Beruf Zahnärztin
Welche Ausbildung benötigt man als Zahnärztin?
Um Zahnarzt/-ärztin zu werden, müssen Sie zunächst ein Studium abschließen. In der Regel dauert das Zahnmedizinstudium 10 bis 11 Semester und endet mit dem Staatsexamen. Anschließend müssen Sie bei der zuständigen Behörde die Approbation anmelden, damit Sie den Beruf auch praktizieren dürfen. Die ersten zwei bis vier Jahre nach dem Studienabschluss verbringen die meisten Zahnärzte/-ärztinnen als Assistenzarzt, um Berufserfahrung zu sammeln und die Kassenzulassung zu erhalten, die es Ihnen erlaubt nicht nur Privatpatienten zu behandeln, sondern auch Kassenpatienten.
Für das Studium brauchen Sie die allgemeine (Fach-)Hochschulreife oder eine berufliche Qualifikation. Durch ein bundesweites Zulassungsverfahren werden die Studienplätze an Anwärter vergeben und gute Noten, sowie Wartesemester erhöhen Ihre Chancen. Die ersten fünf Semester sind für theoretische Inhalte vorbehalten und in den nächsten fünf Semestern findet die praxisbezogene Klinik statt. Im elften Semester finden das Examen und die Approbation statt. Sie können zusätzlich noch promovieren und den Titel „Dr. med. dent.“ erhalten, doch Pflicht ist das nicht.
Welche Fähigkeiten braucht man als Zahnärztin?
Das Berufsbild des/der Zahnarztes/-ärztin beinhaltet viel Verantwortung für das Wohlergehen anderer Menschen, deshalb brauchen Sie nicht nur handwerkliches Geschick und Sorgfalt beim Arbeiten, sondern auch Sozialkompetenz und Einfühlungsvermögen. Patienten sind oftmals besorgt oder sogar ängstlich und Sie brauchen viel Kommunikationsstärke, um ihnen die Angst zu nehmen und die Behandlung zu erklären.
Natürlich sollten Sie Interesse an Medizin und ein gutes naturwissenschaftliches Verständnis mitbringen, um diesen Beruf auszuüben. Dazu kommen eine gute Hand-Auge-Koordination, ein dreidimensionales Vorstellungsvermögen und eine präzise und konzentrierte Arbeitsweise. Sie sollten zudem belastbar sein und sich auch in Notfallsituationen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Teamfähigkeit und Verschwiegenheit sind weitere wichtige Kompetenzen.
Wie viel verdient eine Zahnärztin?
Durchschnittlich verdient ein/e Zahnarzt/-ärztin etwa 5.000 € brutto pro Monat. Ihr Gehalt ist stark davon abhängig, in welchem Beschäftigungsverhältnis Sie stehen, also ob Sie angestellt sind oder selbstständig praktizieren. Auch das Bundesland macht einen Unterschied. In Nordrhein-Westfalen verdienen Sie zum Beispiel rund 4.400 € brutto monatlich, während es in Mecklenburg-Vorpommern nur 2.950 € im Monat sind. In Niedersachsen bekommen Sie 3.900 € pro Monat und in Thüringen rund 3.100 €.
Während der Ausbildung: Da es sich bei der Ausbildung zum/zur Zahnarzt/-ärztin um ein Studium handelt, gibt es in dieser Zeit keine Ausbildungsvergütung und Sie müssen mit Kosten für den Semesterbeitrag oder Studiengebühren rechnen. Doch es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, die Sie in Anspruch nehmen können. Informieren Sie sich über Stipendien und BAföG.
Als Berufseinsteiger: Durchschnittlich verdienen Sie zu Beginn Ihrer Karriere etwa 3.500 € brutto im Monat. Wenn Sie jedoch als Assistenzarzt beginnen, um eine Kassenzulassung zu erhalten, verdienen Sie zuerst nur zwischen 1.500 € und 2.500 € brutto pro Monat. Sie können allerdings direkt eine eigene Praxis aufmachen (zum Beispiel mit einem Kollegen, um ein breiteres Leistungsspektrum anzubieten) und damit sogar über 3.500 € monatlich verdienen. Hier kommen dafür andere Herausforderungen auf Sie zu.
Mit Berufserfahrung: Nach ca. drei bis fünf Jahren können Sie mit einem Einkommen von rund 4.000 € brutto monatlich rechnen und nach über 10 Jahren beläuft sich Ihr durchschnittlicher Verdienst auf bis zu 7.500 € brutto im Monat. Angestellte Zahnärzte/-ärztinnen verdienen je nach ihrem Aufgabenbereich mehr oder weniger. Wenn Sie eine Führungsposition innehaben, steigt Ihr Gehalt und auch eine Umsatzbeteiligung kann Ihre Einnahmen erhöhen. Inhaber einer Praxis verdienen bis zu 12.000 € brutto im Monat, müssen dafür aber auch höhere Kosten ausgleichen und tragen viel Verantwortung für den Betrieb und die Mitarbeiter.
Welche Aufgaben hat man als Zahnärztin?
Je nachdem, ob Sie in einer Praxis, einer Klinik oder in der Forschung tätig sind, haben Sie in Ihrem Alltag als Zahnarzt/-ärztin unterschiedliche Tätigkeiten zu erledigen. Allen gemein ist jedoch, dass Sie Spezialist für Zahn-, Mund- und Kiefergesundheit sind und Ihre Patienten nicht nur behandeln, sondern auch beraten. Sie legen Therapiemaßnahmen fest und führen zahnmedizinische Eingriffe durch, werten Ergebnisse aus und informieren Ihre Patienten über Zahnhygiene und Vorsorge.
Während der Ausbildung: Während des Studiums lernen Sie zuerst die Grundlagen des Berufs kennen und befassen sich mit theoretischen Inhalten. Dazu gehören medizinisches Fachwissen, Hygienevorschriften und auch der Umgang mit den Patienten. In der zweiten Hälfte lernen Sie den Berufsalltag durch Praktika kennen. Dort sammeln Sie nicht nur Erfahrung, sondern können auch schauen, ob Sie eventuell eine Spezialisierung machen wollen.
Im Berufsleben: Viele der Termine, die Sie jeden Tag haben, sind Vorsorgeuntersuchungen oder Kontrolltermine, doch vor jeder Behandlung informieren Sie sich, ob Ihre Patienten Schmerzen oder Beschwerden haben. Anschließend begutachten Sie jeden Zahn mit einem kleinen Spiegel und entfernen Zahnstein. Wenn Sie etwas finden, das behandelt werden muss, lassen Sie den Patienten einen Termin für die Behandlung machen, da am selben Tag oftmals keine Zeit mehr ist.
Behandlungen beinhalten die Zahn-Prophylaxe, das Diagnostizieren von Zahnkrankheiten und deren Behandlung, das Zähne ziehen, sowie das Entfernen von Karies und das Füllungen machen. Sie korrigieren Fehlstellungen der Zähne, behandeln Kieferbrüche und ziehen Weisheitszähne. Dabei nutzen Sie eine örtliche Betäubung oder in seltenen Fällen auch eine Vollnarkose. Zudem kümmern Sie sich um die Gesundheit von Zahnfleisch und Zahnwurzeln.
Nach den täglichen Terminen gibt es meist noch organisatorische Aufgaben, die Sie ebenfalls übernehmen. Dazu gehören zum Beispiel Rezepte und Berichte oder Gutachten schreiben und andere Verwaltungsaufgaben, wie die Erstellung von Heil- und Kostenplänen, sowie das Erfassen von Krankenberichten und die Dokumentation von Leistungen.
In anderen Bereichen, wie der Lehre oder der Pharmazie können Sie an Studien mitwirken oder in der Humanpharmakologie und der Arzneimittelsicherheit arbeiten. In der Forschung und Lehre können Sie Forschungsberichte verfassen, Vorlesungen und Seminare halten und sind für Prüfungen zuständig. Es ist möglich, dass Sie hierfür eine Promotion oder Habilitation benötigen.
Wo arbeitet eine Zahnärztin?
Sie haben als Zahnarzt/-ärztin gute Berufsaussichten und können in Praxen oder in zahnmedizinischen Kliniken arbeiten. Weitere Möglichkeiten bieten Hochschulen, die Forschung, Gesundheitsämter oder die Pharmaindustrie. Gerade auf dem Land sind viele Stellen für Zahnärzte frei, doch auch in der Stadt haben Sie gute Chancen zum Beispiel als Nachfolger eine Praxis zu übernehmen.
Viele Zahnärzte führen selbstständig eine Praxis und je nachdem, wo Sie arbeiten, haben Sie Notdienste, oder in Kliniken auch Schichtdienst, was bedeutet, dass Sie am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten müssen. Die meiste Zeit verbringen Sie in Untersuchungs- und Behandlungsräumen, sowie Sprechzimmern und im Büro. Gegebenenfalls sind Sie auch in Labors oder in Hörsälen tätig.
Während der Arbeit tragen Sie Schutzkleidung, wie einen Kittel, Gummihandschuhe und eventuelle einen Mundschutz, da Sie in engem Kontakt mit Menschen stehen. Sie nutzen Maschinen und Geräte zur Behandlung Ihrer Patienten. Dazu gehören Bohrer, Röntgenapparate und weitere zahnmedizinische Instrumente.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Zahnärztin?
Nach der Ausbildung zum/zur Zahnarzt/-ärztin gibt es viele verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten für Sie. Es ist wichtig, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklungen zu sein und zum Beispiel über die Themen Gesundheitsmanagement, Zahntechnik oder Strahlenschutz Bescheid zu wissen. Kurse zu diesen Anpassungsweiterbildungen sollten Sie regelmäßig besuchen und in Anspruch nehmen.
Nach etwa einem Jahr im Beruf können Sie eine Aufstiegsweiterbildung zum Facharzt in den folgenden Bereichen absolvieren (Dauer: vier Jahre):
- Kieferorthopädie
- Parodontologie
- Gesundheitswesen
- Oralchirurgie
Sie können außerdem noch ein weiterführendes Studium der Zahnmedizin oder Pharmazie anschließen.