Beruf PTA – Pharmazeutisch technische Assistentin
Welche Ausbildung benötigt man als PTA – pharmazeutisch-technische Assistentin?
Ein/e PTA – pharmazeutisch-technische/r Assistent/in benötigt zur Ausübung seines/ihres Berufes eine abgeschlossene, in Deutschland einheitlich geregelte schulische Ausbildung. Die Schulen sind frei bei der Auswahl ihrer Schüler/innen. Zugangsvoraussetzung ist üblicherweise die Mittlere Reife.
Der Auszubildende besucht eine Berufsfachschule oder ein Berufskolleg für eine Dauer von 2 Jahren. Dem folgen eine mündliche und eine schriftliche staatliche Prüfung. Im Anschluss absolviert der Auszubildende ein Anerkennungspraktikum, das mit einer mündlichen Prüfung endet.
Welche Fähigkeiten braucht man als PTA – pharmazeutisch-technische Assistentin?
Für die anspruchsvollen Tätigkeiten eines/einer PTA – pharmazeutisch-technischen Assistenten/-in benötigt diese/r:
- Sachkompetenzen wie Interesse an der Chemie, der Pharmazie, der Medizin und der Mathematik sowie eine ausgeprägte Lernfähigkeit, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und organisatorisches Geschick
- persönliche Kompetenzen wie selbstbewusstes Auftreten, Gesundheitsbewusstsein, eine gute Beobachtungsgabe und ein gepflegtes Erscheinungsbild
- Sozialkompetenzen wie ein freundliches Auftreten, kundenorientiertes Denken und eine gute Kommunikationsfähigkeit
Wie viel verdient eine PTA – pharmazeutisch-technische Assistentin?
Während der Ausbildung hat der/die angehende PTA – pharmazeutisch-technische Assistent/in keinen Anspruch auf ein Gehalt. Während des Anerkennungspraktikums bekommt der/die Praktikant/in eine Ausbildungsvergütung von ca. 732 € brutto/Monat. Dieses Geld erhält er/sie ausschließlich, wenn er/sie in den Geltungsbereich des Bundesrahmentarifvertrages für Apothekenmitarbeiter fällt.
Als Berufseinsteiger bekommen PTA im ersten Jahr ca. 2.017 € brutto/Monat, wenn sei ein tariflich festgelegtes Gehalt erhalten. Arbeiten Sie in einem großen Pharmaunternehmen der chemischen Industrie, beispielsweise in Bayern, liegt das Einstiegsgehalt mit beispielhaften 2617 € brutto/Monat um einiges höher als bei einer Berufstätigkeit in einer Apotheke.
Mit Berufserfahrung von 5 Jahren liegt das durchschnittliche Gehalt in Deutschland bei ca. 2.307 € brutto/Monat. Die Bundesagentur für Arbeit gibt in ihrem Entgeltatlas eine Gehaltsspanne an, die von ca. 2.249 € bis 3.112 € brutto/Monat reicht. Im Median liegt dies in Deutschland bei 2.675 € brutto/Monat. Das höchste Durchschnittsgehalt erhalten PTA mit ca. 2.882 € in Berlin, das niedrigste mit ca. 2.408 € brutto/Monat in Bremen.
Welche Aufgaben hat man als PTA – pharmazeutisch-technische Assistentin?
Während der Ausbildung haben angehende PTA die Pflicht, sich das für die Prüfung und für das spätere Berufsleben notwendige Fachwissen sowie die dazu notwendigen praktischen Fertigkeiten anzueignen. Diese umfassen etwa die Botanik und die Drogenkunde, die Arzneimittelkunde sowie die Apothekenpraxis einschließlich der EDV.
Hinzu kommen Fächer wie die Körperpflege und -Ernährungskunde sowie Diätetik. In der Praxis stehen zudem galenische Übungen an sowie chemisch-pharmazeutische. Bei Letzteren untersuchen die zukünftigen PTA – pharmazeutisch-technischen Assistenten/-innen unter anderem Körperflüssigkeiten.
Zudem lernen sie die Geräte kennen und bedienen und beschäftigen sich mit Gefahrstoffen sowie mit der Pflanzenschutz- und Umweltschutzkunde. Die praktischen Übungen finden in den ersten beiden Jahren in der Fachschule statt.
Im anschließenden Anerkennungspraktikum im Betrieb vertiefen und erweitern sie ihre Kenntnisse und lernen den Berufsalltag kennen. Dabei erfahren sie, wie sie die in der Theorie erlernten Kompetenzen in der Praxis anwenden und üben sich darin. Sie beraten, dokumentieren, bestellen Waren, kümmern sich um die Entsorgung und stellen Salben und andere Arzneimittel her. Sie wirken bei der Qualitätssicherung mit und berechnen Preise.
Im Berufsleben zählt es zum Berufsbild des/der PTA – pharmazeutisch-technischen Assistenten/-in, dass sie Apotheker/innen bei ihren Arbeiten unterstützen. Sie kontrollieren die Rezepte und prüfen im Computer, ob die Medikamente zusammenpassen oder Wechselwirkungen erzeugen. Stimmt alles und für den Kunden besteht keine Gefahr, übergeben sie die Arzneimittel. Sie erklären, auf welche Weise und wie oft diese einzunehmen oder anzuwenden sind und wie sie wirken.
Das Arzneimittelgesetz schreibt regelmäßige Qualitätskontrollen für Fertigarzneimittel auf Reinheit und Dosierung vor. Diese erfolgen stichprobenartig durch eine/n PTA. Daneben überprüft er/sie apothekenpflichtige Medizinprodukte auf ihre Beschaffenheit.
PTA – pharmazeutisch-technische Assistenten/-innen stellen Arzneimittel in den Labors von Apotheken oder in denen von Krankenhausapotheken her. Die Aufsicht hat bei diesen Tätigkeiten der/die Apotheker/in. Zu fertigen sind Extrakte, Salben, Teemischungen sowie Zäpfchen. Möglich sind Forschungsaufgaben, um Rezepturen von Medikamenten zu verbessern sowie um Nebenwirkungen zu reduzieren.
Arbeiten PTA im Verkaufsraum beraten sie die Kunden vor Ort und telefonisch. Kommen Kunden/-innen Hilfe suchend in die Apotheke und beschreiben Krankheitssymptome harmloser Natur, sprechen sie Empfehlungen aus, wie diese zu lindern sind. Sie weisen den Erkrankten darauf hin, dass weitere oder schlimmere Symptome und eine Nichtbesserung des Zustandes einen Arztbesuch erfordern.
PTA – pharmazeutisch-technische Assistenten/-innen informieren zu Produkten aus dem Sortiment der Apotheke. Ihre Auskunft erstreckt sich auf Verbandstoffe, Kosmetika, Tees und allen anderen Apothekenwaren. Dazu zählen Körperpflegeartikel und Hilfsmittel wie Milchpumpen, Inhalationsgeräte, Blutzuckermessgeräte und Inkontinenzhilfen.
Zu den Tätigkeiten eines/einer PTA mit Kundenkontakt, mit dem Ziel, Neukunden zu gewinnen und Stammkunden zu erhalten, gehören Serviceleistungen. Sie messen auf Wunsch deren Blutdruck oder nehmen Blutzuckermessungen vor.
Daneben gehören Verwaltungstätigkeiten zu ihren beruflichen Pflichten. Einem/einer PTA – pharmazeutisch-technische/r Assistent/in obliegt es, den Warenbestand zu prüfen, Bestellungen zu tätigen und deren Lieferung zu überprüfen und entgegenzunehmen. Daneben hat er/sie Dokumentationspflichten. Besondere Bedeutung kommt der Registrierung bei der Ausgabe von giftigen Stoffen zu.
Wo arbeitet eine PTA – pharmazeutisch-technische Assistentin?
Ein/e PTA – pharmazeutisch-technische/r Assistent/in arbeitet in Innenräumen wie Büros, Lagerräumen, Labors und überwiegend in den Verkaufsräumen von Apotheken. Die Arbeitsorte befinden sich in öffentlichen Apotheken, Versandapotheken und Krankenhausapotheken sowie in der pharmazeutischen Industrie.
Während ihrer Tätigkeit in den Verkaufsräumen tragen Sie eine Berufshose, einen Kittel oder Kasack, darunter ein Shirt, auch Poloshirts, eventuell mit einem Logo der Apotheke versehen. Im Labor schützen Laborkittel und Arbeitshandschuhe und Mundschutz. Letzterer kommt auch für Verkaufsräume in Betracht. Bequeme Gesundheitsschuhe tragen dazu bei, den langen Arbeitstag, der überwiegend im Stehen stattfindet, zu überstehen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als PTA – pharmazeutisch technische Assistentin?
PTA – pharmazeutisch-technische Assistenten/-innen haben die Chance, sich ihre Fortbildungen in einem freiwilligen Fortbildungszertifikat von den Kammern bescheinigen zu lassen. Das Verfahren regeln die Apothekerkammern. Dieses funktioniert auf Punktebasis und läuft jeweils über 3 Jahre. In dieser Zeit sammeln die PTA 100 Fortbildungspunkte zum Erhalt des Zertifikats. Pro Fortbildungseinheit rechnet der/die PTA mit 3 bis 5 Punkten. Für einen Punkt lernt der Fortzubildende 45 Minuten lang.
Verfasst der/die PTA – pharmazeutisch-technische Assistent/-in Beiträge für Fachzeitschriften oder schreibt ein Fachbuch, erhält er/sie für diese Tätigkeit ebenso Punkte wie für Vorträge, die er/sie hält. E-Learning mit Erfolgskontrollen belohnt die Kammer ebenfalls mit Punkten. Teilweise sind diese innerhalb bestimmter Gruppen gedeckelt.
Anpassungsweiterbildungen bieten sich zu den Themen Pharmazie- und Pharmatechnik oder im Bereich Verkaufstraining und Beratungstechniken an. Dazu passend gibt es Maßnahmen, welche die kommunikativen Kompetenzen der PTA erweitern. Zudem sind Zusatzqualifikationen im Bereich Homöopathie bei Arbeitgebern/Arbeitgeberinnen gefragt.
Diese Anpassungsweiterbildungen und Zusatzqualifikationen bringen Vorteile bei Bewerbungen um eine Stelle als PTA – pharmazeutisch-technische/r Assistent/in und sichern den Arbeitsplatz. Beabsichtigen Sie, eine Führungsposition einzunehmen, kommen Sie um eine Aufstiegsweiterbildung nicht herum. Möglich ist die Weiterbildung zum/zur:
- Industriemeister/in – Pharmazie
Gehalt ca. 5.581 bis mehr als 6.450 € brutto/Monat
- Technischer Fachwirt/in
Gehalt ca. 3.796 bis 6.351 € brutto/Monat
- Pharmareferent/in
Gehalt ca. 5.297 bis mehr als 6.450 € brutto/Monat
Visieren Sie als PTA – pharmazeutisch-technische Assistent/in ein Studium an, kommen die Studienfächer Chemie, Biochemie oder Pharmatechnik (alle grundständig) in Betracht. Mit dem Bachelorstudium der Pharmazie bietet sich eine Arbeit als Pharmazeut/in an. Mit dieser Tätigkeit verdienen Sie ca. 3.795 bis 5.392 € brutto/Monat. Um den Beruf des/der Apothekers/-in zu bekleiden, studieren Sie Pharmazie, absolvieren drei Staatsexamen und approbieren. Das Gehalt beläuft sich auf ca. 3.745 bis 5.392 € brutto pro Monat.