Bäcker Gehalt
Was verdient ein Bäcker?
Die Ausbildung in schulischer Form, beispielsweise an einer Berufsfachschule, ist mit keiner Ausbildungsvergütung verbunden. Die meisten angehenden Bäcker/innen entscheiden sich für eine duale Ausbildung, bei der eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Neben der Tarifbindung des Betriebes wirken sich der Standort und die Größe des Unternehmens auf die Höhe der monatlichen Vergütung aus. Im Bäckerhandwerk ist die nachfolgende monatliche Ausbildungsvergütung in brutto üblich:
- Ausbildungsjahr 1: 680 €
- Ausbildungsjahr 2: 755 €
- Ausbildungsjahr 3: 885 €
Die Brot- und Backwarenindustrie zahlt im Regelfall die nachfolgende monatliche Ausbildungsvergütung in brutto:
- Ausbildungsjahr 1: 755 bis 930 €
- Ausbildungsjahr 2: 838 bis 1.070 €
- Ausbildungsjahr 3: 958 bis 1.246 €
Das monatliche Einstiegsgehalt von Bäcker/innen liegt größtenteils zwischen 1.500 und 2.000 € brutto. Je nach Vorkenntnissen sowie Zusatzqualifikationen kann das Gehalt höher ausfallen. Auch die Größe des Betriebes kann sich auf das anfängliche Einkommen auswirken.
Das monatliche Gehalt steigt mit zunehmender Berufserfahrung auf einen Bruttobetrag von durchschnittlich 2.300 €. Sowohl zusätzliche Qualifikationen als auch besondere Fertigkeiten und der Grad der Verantwortung wirken sich auf den Verdienst aus. Teilweise ist ein monatliches Bruttogehalt von über 2.700 € möglich.
Nachtarbeit und Feiertagsschichten wirken sich in Form von Zuschlägen auf das Einkommen aus. Betriebe, die nahezu an jedem Feiertag ihre Waren anbieten, sind daher regelmäßig mit einem Plus beim Verdienst verbunden.
Wo verdient ein Bäcker am meisten?
Das Einkommen hängt von den in Anspruch genommenen Aus- sowie Fortbildungen, den persönlichen Fähigkeiten, der Berufserfahrung und der Verantwortlichkeit ab. Auch die Region und die Anforderungen des Betriebes spielen eine Rolle. Bäcker/innen werden in handwerklichen Bäckereien, in industriellen Großbäckereien, in Fachgeschäften wie Spezial- und Diät-Bäckereien sowie in der Gastronomie und im Cateringbereich eingesetzt. Dabei zahlen Fachgeschäfte oftmals einen höheren Lohn.
Die Höhe der Vergütung ist mitunter eine Frage des Bundeslandes. Während in Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern tendenziell ein höheres Gehalt gezahlt wird, gehören Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Brandenburg und Thüringen zu den Ländern mit den niedrigeren Lohnzahlungen.
Auf das Einkommen wirkt sich auch die Größe des Betriebes aus. Kleine Bäckereien zahlen durchschnittlich einen monatlichen Lohn von 1.900 € brutto. Demgegenüber ist bei größeren Betrieben mit mehr als 100 Beschäftigten ein monatliches Gehalt von über 2.200 € brutto nicht ungewöhnlich.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Bäcker?
Bäcker/innen profitieren von einem vielschichtigen Weiterbildungsangebot und können hierüber ihr berufliches Wissen auf dem aktuellen Stand halten. Unter anderem in den Bereichen Bäckerei, Konditorei, Lebensmittel- und Küchenhygiene sowie Lebensmittelrecht sind Anpassungsweiterbildungen verfügbar. Die Tendenz zu nachhaltigen, regionalen Lebensmitteln aus fair produzierten Rohstoffen eröffnet neue Weiterbildungsmöglichkeiten.
Wer ein höheres Einkommen erzielen möchte, sollte eine Meister- oder Technikerweiterbildung in Betracht ziehen. Die Meisterprüfung ist eine der wichtigsten Weiterbildungen im Bäckerhandwerk. Mitunter die folgenden Qualifikationen bzw. Berufsbezeichnungen können mit einer Aufstiegsweiterbildung erlangt werden:
- Bäckermeister/in
- Konditormeister/in
- Industriemeister/in
- Techniker/in der Fachrichtung Lebensmitteltechnik
Weitere Karriere- und Berufschancen eröffnet ein Studium, zum Beispiel durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Lebensmitteltechnologie, Ökotrophologie oder Ernährungswissenschaft. Ein solcher Abschluss erhöht die Chance auf eine Stelle mit einem höheren Gehalt.
Karriere als Bäcker in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Bäcker?
Bäcker/in kann als zeitloser Beruf bezeichnet werden. Die Menschen werden auch in Zukunft Brötchen, Brot sowie andere Back- und Süßwaren in großen Mengen kaufen. Eine Abnahme bei der Nachfrage ist angesichts der langen Tradition und der Wichtigkeit für eine ausgewogene Ernährung nicht zu erwarten.
Die Anzahl der Betriebe ist in den letzten Jahren durch die fortschreitende Automatisierung in den Backstuben rückläufig. Allerdings ist ein Fachkräftemangel zu beobachten, sodass angehende Bäcker/innen unverändert auf eine sichere Zukunft blicken können. Das Bäckerhandwerk bietet somit solide Perspektiven.
Immer mehr Menschen achten auf Qualität, eine regionale Herstellung und nahrhafte Lebensmittel. Biodiversität und ökologische Landwirtschaft sind Schlagworte, die sich auch auf das Bäckerhandwerk auswirken. Fachgeschäfte wie Spezial- und Diät-Bäckereien eröffnen ausgebildeten Bäcker/innen neue Möglichkeiten.