Beruf Metallbauer
Welche Ausbildung benötigt man als Metallbauer?
Metallbauer/innen ist ein noch relativ junges Berufsfeld und eine Zusammenfassung verschiedener alter Berufsbezeichnungen, wie Mechaniker/in, Schlosser/in und Schmied/in. Das Berufsbild Metallbauer/in ist ein anerkannter Handwerksberuf.
Die Ausbildung dauert 3 ½ Jahre und ist dual organisiert. Alle theoretischen Inhalte lernen Sie in der Berufsschule. Die praktischen Aufgaben erledigen Sie in einem Ausbildungsbetrieb, der dem Metallbau zugeordnet ist.
Es gibt drei Fachrichtungen für den Ausbildungsberuf Metallbauer/in:
- Metallbauer/in für Nutzfahrzeugbau
- Metallbauer/in für Metallgestaltung
- Metallbauer/in für Konstruktionstechnik
Die Zugangsvoraussetzungen zu diesem Beruf sind nicht gesetzlich geregelt und können vom Ausbildungsbetrieb selbst bestimmt werden. Wer über ausgezeichnete handwerkliche Fähigkeiten verfügt, kann eventuell auch ohne Schulabschluss einen Ausbildungsplatz finden. In der Regel erfolgt der Zugang über den mittleren Bildungsabschluss.
Welche Fähigkeiten braucht man als Metallbauer?
Eine Grundvoraussetzung für den Zugang zu diesem Berufsfeld ist handwerkliches Talent. Sie müssen mit Werkzeugen und handwerklichen Geräten umgehen können. Sie arbeiten mit mechanischen und elektrischen Geräten. Einige können auch computergesteuert sein.
Sie sollten eine ausgezeichnete Fingerfertigkeit haben und die Fähigkeit zur Koordination besitzen. Technisches Verständnis ist ebenso unerlässlich, wie ein räumliches Vorstellungsvermögen.
Mathematische Kenntnisse sind von Vorteil, da Sie auch Ausmessungen und Abmessungen durchführen müssen. Zudem kommen Sie mit Zeichnungen in Berührung und sollten in der Lage sein, technische Zeichnungen zu lesen.
Die Zugangsempfehlungen orientieren sich an der Fachrichtung. Der Bereich Konstruktionstechnik setzt voraus, dass Sie sportlich sind und über eine ausgezeichnete Fitness verfügen. Sie arbeiten auf Gerüsten und entlang von Fassaden. Ferner müssen Sie schwindelfrei sein.
Wie viel verdient ein Metallbauer?
Das Monatsbruttogehalt von Metallbauer/innen liegt deutschlandweit zwischen ca. 2.700 und 4.200 €. Einfluss nehmen die Unternehmensgröße, die geografische Lage und die Fachrichtung. Im Osten sind die Löhne von Metallbauer/innen generell niedriger. Hohe Gehälter erzielen Sie in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Allgemein gilt folgende Faustregel: je kleiner das Unternehmen, desto geringer ist das Gehalt.
Während der Ausbildung:
Die Ausbildungsvergütung ist an die allgemeine Ausbildungsverordnung gebunden. Dadurch gibt es in ganz Deutschland nur geringe Abweichungen. Den größten Einfluss nimmt die Größe des Unternehmens. In großen Unternehmen erhalten Auszubildende meist lukrative Zusatzleistungen.
Sie können sich an folgenden Richtwerten orientieren:
- Im ersten Ausbildungsjahr ca. 780 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr ca. 850 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr ca. 900 € brutto im Monat
- Im vierten Ausbildungsjahr ca.950 € brutto im Monat
Als Berufseinsteiger:
Berufsanfänger/innen erhalten ein maximales Gehalt von ca. 3.000 € brutto im Monat. Im Osten sind die Löhne generell geringer. Hier können Berufseinsteiger/innen einen monatlichen Bruttoverdienst von maximal 2.700 € erzielen. Oftmals liegt das Anfangsgehalt noch deutlich darunter.
Mit Berufserfahrung:
Berufserfahrene Metallbauer/innen können in Baden-Württemberg, Hessen und Bayern monatliche Bruttolöhne von über 4.000 € erzielen. In den neuen Bundesländern steigen die monatlichen Bruttolöhne auch mit Berufserfahrung nicht über 3000 € brutto im Monat an.
Welche Aufgaben hat man als Metallbauer?
Die Aufgaben von Metallbauer/innen sind unterschiedlich und auf die Fachrichtung abgestimmt.
Während der Ausbildung:
Die Ausbildungsinhalte orientieren sich an der Fachrichtung. Erst nach Beendigung des zweiten Lehrjahres widmen Sie sich den Aufgaben Ihres Fachgebietes.
Der Bereich Konstruktion nimmt aber einen Sonderstatus ein, da alle Fachrichtungen schon in der Basisausbildung das Thema Konstruktion behandeln.
Ferner kann es innerbetriebliche Abweichungen vom Lehrplan geben. Diese sind auch erlaubt, wenn die Aufgabenfelder aufeinander abgestimmt und für Sie akzeptabel sind.
Die Grundausbildung beschäftigt sich im praktischen Bereich mit allen handwerklichen Tätigkeiten. Sie erwerben Kompetenzen im generellen Umgang mit Werkzeugen und Geräten. Zudem werden Sie an unterschiedliche Handwerksbereiche, wie Löten, Schweißen und Feilen herangeführt.
Die theoretischen Arbeitsinhalte in der Berufsschule sind für die gesamte Berufsausbildung in allen drei Fachbereichen gleich.
Im Berufsleben:
Metallbauer/innen der Fachrichtung Konstruktionstechnik fertigen Bauteile aus Metall und Stahl an. Sie sind für den Einbau von Fenstern und Türen verantwortlich, führen Reparaturarbeiten durch und tauschen sie aus.
Metallbauer/innen der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau beschäftigen sich allgemein mit der Fahrzeugkonstruktion unterschiedlicher Fahrzeugtypen. Sie fertigen Bau- und Ersatzteile für viele verschiedene Fahrzeugarten, bauen Sie unter Umständen ein oder kontrollieren den Einbau. Sie sind auch für die Wartung der Teile verantwortlich.
Die Aufgaben von Metallbauer/innen der Fachrichtung Metallgestaltung sind klassische Tätigkeiten, die früher von Schmieden/innen durchgeführt wurden. Sie schmieden Metallkonstruktionen für verschiedene Industriebereiche. Sie stellen auch Gitter oder Metallkonstruktionen für Haus und Garten her.
Zahlreiche Aufgabengebiete sind allen drei Fachrichtungen zugeordnet. Dazu gehört die Planung und Kontrolle der einzelnen Arbeitsabläufe. Dieses Aufgabenfeld ist besonders wichtig, wenn Sie nach vorgegebenen Bauplänen arbeiten oder sich an Abgabefristen halten müssen.
Sie bewerten einzelne Bauteile, ordnen diese zu und nehmen eventuell Änderungen vor. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Bauteile nach den vorgegebenen Maßen gefertigt werden. Sollten Sie bei der nachfolgenden Verarbeitung nicht passen, dann müssen Sie Anpassungen vornehmen. Einige Anpassungen können auch auf allgemeine Bauanpassungen zurückzuführen sein. Sie stehen in einem engen Austausch mit Ihren Auftraggeber/innen.
Klassische handwerkliche Tätigkeiten im Bereich Metall gehören in allen drei Fachbereichen
zu den Basisaufgaben. Dazu zählen folgende Arbeiten:
- Löten
- Schweißen
- Formen
- Feilen
Die Materialien sind dem Bereich Metall zugeordnet.
Sie arbeiten auch mit Werkzeugen und nach detaillierten Bauplänen.
Bauteile werden auch maschinell bearbeitet. Dafür nutzen Sie Maschinen. Sie führen, pflegen und reinigen die Maschinen. Ferner kümmern Sie sich um die Bereitstellung von Arbeitsmitteln. Sie müssen bei der Arbeit an Maschinen strenge Sicherheitsregeln einhalten und eventuell Schutzbekleidung anziehen.
Nachhaltigkeit ist in diesem Berufsbild von immer größerer Bedeutung. Bei der Demontage sollten Sie beachten, welche Materialien noch nutzbar sind. Sie kümmern sich auch um eine ordnungsgemäße Entsorgung.
Wo arbeitet ein Metallbauer?
Der Arbeitsbereich von Metallbauer/innen hängt von der Fachrichtung ab. Werkstätten, Produktionshallen und Werkhallen sind allen drei Basisbereichen zugeordnet.
Metallbauer/innen für Konstruktionstechnik sind in Betrieben des Metallhandwerkes tätig. Hier arbeiten sie in Werkstätten mit unterschiedlichen Werkzeugen und Geräten und mithilfe von technischen Anlagen.
Sie stellen Bauteile für Häuser und Gebäude her. Sie sind auch auf Baustellen tätig. Metallbauer/innen halten sich auf Gerüsten auf, die sie über eine provisorische Leiter, mithilfe eines Hebekrans oder mit einem Aufzug erreichen. Es kann auch vorkommen, dass Sie auf Dächern arbeiten müssen.
Metallbauer/in im Nutzfahrzeugbau arbeiten in Werkstätten oder Produktionshallen. Sie arbeiten mit Werkzeugen und Maschinen. Dabei müssen Sie unter Umständen eine Schutzbekleidung tragen. Sie nutzen auch Wagenheber und Prüfanlagen. Ferner sind Sie an Fahrzeugen tätig, die auf einer Hebebühne stehen. Einige Arbeiten erfordern das Tragen von Masken oder Schutzbrillen.
Metallbauer/in in der Metallgestaltung sind in klassischen Werkstätten und Schmiedewerkstätten tätig. Hier arbeiten Sie mit unterschiedlichen Werkzeugen und Geräten und an Maschinen. Beim Gebrauch von Schweißgeräten müssen Sie eine Schutzbrille tragen.
Sie arbeiten am offenen Feuer und sind extrem hohen Temperaturen ausgesetzt. Das Metall glüht bei der Bearbeitung. Sie müssen sich an sämtliche Sicherheitsbestimmungen halten und eventuell Handschuhe, Schutzbrille und feuerfeste Arbeitskleidung anziehen.
Metallbauer/in in der Metallgestaltung stellen auch Waffen und Rüstungsmaterialien her. Die Herstellung erfolgt unter hohen Sicherheitsauflagen und wird manchmal auch kontrollierend begleitet.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Metallbauer?
Die Aufstiegsmöglichkeiten und Karrierechancen von Metallbauer/innen sind in allen drei Fachbereichen ausgezeichnet. Technikerkurse und klassische Meisterkurse garantieren einen beruflichen Aufstieg. Diese Kurse werden von den örtlichen Handwerkskammern und von verschiedenen Fernlerninstituten angeboten. Die Meisterkurse führen zum/zur Metallbauermeister/in oder zum/zur Feinwerkmechanikermeister/in.
Die Technikerkurse sind unterschiedlichen Fachbereichen zugeordnet:
- Techniker/in – Metallbautechnik
- Techniker/in – Metallbautechnik (Leichtmetallbau)
- Techniker/in – Metallbautechnik (Stahlbau)
- Techniker/in – Metallbautechnik (Gebäudetechnik)
Einige Kammern organisieren Kurse für den Schritt in die Selbstständigkeit. Diese Kurse beinhalten einzelne Aufgabengebiete aus dem kaufmännischen Bereich. Der komplette Kurs führt zum/zur technischen Fachwirt/in.
Metallbauer/innen aller Fachrichtungen können über die Handwerkskammer einen Schweißkurs belegen. Sie dürfen dann zusätzlich die berufliche Bezeichnung Schweißer/in tragen.
Sollten Sie im Besitz der fachgebundenen oder allgemeinen Hochschulreife sein, können Sie sich für den akademischen Ausbildungsweg über die Universität oder über die Fachhochschule entscheiden. Diese Studienfächer sind berufsorientiert:
- Allgemeiner Maschinenbau
- Konstruktionstechnik
- Bautechnik
- Fördertechnik
- Transporttechnik
- Schiffsbautechnik
- Flugzeugbau
- Fahrzeugbau
- Verfahrenstechnik
Abhängig von Ihren Kompetenzen nehmen Sie auch an betriebsinternen Weiterbildungsmaßnahmen teil. Viele Firmen haben Vorausplanungen und wollen Mitarbeiter/innen dauerhaft an das Unternehmen binden. Diese Planungen beinhalten auch Kurse und Schulungen.