Beruf Maler & Lackierer
Welche Ausbildung benötigt man als Maler & Lackierer?
Wenn Sie sich für die Berufsgruppe der Maler/innen & Lackierer/innen interessieren, dann benötigen Sie eine entsprechende Ausbildung. Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf, der sich an der Handwerksordnung (HwO) und auch an dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) orientiert. Eine Vorbildung ist im Zuge der Ausbildung nicht rechtlich vorgeschrieben. Etwas mehr als 50 Prozent der Auszubildenden Maler/innen und Lackierer/innen haben einen Hauptschulabschluss. Auch Personen mit mittlerem Schulabschluss und Abitur können sich für eine derartige Ausbildung entscheiden. Manche Betriebe nehmen sogar Auszubildende ohne Schulabschluss auf.
Eine Ausbildung zum(r) Maler/in & Lackierer/in dauert drei Jahre an. Bei den Ausbildungsinhalten gibt es in jedem Lehrjahr andere Schwerpunkte. Es handelt sich bei den meisten Ausbildungen in diesem Bereich um duale Ausbildungen. Das bedeutet, dass Sie einen Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb unterschreiben, allerdings auch die Berufsschule besuchen.
Gleich bei Ihrer Ausbildung zum(r) Maler/in & Lackierer/in können Sie sich spezialisieren. Möglichkeiten sind beispielsweise eine Spezialisierung zum(r) Fahrzeuglackierer/in, zum(r) Maler & Lackierer bei Restaurierungsarbeiten, in der Gestaltung und Instandhaltung, oder in der Kirchenmalerei und Denkmalpflege. Es gibt noch deutlich mehr Fachrichtungen, welche für Sie interessant sein könnten.
Welche Fähigkeiten braucht man als Maler & Lackierer?
Klar ist, dass es sich bei Maler/innen und Lackierer/innen um Menschen mit einer bestimmten handwerklichen Begabung handelt. Sie sollten auf jeden Fall in einer guten körperlichen Verfassung sein, da Sie über den kompletten Tag körperliche Arbeit verrichten. Es gibt außerdem noch eine Menge an Fähigkeiten und Skills, welche nützlich sind, wenn man sich das Berufsbild ansieht. Im Folgenden sind die wichtigsten dieser Fähigkeiten zusammengefasst.
- Teamfähigkeit
- Handwerkliches Geschick
- Gute körperliche Verfassung
- Gewissenhaftes Arbeiten
- Geduld
- Präzises Arbeiten
- Zuverlässigkeit
- Sinn für Ästhetik
Die Fähigkeiten und Skills können als Voraussetzungen gesehen werden, welche Sie schon zu Beginn des ersten Lehrjahres mitbringen sollten. In den Lehrjahren können Sie diese dann noch weiter verbessern. Zudem benötigen Sie einige Kompetenzen, welche Sie zum Beginn des ersten Berufsjahres unbedingt erworben haben müssen. Folgende Kernkompetenzen begleiten Sie im Alltag, wenn Sie sich für einen Job als Maler & Lackierer entschieden haben.
- Arbeitsvorbereitung
- Außenanstrich und Fassadenanstrich
- Betriebsleitung und Betriebsführung
- Betriebsmitteleinsatz planen
- Innenanstrich
- Kalkulation
- Kundenberatung und -betreuung
- Lackieren
- Malen
- Qualitätsprüfung und Qualitätssicherung
- Tapezieren
Bei den Kernkompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die alle Maler & Lackierer haben sollten. Je nachdem, in welche Richtung Sie sich spezialisieren, kommen einige Kompetenzen wie beispielsweise das Restaurieren hinzu.
Wie viel verdient ein Maler & Lackierer?
Das Gehalt von Maler/innen und Lackierer/innen hängt in Deutschland vor allem von dem jeweiligen Bundesland, in dem Sie arbeiten, und dem jeweiligen Betrieb ab. Außerdem spielen Qualifikation und Weiterbildungen eine Rolle. Als Meister im Berufsbild Maler & Lackierer sind Ihre Chancen auf einen hohen Verdienst am besten. Generell liegt das durchschnittliche Gehalt in diesem Bereich bei 28.000 € bis 38.000 € brutto jährlich. Im Folgenden erfahren Sie, in welchen Situationen Ihrer beruflichen Karriere Sie mit welchen Bezügen rechnen können.
Während der Ausbildung:
Wenn Sie den Beruf Maler & Lackierer lernen wollen, dann können Sie in den drei Lehrjahren mit einer Ausbildungsvergütung rechnen, welche sich jedes Jahr etwas erhöht. Die Summen dieser auch Ausbildungsentschädigung genannten Zahlung der Arbeitgeber hängen von der jeweiligen Spezialisierung und dem jeweiligen Bundesland ab. In der Regel liegen diese bei 8.500 € bis 11.500 € brutto im Jahr. Im Folgenden finden Sie die Durchschnittsgehälter während der Lehrjahre.
- Erstes Ausbildungsjahr: ca. 8.400 € bis 9.000 € brutto im Jahr
- Zweites Ausbildungsjahr: ca. 9.000 € bis 10.200 € brutto im Jahr
- Drittes Ausbildungsjahr: ca. 11.000 € bis 12.000 € brutto im Jahr
Als Berufseinsteiger:
Nach den Lehrjahren beginnt für Sie als Maler & Lackierer der endgültige Einstieg in das Berufsleben. Im Vergleich zur Ausbildungsentschädigung können Sie sich dabei auf deutlich attraktivere Bezüge freuen. Das durchschnittliche Gehalt liegt für Berufseinsteiger/innen in diesem Bereich bei rund 19.000 € bis 28.000 € brutto jährlich.
Mit Berufserfahrung:
Wenn Sie schon etwas Berufserfahrung als Maler & Lackierer gesammelt haben, dann steigt Ihr Gehalt in aller Regel weiter an. Im Schnitt verdienen Angestellte in Deutschland nach mindestens fünf Jahren Berufserfahrung als Maler & Lackierer zwischen 30.000 € und 38.000 € brutto im Jahr. In Einzelfällen können für Meister in diesem Berufsbild sogar Summen um die 40.000 € brutto jährlich zusammenkommen.
Welche Aufgaben hat man als Maler & Lackierer?
Wenn Sie als Maler & Lackierer arbeiten, dann führen Sie einen handwerklichen Beruf aus, der auf viel Tradition zurückblickt. Über die Jahre haben sich die Tätigkeiten immer leicht verändert, was auch mit den Hilfsmitteln zu tun hat. Zudem gibt es viele unterschiedliche Bereiche, in denen Maler/innen und Lackierer/innen arbeiten können. Im Folgenden sind die wichtigsten aufgelistet.
- Gestaltung und Instandhaltung
- Restaurierungsarbeiten
- Kirchenmalerei und Denkmalpflege
- Bauten und Korrosionsschutz
- Ausbautechnik und Oberflächengestaltung
- Fahrzeuglackierung
Es gibt einen Pool an Aufgaben, welche in fast allen dieser Bereiche gleichermaßen auf Sie zukommen.
Während der Ausbildung:
In Ihren Lehrjahren kommen vor allem zwei verschiedene Aufgabenbereiche und Arbeitssituationen auf Sie zu. Zum einen haben Sie Blockunterricht an der Berufsschule. Dieser findet in der Regel an einem oder zwei Tagen in der Woche statt. Den Rest der Arbeitszeit verbringen Sie in Ihrem Ausbildungsbetrieb. Dort gehört vor allem die praktische Mitarbeit zu Ihren Aufgaben. Dazu gehört beispielsweise das Mischen von Farben, das Vorbereiten von Untergründen und das Ausbessern von Putzschäden. Mit zunehmender Erfahrung dürfen Sie auch immer mehr Aufgaben übernehmen, die auch im späteren Berufsleben auf Sie zukommen.
Im Folgenden sind die wichtigsten Fähigkeiten zusammengefasst, welche Sie in den Ausbildungsjahren lernen.
- Bedienung der Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Anlagen zur Untergrundherstellung
- Vorbereitung von Werk-, Hilfs- und Beschichtungsstoffe für die Be- und Verarbeitung
- Mischen von Farbtönen
- Streichen
- Beratung von Kunden
- Erstellen von Raumkonzepten und Fassadengestaltungen
- Das Verlegen von Wand-, Decken- und Bodenbelägen
- Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen
- Kontrolle der Arbeitsergebnisse
Im Berufsleben:
Ausgebildete Maler/innen und Lackierer/innen sind in der Regel eigenständig von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Qualitätssicherung von Aufträgen und Projekten zuständig. Diese fallen je nach Fachrichtung unterschiedlich aus. Allerdings überschneiden und ähneln sich die Aufgabengebiete.
Der Lack- oder Farbanstrich stellt die tragende Säule der Aufgaben von Maler/innen und Lackierer/innen dar. Zuvor müssen die nötigen Farben und Hilfsmittel organisieren und auswählen. Auch die Auswahl von geeigneten Putzarten, Tapeten und Bodenbelägen ist ein Teil der Arbeit. Die Besichtigung von Objekten ist ebenso wichtig. Die letztliche Durchführung der Mal- oder Lackierarbeiten nimmt aber den höchsten Stellenwert ein. In der Folge muss auch die Qualität gesichert und kontrolliert werden.
Wo arbeitet ein Maler & Lackierer?
Wenn Sie als Maler & Lackierer arbeiten, dann müssen Sie sich auf wechselnde Baustellen einstellen. In extremen Fällen können Sie sogar fast jeden Tag woanders arbeiten. Zum Teil kann es vorkommen, dass die Arbeitsorte im Freien und Sie daher den Witterungsverhältnissen ausgesetzt sind. Grundsätzlich arbeiten Maler/innen und Lackierer/innen vor allem an folgenden Orten.
- auf Baustellen in geschlossenen Räumen oder im Freien
- an Fassaden im Freien
- in firmeneigenen Werkstätten
- in Büroräumen
- in Lackier- und Trockenkabinen
- in Büroräumen
Bei Ihrer alltäglichen Arbeit brauchen Sie in diesem Berufsfeld Schutzkleidung. Immer gebraucht werden beispielsweise Arbeitshandschuhe und Sicherheitsschuhe. Auch eine Schutzbrille ist oft ein Muss. Ein Atemschutz kann ebenfalls vorausgesetzt wird, was vor allem der Fall ist, wenn die Farbe oder andere Stoffe für giftige Dämpfe oder ähnliches sorgen. Um die Verletzungsgefahr zu minimieren, müssen Maler/innen und Lackierer/innen auch sorgfältig arbeiten und immer auf eventuelle Gefahren achten. Beispielsweise beim Verspachteln von Rissen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Maler & Lackierer?
Wenn Sie ausgebildeter Maler & Lackierer sind, dann muss auf der Karriereleiter noch lange nicht Schluss sein. Die naheliegendste Aufstiegsmöglichkeit ist in der Folge, einen Meister zu machen. Wenn Sie Meister/in im Bereich Maler & Lackierer sind, dann können Sie Führungspositionen in diesem Bereich bekleiden. Oftmals wird Ihr Aufgabengebiet dann etwas mehr ins Büro verlegt, doch Sie arbeiten auch weiterhin viel auf den Baustellen. Neben den leichten Veränderungen in der Tätigkeit wird vor allem das Gehalt attraktiver.
Wenn Sie Meister/in sind, dann können Sie mit diesem Weiterbildungsabschluss auch eine Hochschulzugangsberechtigung erhalten. Das bedeutet, dass Sie ein Studium aufnehmen können, welches in dem Berufsbild viele Berufs- und Karrierechancen eröffnet. Klassische Studiengänge sind in diesem Bereich Innenarchitektur, Restaurierung und Konservierung. Mit einem derartigen Abschluss erwarten Sie stark veränderte Aufgabengebiete und Sie können die höchsten Stufen der Karriereleiter des Berufsfelds Maler & Lackierer erklimmen.