Beruf Krankenschwester
Welche Ausbildung benötigt man als Krankenschwester?
Der Beruf der Krankenschwester/des Krankenpflegers existiert seit dem Jahr 2004 nicht mehr. Übergangsweise bis Ende 2019 konnten sich an diesen Pflegeberuf interessierte Personen zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in ausbilden lassen. Seit Januar 2020 gibt es eine generalistisch ausgelegte Ausbildung. Mit bestandener Prüfung darf sich der ehemalige Auszubildende Pflegefachfrau/Pflegefachmann nennen. Je nach Vertiefungseinsatz kommen die Berufsbezeichnungen Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in oder Altenpfleger/in infrage.
Wünschen Sie sich, die Pflichten der früher mit Krankenschwester/-pfleger bezeichneten Pflegekraft beruflich auszuüben, erreichen Sie Ihr Ziel mit einer Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau, die bundeseinheitlich geregelt ist. Diese dauert bis zur staatlichen Abschlussprüfung 3 Jahre in Vollzeit oder 5 Jahre in Teilzeit.
Bevor Sie die Aufgaben einer/s Krankenschwester/-pflegers übernehmen dürfen, erlernen Sie die Pflege von Grund auf. Voraussetzung, um einen Ausbildungsplatz zum/zur Pflegefachmann/-frau zu erhalten, ist der erfolgreiche Abschluss einer zehnjährigen Schullaufbahn.
Anderenfalls haben Sie einen Hauptschulabschluss. Beide Alternativen verlangen eine Berufsausbildung, nach Möglichkeit aus dem Bereich der Alten-, Kranken- oder Gesundheitspflegehilfe. Ohne diese benötigen Sie einen mittleren Bildungsabschluss, um eine Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau zu beginnen.
Besitzen Sie die Hochschulreife, besteht die Option, Ihre Lehre zum/zur Pflegefachmann/-frau an der Hochschule zu absolvieren. Diese dauert 6 Semester und ist ebenfalls generalistisch ausgelegt. Nach der erfolgreichen staatlichen Prüfung ist es Ihnen gestattet, die Berufsbezeichnung Pflegefachmann/-frau verbunden mit dem akademischen Grad zu führen.
Zugang zur Lehre auf dem üblichen Weg erhalten Sie mit dem Ausbildungsvertrag. Manche Arbeitgeber verlangen ein Vorpraktikum und/oder ein Führungszeugnis. Der Auszubildende sollte über einen weitreichenden Impfschutz verfügen. Zwingend benötigen Sie ein Attest, das Ihre gesundheitliche Eignung bescheinigt.
Die Ausbildungs- und Prüfungsordnung schreibt eine praktische Ausbildung von 2.500 Stunden vor. Diese erfolgt etwa in einem Krankenhaus, bei einem ambulanten Pflegedienst, in einem Hospiz oder einem Pflegeheim. Daneben besucht der/die angehende „Krankenschwester/-pfleger“, als die die Pflegekraft noch immer bekannt ist, die Pflegeschule. In dieser lernt er/sie über 2.100 Stunden die Theorie und praktische Tätigkeiten. Zum Ende des 3. Lehrjahres findet die staatliche Prüfung zum/zur Pflegefachmann/-frau statt.
Enthält der Ausbildungsvertrag die Vereinbarung eines Vertiefungseinsatzes, entscheiden sich die Auszubildenden, ob sie im letzten Jahr die Lehre zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau fortführen. Anderenfalls können sie zwischen den Abschlüssen Altenpfleger/in oder Kinderkrankenpfleger/in wählen. Die Auswahl treffen die Auszubildenden entsprechend ihrer bisherigen Erfahrungen und Fähigkeiten.
Welche Fähigkeiten braucht man als Krankenschwester?
Um die Tätigkeiten einer/s Krankenschwester/-pflegers respektive die von Pflegefachmännern/-frauen verantwortungsvoll auszuführen, bedarf es der Freude daran, zu helfen. Benötigt jemand Hilfe, greifen Sie unterstützend ein. Arbeiten Sie in der Pflege, sind Sie ein Teamplayer. Als solcher agieren Sie mit anderen Pflegekräften und verständigen sich mit Ärzten/Ärztinnen. Dabei halten Sie die Hierarchien ein.
Bei der Arbeit am Patienten/an den Patientinnen beweisen Sie als Pflegefachmann/-frau Empathiefähigkeit. Sie fühlen sich in die Erkrankten ein. Während der Pflegemaßnahmen wahren Sie so weit es geht die Intimsphäre des Gegenübers. Währenddessen sprechen Sie mit dem Patienten/der Patientin, was eine gute Kommunikationsfähigkeit erfordert. Das Zuhören und die Gabe zu beobachten, bilden wichtige Skills bei der Pflege.
Die Beobachtungsgabe kann Leben retten, denn nicht jeder Kranke ist in der Lage mitzuteilen, was ihm fehlt. Tritt ein Notfall ein, ist die Fähigkeit, ruhig zu bleiben und kompetent zu handeln, bedeutend für das Leben des Patienten/der Patientin.
Treffen Sie auf zu pflegende Personen anderer Kulturen, zeigen Sie Toleranz gegenüber deren Sitten und Gebräuche. Obgleich Sie die Sprache nicht verstehen, versuchen Sie herauszufinden, was den Menschen fehlt und behandeln sie mit demselben Respekt, den Sie Ihren deutschen Patienten/Patientinnen entgegenbringen.
Neben diesen besitzen Sie vorzugsweise als Pflegefachmann/-frau weitere bedeutsame Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie:
- psychische sowie körperliche Belastbarkeit
- psychische Stabilität
- Merkfähigkeit für Namen und die Krankengeschichten
- Organisationstalent, um Pflege- und Gesundheitsmaßnahmen vorzubereiten
- Pädagogisches Geschick und Durchsetzungsvermögen insbesondere bei der Arbeit mit Kindern
- Textverständnis, um ärztliche Anweisungen zu lesen und zu verstehen
- Sichere Rechtschreibung und das Vermögen, sich schriftlich auszudrücken zum Anfertigen von Pflegeberichten
Während der Ausbildung lernt der/die Pflegefachmann/-frau Kompetenzen in allen Bereichen der Pflege. Er/sie erfährt, wie die allgemeine Krankenpflege vonstattengeht, die Patientenbetreuung, die Behandlungspflege sowie die Pflegedokumentation und die Erste Hilfe. Er/sie entwickelt im Verlauf seiner/ihrer Tätigkeiten Kompetenzen in der Sterbebegleitung und der Angehörigenberatung.
Beim Durchlaufen der einzelnen Stationen erlangen Sie Hard Skills aus dem Bereich Pflege und Assistenz in der:
- Chirurgie
- Kinderheilkunde
- Geriatrie und Gerontologie
- Ambulanz
- Innere Medizin
- Gerontopsychiatrie
Des Weiteren können Kompetenzen in anderen Bereichen der Pflege gefragt sein. Dazu zählt etwa die Säuglings- und Altenpflege, das Qualitätsmanagement sowie die Intensivmedizin. Zu denen, die Sie für Ihre tägliche Arbeit benötigen, gehört das Setzen von Spritzen intramuskulär und subkutan.
Wie viel verdient eine Krankenschwester?
Für die harte Arbeit, die Krankenschwestern/-pfleger, üblicherweise im Schichtdienst ausführen, erhalten diese sowie die Pflegefachmänner/-frauen Gehälter in unterschiedlicher Höhe. Sie hängen davon ab, in welchem Einsatzgebiet die Pflegekraft arbeitet.
Zudem entscheidet die Größe und Art des Unternehmens sowie die Region, in dem es sich befindet, wie hoch der Verdienst ausfällt. Handelt es sich um eine private Einrichtung, um eine kirchliche oder öffentliche? Sind die Gehälter tarifgebunden?
Während der Ausbildung: Arbeiten die Pflegeschüler/innen in einem tarifgebundenen Unternehmen, erhalten sie beispielsweise als Ausbildungsvergütung im ersten Jahr ca. 1.191 € brutto/Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr sind es ca. 1.252 € brutto/Monat und im dritten Lehrjahr 1.353 € brutto/Monat.
Als Berufseinsteiger: Beginnen Sie nach Ihrer Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau Ihre Tätigkeit als „Krankenschwester/-pfleger“, beträgt Ihr Gehalt in den ersten Jahren ca. 2.100 bis 2.250 € brutto.
Mit Berufserfahrung: Sind Sie als Krankenschwester/-pfleger seit mehreren Jahren tätig, erhalten Sie mit der Zunahme an Erfahrung mehr Geld. Ihr Verdienst liegt zwischen 3.158 € und 4.160 € brutto/im Monat.
Welche Aufgaben hat man als Krankenschwester?
Während der Ausbildung:
Wie eine Krankenschwester/-pfleger erlernen Sie als Pflegefachmann/-frau während Ihrer Ausbildung die Grundlagen der Pflege kennen. Diese trainieren Sie mit anderen Pflegeschülern/-innen in Form von Rollenspielen und später in der Praxis an den Patienten/-innen. Sie erfahren und üben, wie Sie diese mobilisieren, die Körperpflege durchführen sowie ihnen beim Essen helfen.
Zu den Aufgaben der Auszubildenden gehört die Reflexion. Diese ist notwendig, um zu lernen, mit den verschiedenen Emotionen umzugehen, die im Arbeitsleben auftreten.
Zusätzlich erlangen Sie Kenntnisse, wie Sie die Gesundheit der Patienten fördern und wie diese Krankheiten vorbeugen können. Ihnen obliegt es, sich medizinisches Wissen anzueignen, um Pflegediagnosen zu stellen.
Zu lernen sind Dinge, die zu den Routineaufgaben von Krankenschwestern/-pflegern gehören. Dazu zählt das Blutdruckmessen, das Anlegen von Verbänden, die Wundversorgung sowie die Infektionsprävention. Alles, was Sie in der Theorie erlernen, setzen Sie in die Praxis bei Kranken jeden Alters um. Dabei ist der Auszubildende darauf bedacht, sorgfältig und verantwortungsbewusst zu agieren, damit den Patienten/-innen keine Schäden entstehen.
Im Berufsleben: Krankenschwestern/-pfleger kümmern sich ihrem Berufsbild entsprechend um die ganzheitliche Pflege von jungen bis alten Menschen, die der Hilfe bedürfen. Dazu gehört das Betten ebenso wie die Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme. Sie kümmern sich um die Körperpflege und bringen den Angehörigen Techniken der Pflege bei.
Krankenschwestern/-pfleger und Pflegefachleute sorgen dafür, dass die Patienten/Patientinnen ihre Medikamente erhalten und einnehmen. Sie nehmen Blut ab, legen Infusionen an und punktieren. Pflegefachmänner/-frauen assistieren den Ärzten, organisieren und dokumentieren. Zudem nehmen sie Patienten auf und wirken bei deren Entlassung mit. Da das Arbeitsgebiet umfangreich ist, handelt es sich um beispielhafte Tätigkeiten.
Wo arbeitet eine Krankenschwester?
Krankenschwestern/-pfleger arbeiten im Büro oder in Stationszimmern sowie in den Räumen der Patienten auf den Stationen. Des Weiteren sind sie in Pflegearbeits- und Behandlungs- sowie in Untersuchungszimmern zu finden. Sind Sie als Krankenschwester/-pfleger in der ambulanten Pflege tätig, gehören die Patientenwohnungen zu Ihren Arbeitsorten.
Während ihrer Arbeiten tragen Krankenschwestern/-pfleger und Pflegefachmänner/-frauen im stationären Bereich eine weiße Schlupfhose, darüber einen Kasack und dazu medizinisches Schuhwerk. Je nach Art der auszuübenden Tätigkeiten greifen sie auf Schutzkittel, einen Mundschutz sowie Handschuhe zurück.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Krankenschwester?
Krankenschwestern/-pfleger sowie Pflegefachmänner/-frauen mit Karriereabsichten besuchen Weiterbildungen, um mehr Verantwortung zu erhalten. Infrage kommt eine solche zum/zur:
- Fachkrankenpfleger/in
Fachkrankenschwester/-pfleger beispielsweise in der Onkologie oder Nephrologie verdienen zwischen 3.429 € und 4.675 € brutto im Monat.
- Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen
Gehalt ca. 2.576 bis 4.333 € brutto im Monat
- Betriebswirt/in (Fachschule) Management im Gesundheitswesen
Gehalt ca. 2.576 bis 4.333 € brutto im Monat
Beabsichtigen Sie an Ihre Pflegeausbildung ein Studium anzuschließen, bieten sich die Bachelorstudiengänge Pflegemanagement, Medizinische Assistenz sowie die Pflegewissenschaft an.