sie im Median in Baden-Württemberg und in Schleswig-Holstein. Von ca. 2.570 bis 2.690 € brutto/Monat reichen die mittleren Entgelte in den Ländern:
- Hessen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
Dagegen zahlen die Betriebe in den östlichen Bundesländern ihren Fleischern/Fleischerinnen ca. 1.980 € bis 2.170 € brutto/Monat. Ob sich ein Umzug lohnt, hängt von den Lebenshaltungskosten in den einzelnen Bundesländern ab. Diese sind im Westen und Süden höher als im Osten der Bundesrepublik Deutschland.
Einfluss auf den Verdienst nimmt bei Fleischern/Fleischerinnen die Branche, in denen diese Arbeit finden. Der Groß- und Außenhandel zahlt höhere Gehälter als Betriebe der industriellen Verarbeitung. Im Verhältnis gut verdienen Angehörige des Berufes im Einzelhandel.
Finden Sie in einem Großunternehmen eine Anstellung, ist die Chance auf ein hohes Gehalt für Fleischer/innen gegeben. Im Vergleich erzielen Sie dort bis zu ca. 500 € brutto/Monat mehr im Monat als in einem kleinen Unternehmen. Der Unterschied zwischen einem großen und mittleren Unternehmen liegt bei ca. 150 € brutto/Monat
Lernbereitschaft zahlt sich im Fleischerhandwerk aus. Ihr Können beeinflusst die Lohngruppe, in die Ihr Arbeitgeber sie einstuft. Das bedeutet für Sie: Je mehr Weiterbildungen Sie besuchen, desto höher ist Ihre Chance auf ein überdurchschnittliches Einkommen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Fleischer?
Die Weiterbildungsmöglichkeiten, die sich anbieten, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben oder um den Arbeitsplatz zu erhalten, sind vielfältig. Einfluss nimmt die Branche, in der Sie tätig sind. Arbeiten Sie in einem Fleischereibetrieb, ergeben Weiterbildungen in diesem Bereich Sinn. Vorteile bringen Lehrgänge, die sich mit den jeweiligen Trends in Ihrem Arbeitsbereich befassen. Im Fleischerhandwerk sind dies regionale sowie nachhaltige Lebensmittel.
Aktuell und für die Zukunft von Belang ist das Thema umweltfreundliche Verpackungen. Überdies sind Lehrgänge, die sich mit der Lebensmittel- und Küchenhygiene sowie mit dem Catering und Partyservice befassen, von Interesse bei den Arbeitgebern.
Sind Ihnen Verantwortung und das Ausbilden des Nachwuchses wichtig, kommen für Sie zwei Weiterbildungen infrage, die zum/zur:
- Industriemeister/in – Lebensmittel
- Fleischermeister/in
Das Meistergehalt liegt ca. 25 % höher als das von Fleischergesellen/-gesellinnen. Die Chance auf eine Führungsposition ergibt sich mit einer Weiterbildung zum/zur Verkaufsleiter oder Techniker/in im Lebensmittelhandwerk, alternativ der Lebensmitteltechnik. Im letztgenannten Bereich wählen Sie zwischen den Spezialisierungen:
- Systemgastronomie
- Verarbeitungstechnik
- Fleischereitechnik
- ohne Schwerpunkt
Weitere Chancen auf eine Karriere ergeben sich für Fleischer/innen durch ein Studium der Ernährungswissenschaft oder der Lebensmitteltechnologie. Ein Alternativberuf zum/zur Fleischer/in im Tätigkeitsfeld Lebensmittelherstellung ist der der Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Im Vertrieb/Verkauf kommt ersatzweise die Tätigkeit als Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Lebensmittelhandwerk infrage, im Bereich der Speisenzubereitung das des/der:
- Fachkraft in der Küche
- Kochs/Köchin
Karriere als Fleischer in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Fleischer?
Obgleich sich ein Trend zur fleischlosen Ernährung abzeichnet, schwanken die Beschäftigungszahlen der Fleischer/innen in Deutschland nur leicht. Im Vergleich zu 2012 stiegen sie bis zum Jahr 2016, von ca. 60.000 Beschäftigte auf ca. 68.500 Beschäftigte an. Die Zahlen sanken dann leicht. Ende 2021 waren diese wieder auf Stand von 2016. Obgleich des stagnierenden Fleischverbrauchs, sieht der Fleischerverband die kritischen Einstellungen der Verbraucher als Chance. Zudem passen sich Fleischereien und Fleisch verarbeitende Betriebe dem Trend an. Sie stellen zusätzlich fleischfreie Produkte her, sodass sich keine großen Veränderungen für Fleischer/innen auf dem Arbeitsmarkt ergeben.