Bildungsbereich Jobs und Stellenangebote
Welche Berufe sind im Bildungsbereich gefragt?
Die wichtigste und größte Berufsgruppe im Bildungsbereich sind die Lehrer/innen an den Schulen, gefolgt von Erzieher/innen, die beispielsweise in der Ganztagsbetreuung von Schülern eingesetzt werden. Berufseinsteiger/innen mit entsprechenden Qualifikationen werden in den meisten Bundesländern Deutschlands dringend gesucht. Eine weitere große Berufsgruppe im Bildungsbereich bilden die Lehrkräfte und Ausbilder/innen an Berufsschulen und vergleichbaren Einrichtungen.
Aktuell herrscht in Deutschland vielerorts ein Mangel an Lehrkräften für Grund-, Haupt-, Real- und Berufsschulen, weshalb diese besonders gefragt sind. Im schulischen Bereich sind darüber hinaus auch Sozialarbeiter/innen, Psychologen/Psychologinnen, Verwaltungsmitarbeiter/innen sowie technische Service- und Hilfskräfte tätig. Sie bilden zahlenmäßig eine deutlich kleinere Gruppe als die Lehrkräfte, doch sind auf Jobbörsen wie unserer regelmäßig Stellenanzeigen für entsprechende Jobs zu finden.
Neben den Schulen und berufsbildenden Einrichtungen spielen Universitäten und Hochschulen im Bildungsbereich eine wesentliche Rolle. Jobangebote akademischer Institutionen beziehen sich häufig auf Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter/innen sowie akademische Lehrkräfte. Bei Letzteren ist zwischen Inhabern/Inhaberinnen von Lehraufträgen, die daneben einer anderen beruflichen Tätigkeit nachgehen, sowie hauptberuflichen Dozenten/Dozentinnen und Professoren/Professorinnen zu unterscheiden.
Darüber hinaus beschäftigen Hochschulen und Universitäten zahlreiche kaufmännische und technische Mitarbeiter/innen, und zwar in akademischen ebenso wie nicht-akademischen Berufen. Die Mitarbeiter/innen der Verwaltungsbereiche gehören ebenso dazu wie die in Laboren und Werkstätten Beschäftigten. Außerdem umfasst der Bildungsbereich auch Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Volkshochschulen, Musikschulen, Sportschulen und andere Institutionen, die sich mit der Vermittlung von Wissen im weitesten Sinne beschäftigen und dafür Personal mit entsprechenden Qualifikationen benötigen.
Welche Unternehmen sind im Bildungsbereich besonders interessant?
Wer im Bildungsbereich auf Jobsuche geht, findet dort nicht nur von Unternehmen stammende Stellenangebote. Vielmehr entfällt der überwiegende Teil der Jobangebote im Bildungsbereich auf staatliche Einrichtungen wie Schulen oder Hochschulen. Tätigkeiten im Schuldienst, insbesondere als Lehrer/in oder Erzieher/in sind vor allem für diejenigen interessant, die gern mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Als Arbeitgeber fungiert dabei in der Regel nicht die einzelne Schule, sondern die Schulbehörde der Kommune beziehungsweise des jeweiligen Bundeslandes, falls es sich nicht um eine private Einrichtung handelt.
Wer sich besonders für einen Industriezweig oder eine bestimmte Dienstleistungsbranche interessiert, kann einen Job in einer berufsbildenden Einrichtung der betreffenden Branche anstreben. Auf diese Weise lässt sich das Interesse am Bildungsbereich mit dem Interesse an den jeweiligen branchentypischen Themen verbinden. Dasselbe gilt analog auch für Jobs in Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung.
Universitäten bieten vor allem denjenigen interessante Jobperspektiven, die primär wissenschaftlich arbeiten möchten. Sie setzen in Deutschland traditionell auf eine enge Verbindung von Forschung und Lehre, sodass wissenschaftliche Arbeit und Lehrtätigkeit im beruflichen Alltag von Dozenten/Dozentinnen und Professoren/Professorinnen untrennbar miteinander verbunden sind. Im Unterschied dazu erfolgt an vielen (Fach-)Hochschulen keine oder nur eine deutlich geringer ausgeprägte wissenschaftliche Forschung, sodass hier die Vermittlung von Wissen sowie teilweise auch praktischen Fertigkeiten auf akademischem Niveau im Vordergrund steht.
Wer im Bildungsbereich, aber nicht im unmittelbaren Lehrbetrieb arbeiten möchte, kann dafür ebenfalls Angebote verschiedener Arbeitgeber finden. Hier kommen vor allem Jobs für technische Angestellte oder Verwaltungsmitarbeiter/innen in Bildungseinrichtungen infrage. Weitere potenzielle Arbeitgeber, die ebenfalls zum Bildungsbereich gezählt werden können, sind Unternehmen wie Schulbuchverlage und Hersteller von anderen Lehrmitteln.
Wie hoch sind die Gehälter im Bildungsbereich?
Die Vergütung für eine Stelle als Lehrer/in in Deutschland gilt im internationalen Vergleich als sehr gut. Ihre konkrete Höhe variiert vor allem in Abhängigkeit vom Bundesland, von der Art der Schule, von der Berufserfahrung sowie von der Einstufung als Beamter/Beamtin beziehungsweise als Beschäftigte/r im öffentlichen Dienst. Im Schuldienst Tätige werden in den meisten deutschen Bundesländern bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen verbeamtet, in Berlin ist dies aktuell jedoch nicht mehr der Fall.
Das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt eines/einer Lehrers/Lehrerin in Deutschland beträgt rund 4.600 €. Verbeamtete Berufseinsteiger/innen an Grundschulen erhalten je nach Bundesland zwischen knapp 3.600 € und rund 3.900 €. Als verbeamtete/r Gymnasiallehrer/in können Sie dagegen beim Berufseinstieg mit einem Monatsbrutto von etwa 3.900 € bis rund 4.500 € rechnen.
Bei Berufsschullehrern/-lehrerinnen liegen die Monatsgehälter im Schnitt bei etwa 3.500 € brutto, wobei die Spannbreite von rund 3.000 € (Unteres Quartil) bis etwas über 4.000 € reicht. Als Juniorprofessor/in an einer Universität oder Hochschule beträgt Ihre monatliche Brutto-Grundvergütung zwischen rund 4.500 € und rund 5.300 €. Inhaber einer nach W2 oder W3 bezahlten Professur erhalten monatlich zwischen rund 5.700 € und rund 8.000 € brutto. Im Durchschnitt liegen die monatlichen Bruttogehälter deutscher Professoren/Professorinnen bei rund 6.500 €.
Karriere im Bildungsbereich in Deutschland: Welche Perspektiven und Trends kommen in Zukunft?
Mit Blick auf künftige Trends im Bildungsbereich Deutschlands sind vor allem zwei Entwicklungen relevant. Zum einen ist mit einer starken Digitalisierung zu rechnen. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hat sich deutlich gezeigt, dass hier gravierende Defizite bestehen, die schnellstmöglich kompensiert werden müssen. Solides IT-Basiswissen und eine souveräne Beherrschung der entsprechenden Technik und Unterrichtsmethoden werden deshalb künftig immer wichtigere Anforderungen für Jobs im Bildungsbereich sein.
Zum anderen wird die demografische Entwicklung dazu führen, dass sich die Gewichtung einzelner Teilgebiete innerhalb des Bildungsbereichs verändert. Das Prinzip des lebenslangen Lernens wird immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe. Erstens nimmt die Lebenserwartung immer weiter zu und der Eintritt in den Ruhestand erfolgt später als früher.
Zweitens bewirkt der wissenschaftlich-technische Fortschritt, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, ein immer schnelleres Veralten einmal erworbenen Wissens. Die während der Schulzeit, in der Berufsausbildung oder im Studium erworbenen Kenntnisse werden deshalb immer weniger ausreichen, um damit sein gesamtes Berufsleben bewältigen zu können. Angebote der Erwachsenenbildung und der beruflichen Weiterbildung dürften deshalb künftig deutlich ausgeweitet und stärker nachgefragt werden.