Übersetzer Gehalt
Was verdient ein Übersetzer?
Ein/e Übersetzer/in erhält in der Ausbildung keine Ausbildungsvergütung, da er/sie dazu eine Fachschule besucht. Eine schulische Ausbildung sieht eine Vergütung nicht vor.
Lernen Sie über eine Weiterbildung den Beruf des/der Übersetzers/Übersetzerin, finanzieren Sie diese mit den Einkünften aus ihrer beruflichen Tätigkeit in einem verwaltenden oder kaufmännischen Beruf oder mit anderen Mitteln wie einem privaten Kredit. Teilnehmende erhalten vom Träger der Weiterbildung keinen Lohn. Zählen Sie zu den besonders begabten Fachkräften in Ihrem Job, haben Sie die Chance, Ihren Lehrgang über ein Weiterbildungsstipendium der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung zu finanzieren.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung, erreichen Sie Ihr Ziel alternativ zur Ausbildung oder Weiterbildung über ein Studium. Das Bachelorstudium absolvieren Sie etwa als:
- Kombinations-Studiengang
- dualen Studiengang
- Fernstudium
Während eines Fernstudiums zum/zur Übersetzer/in arbeiten Sie wie gewohnt in Ihrem Job. Die überwiegende Zahl der Studierenden absolviert ihr Studium nebenberuflich. Es ist mit Kosten verbunden, für die der/die Teilnehmende selbst aufkommt.
Ein duales Studium zum/zur Übersetzer/in enthält Praxisphasen, die Unternehmen abhängig von der Vereinbarung und dem Ausbildungsmodell unterschiedlich vergüten. Die Hochschule zahlt ihren Studierenden kein Entgelt.
Starten Sie in den Beruf des Übersetzers/der Übersetzerin als Volontär/in, beträgt Ihr Verdienst ca. 1.000 € bis 1.800 € brutto/Monat. Mit einer Festanstellung erzielen Sie ein monatliches Einkommen von ca. 2.000 € bis 2.400 € brutto/Monat.
Mit Berufserfahrung bekommen 75 % der Übersetzer/innen Gehälter zwischen 2.645 € bis 4.920 € brutto/Monat. Das mittlere monatliche Vollzeitentgelt, der Median, beträgt in Deutschland ca. 3.480 € brutto/Monat. 25 % der Berufsangehörigen hat einen monatlichen Verdienst, der 4.920 € brutto übersteigt. Wie hoch Ihr Gehalt ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen:
- Ihre Erfahrung in Berufsjahren und Ihre erworbenen Kompetenzen
- Ihr Geschlecht: Median Frauen ca. 3.240 € brutto/Monat; Median Männer ca. 3.480 € brutto/Monat
- die Unternehmensgröße
- die Tarifabhängigkeit
- Ihr Verhandlungsgeschick während der Praxisphasen beim dualen Studium, im Beruf bei Unternehmen, die außertariflich vergüten
- das Bundesland, in dem sich das Unternehmen befindet
- Art und Branche des Unternehmens
- Seltenheit der Sprache
Die Spezialisierungsgrad wirkt sich auf den Lohn wie folgt aus:
- Literaturübersetzer: ca. 2000 € brutto/Monat
- Fachübersetzer/in, Technischer Übersetzer/in: ca. 3.100 € brutto/Monat
- Übersetzungsmanager/in: ca. 3.400 € brutto/Monat
- EU-Übersetzer/in: ca. 4.500 € brutto/Monat
- Wirtschaftsübersetzer/in: ca. 4.000 € brutto/Monat
Wo verdient ein Übersetzer am meisten?
Arbeiten Sie als Übersetzer/in im öffentlichen Dienst, erzielen Sie höhere Gehälter als in der gewerblichen Wirtschaft. Mit einer Tätigkeit im Verlag mit mehr als 20.000 Mitarbeitenden verdienen Sie mehr als in einer kleinen Agentur. Der Unterschied beim Gehalt liegt bei bis zu 1.000 € brutto/Monat.
Unterschiede bei der Bezahlung eines Übersetzers/einer Übersetzerin finden sich auch in den Bundesländern. Am meisten verdienen Sie in Hessen mit ca. 4.200 € brutto/Monat. Dem folgen:
- Bayern und Nordrhein-Westfalen: ca. 3.400 € brutto/Monat
- Berlin: ca. 3.000 € brutto/Monat
In den westdeutschen Bundesländern fällt das Monatseinkommen höher aus als in den ostdeutschen. Der Unterschied macht bis zu ca. 800 € brutto/Monat aus. Bevor Sie einen Umzug in Erwägung ziehen, beachten Sie, dass die Lebenshaltungskosten im Osten niedriger ausfallen als im Westen Deutschlands.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Übersetzer?
Eine gute Verhandlungsbasis für Ihr monatliches Bruttogehalt haben Sie mit dem Nachweis von Weiterbildungen, die Sie im Beruf auf dem aktuellen Stand halten und Sie spezialisieren. Themenbereiche sind etwa:
- die Maschinenübersetzung
- Fremdsprachen
- Übersetzen, Dolmetschen
- Kommunikation und interkulturelle Kompetenz
- Korrespondenz
- Wirtschaftssprachen
Für Übersetzer/innen mit einer schulischen Vorbildung und solche, die ihren Beruf über eine Weiterbildung erlernt haben, ergibt sich die Option, sich weitere Karrierechancen und damit ein höheres Monatseinkommen mit einem Bachelor- und anschließendem Masterstudium zu erarbeiten. Geeignete Studienfächer sind:
- Dolmetschen
- Übersetzen
- Fremdsprachendidaktik
Finden Sie als Übersetzer/in oder Dolmetscher/in keine Anstellung, bietet es sich an, sich als Fremdsprachenkorrespondent/in zu bewerben. Dieser Beruf hat ein niedrigeres Qualifikationsniveau, das einen Einstieg vereinfacht. Zu einem späteren Zeitpunkt hat eine Bewerbung für die Stelle eines Übersetzers/einer Übersetzer/n, in der Sie Ihre Erfahrung nachweisen, möglicherweise mehr Erfolg.
Dadurch, dass der Beruf Übersetzer/in nicht geschützt ist, bietet er sich für Quereinsteiger/innen an. Das Gehalt liegt für diese ohne Qualifikation in einem niedrigen Bereich. Je mehr Kompetenzen und Auslandsaufenthalte Sie nachweisen, desto besser gestalten sich die Gehaltsverhandlungen. Hilfreich ist es, mit spezifischen Fachkenntnissen, etwa im technischen Bereich, und Nischensprachen auf sich aufmerksam zu machen.
Karriere als Übersetzer in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Übersetzer?
Obgleich KI-Übersetzungen in ihrer Qualität voranschreiten, macht diese Entwicklung den Übersetzerberuf nicht überflüssig. Für eine professionelle Übersetzung reicht die künstliche Intelligenz nicht aus. Sie berücksichtigt weder die inhaltlichen Zusammenhänge noch die kulturellen Hintergründe. Der Beruf wandelt sich dahin gehend, dass die künstliche Intelligenz die Erstübersetzung übernimmt und der/die Übersetzer/in den Text in eine qualitativ hochwertige Übersetzung verwandelt.
Die Anforderungen, denen ein/e Übersetzer/in gegenübersteht, erhöhen sich. Dies macht es erforderlich, größtmögliches Wissen, etwa durch ein Studium zu erlangen, um in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben.