Chemikant Gehalt
Was verdient ein Chemikant?
Wenn die Ausbildung in schulischer Form erfolgt, wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Bei einer dualen Ausbildung ist der Ausbildungsbetrieb zur Zahlung einer angemessenen Ausbildungsvergütung verpflichtet. Die Höhe der Bruttobezüge hängt unter anderem davon ab, ob es sich um einen tarifgebundenen Betrieb handelt. Auch Standort und Branche wirken sich auf die Ausbildungsvergütung aus. In der chemischen Industrie können Auszubildende mit den folgenden monatlichen Bruttobezügen rechnen:
- Ausbildungsjahr 1: 1.006 bis 1.056 €
- Ausbildungsjahr 2: 1.071 bis 1.153 €
- Ausbildungsjahr 3: 1.120 bis 1.218 €
- Ausbildungsjahr 4: 1.166 bis 1.303 €
Das anfängliche Gehalt bestimmt sich nach der Branche, dem Unternehmensstandort und den Aufgabenschwerpunkten. Zu Beginn der Karriere liegt die Vergütung bei durchschnittlich 3.500 € brutto. Mit der beruflichen Erfahrung steigt das Bruttoeinkommen auf einen Betrag zwischen 3.600 und 5.300 €.
Wo verdient ein Chemikant am meisten?
Faktoren wie Tarifbindung des Betriebes, Aus- und Weiterbildungsstand, Berufserfahrung und Verantwortungsgrad wirken sich auf das Einkommen aus. Auch Branche und Standort des Beschäftigungsbetriebes spielen bei der Gehaltshöhe eine Rolle. Chemikant/innen werden unter anderem in Unternehmen der chemischen Industrie, in Betrieben der pharmazeutischen Industrie, bei Herstellern von Farben sowie Lacken und in Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie beschäftigt.
Nicht unerheblich ist das Bundesland. Während Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen tendenziell ein höheres Gehalt zahlen, gehören Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zu den Bundesländern mit den niedrigeren Bruttoentgelten. Die Liste wird von Hessen mit einem durchschnittlichen Gehalt von 5.000 € brutto angeführt.
Auch die Unternehmensgröße wirkt sich auf das Einkommen aus. Während Betriebe mit weniger als 100 Mitarbeiter/innen ein durchschnittliches Bruttogehalt von rund 3.600 € zahlen, ist bei Unternehmen mit über 20.000 Beschäftigen ein Verdienst von ca. 5.200 € brutto nicht ungewöhnlich.
Über eine leitende Funktion kann eine höhere Vergütung gesichert werden. Derartige Positionen werden im Regelfall mit einer Meisterweiterbildung oder einem Studium zugänglich.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Chemikanten?
Chemikant/innen stehen nach erfolgreicher Ausbildung zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Auswahl. Unter anderem in den Bereichen Verfahrenstechnik sowie Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik gibt es ein reichhaltiges Angebot. Außerdem ist die Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung in Produktion und Labor ein wichtiges Weiterbildungsthema für Chemikant/innen.
Sowohl Meister- als auch Technikerweiterbildungen können dabei helfen, in eine Führungsposition zu gelangen, den beruflichen Horizont zu erweitern und ein höheres Einkommen zu erhalten. Exemplarisch ist die Meisterweiterbildung zur/zum Industriemeister/in der Fachrichtung Chemie zu nennen. Unter anderem die Personalführung und -entwicklung fällt in den Zuständigkeitsbereich von Industriemeister/innen.
Eine weitere Möglichkeit, um die Karrierechancen und -möglichkeiten zu vergrößern, ist ein grundständiges Studium. Mitunter die folgenden Studienfächer kommen in Betracht:
- Chemie
- Chemieingenieurwesen
- Pharmatechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Kunststofftechnik
Wer seine Berufs- sowie Karrierechancen ausbauen und einen höheren Lohn erhalten möchte, sollte ein anschließendes Studium in einem weiterführenden Studienfach in Betracht ziehen. Unter anderem die Studienfächer Toxikologie, Pharmazie und Lebensmittelchemie bieten sich für Bachelorabsolvent/innen der Chemie an.
Karriere als Chemikant in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Chemikanten?
Chemikant/innen werden in der chemischen, pharmazeutischen und chemienahen Industrie immer gebraucht. Allerdings ist bei dem zahlenmäßigen Bedarf ein leichter Rückgang zu verzeichnen, weil immer mehr Prozesse automatisiert und von Prozesssteuerungen übernommen werden. Zwar werden infolge der Veränderungen manuelle Arbeiten, wie das Abwiegen von Rohstoffen, weniger, doch gewinnt dafür der Umgang mit Automations- und Regelungstechnik an Bedeutung. Chemikant/innen, die über entsprechende Fachkenntnisse verfügen, blicken in eine sichere Zukunft.
Darüber hinaus wird das Fachwissen von Chemikant/innen benötigt, um Automatisierungen weiterzuentwickeln und zu optimieren. Die Lösung von Störfällen setzt ein fundiertes Hintergrundwissen voraus und gibt dem Beruf eine positive Perspektive.