Beruf Kommissionierer
Welche Ausbildung benötigt man als Kommissionierer?
Kommissionierer/in ist ein vielseitiger Beruf im Bereich der Lagerlogistik. Um ihn auszuüben, bedarf es keiner Ausbildung. Der Anlernberuf trägt synonym die Bezeichnung Picker/in. Suchen Jobsuchende nach dem englischen Begriff, finden sie diesen unter dem Namen Warehouse Operative.
Beabsichtigen Schulabgänger/innen, zunächst eine Lehre zu absolvieren, bietet sich dazu die dreijährige duale Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik oder zum/zur Fachlagerist/in an. Sie erlernen in dieser Zeit die fachlichen und persönlichen Kompetenzen, die Kommissionierer/innen für ihre Arbeit benötigen.
Welche Fähigkeiten braucht man als Kommissionierer?
Ein/e Kommissionierer/in benötigt, obgleich die Arbeit als Hilfsarbeitertätigkeit gilt, einige Fähigkeiten. Zu diesen gehören das selbstständige Arbeiten sowie die Zuverlässigkeit. Seine Tätigkeiten geschehen unter Zeitdruck, was Stressresistenz erfordert. Aufgrund des Schichtdienstes ist Flexibilität eine notwendige Kompetenz. Sorgfältiges und konzentriertes Arbeiten ist ihm/ihr nicht fremd, denn die Fehlerquote sollte so gering wie möglich ausfallen. Jede Reklamation führt zu Kosten für den Betrieb. Häufen sich die Fehler, ist der/die Kommissionierer/in nicht tragbar für das Unternehmen.
Der Beruf erfordert von den Kommissionierern/Kommissioniererinnen eine gute körperliche Konstitution, da sie Waren aufnehmen und tragen. An Fitness bedarf es beim Einsammeln derselben. Sie sollten in der Lage sein, die vielen Schritte zu gehen, die im Laufe eines Tages anfallen.
Zudem benötigt die im Lager tätige Person Teamfähigkeit, denn nur bei einer einstufigen Kommissionierung arbeitet sie allein. Bei einer mehrstufigen Kommissionierung erhalten verschiedene Arbeiter/innen Teile der Aufträge zugewiesen. Ein Führerschein für Flurförderzeuge, vorwiegend der Gabelstaplerschein, und die Kompetenz, Förderanlagen und Transportgeräte bedienen zu können, sind bei der Tätigkeit eines Kommissionierers/einer Kommissioniererin hilfreich.
Die Arbeit erfordert Fachwissen bezüglich des Kommissionierens und zu den Kommissioniersystemen. Zudem helfen Kompetenzen in der Lagerwirtschaft und beim Be- und Entladen, den Tag erfolgreich zu meistern. Kommissionierer/innen besitzen vorzugsweise Kenntnisse im automatischen Kleinteilelager, zu den Themen Pick-by-Light und Pick-by-Voice sowie im Verpacken und in der Transport- und Lagertechnik.
Wie viel verdient ein Kommissionierer?
Während der Ausbildung: Da es sich beim Beruf des Kommissionierers/ der Kommissioniererin nicht um einen Ausbildungsberuf handelt, erhält der Anlernling statt einer Ausbildungsvergütung ein Gehalt für seine Arbeit.
Als Berufseinsteiger: In dem Moment der Arbeitsaufnahme ist der Anlernling ein/e Berufseinsteiger/in. In dieser Position erhält er/sie ein Gehalt von ca. 1.600 bis 1.800 € brutto im Monat oder je nach Kompetenzen und Verantwortungsbereich darüber hinaus.
Mit Berufserfahrung: Das Einkommen steigert sich mit den Jahren an Erfahrung. Nach dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit beträgt der Verdienst für eine erfahrene Fachkraft ca. 2.306 bis 3.473 € brutto im Monat.
Haben Kommissionierer/innen zuvor eine Ausbildung in der Lagerwirtschaft absolviert, etwa als Fachlagerist/in, verdienen sie im Durchschnitt mehr als eine ungelernte Kraft. Abhängig ist das Einkommen zudem von dem Standort des Unternehmens und dessen Größe. Am meisten verdienen laut Entgeltatlas Fachkräfte im Saarland. Hier beträgt das Durchschnittsgehalt ca. 3.064 € brutto im Monat. Die niedrigsten Gehälter mit durchschnittlich ca. 2.116 € brutto im Monat zahlen die Unternehmen in Sachsen.
Welche Aufgaben hat man als Kommissionierer?
Während der Ausbildung: Anlernlinge zum/zur Kommissionierer/in übernehmen Aufgaben, die ihrem jeweiligen Kenntnisstand entsprechen. Weitgehend sind dies die, welche dem Berufsbild einer vollwertigen Kraft entsprechen. Dies hat zum Hintergrund, dass ihre Tätigkeiten leicht zu erlernen sind. Dabei steigern sie ihre Effizienz durch Übung und planvollem Vorgehen.
Im Berufsleben: Ein/e Kommissionierer/in erledigt im Laufe des Arbeitstages verschiedene Aufgaben. Das Berufsprofil besagt, dass dessen/deren Haupttätigkeit darin liegt, aus einem Sortiment stammende Waren zusammenzustellen. Dazu sammelt er/sie die einzelnen Produkte ein. Dabei helfen ihm insbesondere moderne Anlagen und Flurförderfahrzeuge. Das Ziel ist, die Arbeit effizient und zeitsparend zu gestalten. Dabei unterstützt eine intelligente Routenplanung, die bewirkt, dass sich mehrere Kommissionierer/innen nicht gegenseitig bei ihrer Tätigkeit behindern.
Neben dem Zusammenstellen der Lieferungen prüfen Kommissionierer/innen diese auf Vollständigkeit und Unversehrtheit. Teils zählt es zu ihren Aufgaben, die Waren zu verpacken. Dazu erstellen sie die notwendigen Lieferpapiere.
Als Kommissionierer/in erhält ein Lagerarbeiter/in etwa den Auftrag, dafür zu sorgen, dass in den Lagerhallen die Waren so verstaut sind, dass ihnen kein Schaden durch darin herrschende Temperaturen, Feuchtigkeit oder durch die Beleuchtung entsteht.
Wo arbeitet ein Kommissionierer?
Kommissionierer/innen arbeiten in Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Dies kann die Elektroindustrie sein oder der Handel. Andere arbeiten in der Papier- und Druckbranche oder im Fahrzeugbau oder der -instandhaltung. Es ist nahezu jede Branche denkbar.
Während ihrer beruflichen Tätigkeiten wechseln Kommissionierer/innen ihren Einsatzort von den Lagerhallen und -räumen nach Lagerplätzen im Freien. Sie sind etwa in Kühllagern der Kälte ausgesetzt. An anderen Arbeitsorten herrscht Hitze. Möglich ist ein Wechsel von kalten zu hohen Temperaturen sowie von Trockenheit zu Nässe und umgekehrt. Zudem setzen sich die Arbeitskräfte täglich der Zugluft aus. Daher passen sie die Arbeitskleidung ihrem Arbeitsort an.
Diese besteht aus der dem Tätigkeitsbereich angemessenen Schutzkleidung, welche beim Arbeiten mit Säuren, Laugen oder anderen gefährlichen Stoffen anders ausfällt als bei Tätigkeiten im Handel, bei denen sie etwa für Kommissionierarbeiten von Lebensmitteln, Spielwaren oder elektronischen Geräten zuständig sind.
In jedem Fall trägt ein/e Kommissionierer/in Arbeitsschuhe, da ihm/ihr schwere oder spitze Gegenstände auf die Füße fallen könnten. Diese sind zum Schutz vor Chemikalien säure- und laugenbeständig. Sie halten Feuchtigkeit von ihnen fern. Zudem sollten sie bequem beschaffen sein. Dies ist bei Kommissionierern/Kommissioniererinnen besonders wichtig, da sie den Tag über weitgehend auf den Beinen sind. Gelegenheiten zu sitzen bieten sich wenig. Arbeitshandschuhe schützen die Hände, Helme den Kopf vor herabfallenden Teilen.
Bei ihren Tätigkeiten helfen ihnen verschiedene Anlagen und Hilfsmittel sowie Transportgeräte, mit denen sie das Transportgut, das aus Waren und Gütern besteht, vom Lagerort an den vorbestimmten Platz schaffen. Dazu stehen den Kommissioniererinnen üblicherweise die folgenden Arbeitsmittel zur Verfügung:
- 3D-Datenbrillen
- Zähl- und Wiegeeinrichtungen
- Hubwagen
- automatische Regalsysteme
- Gabelstapler
Computer nutzen sie, um etwa den Eingang oder den Ausgang von Waren zu verbuchen. Hilfreich bei der Arbeit sind zudem Tablets, da deren Format klein und handlich ist. Mit ihnen sind Informationen jederzeit und an jedem Ort abrufbar. Für Bürotätigkeiten nutzen sie Telefone, Unterlagen, die Lager- und Transportvorschriften enthalten sowie Kommissionier- und Warenbuchungslisten.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Kommissionierer?
Kommissionierer/innen können durch Weiterbildungen in ihrem Fachbereich und dem Erlangen umfangreicher Kompetenzen ihre Aufstiegsmöglichkeiten verbessern. Eine Ausbildung zur Fachkraft für Materialwirtschaft oder zum Fachlageristen/Fachlageristin macht den Weg frei, um Weiterbildungen zu besuchen. Diese erlauben es, höhere Verantwortungsbereiche übertragen zu bekommen. Eine typische Weiterbildung ist die zum/zur geprüften Logistikmeister/in.
Langjährig tätige ungelernte Kommissionierer/innen haben die Chance, eine Externenprüfung in einem ihrem Tätigkeitsbereich angemessenen Lagerberuf abzulegen. Dazu weisen sie eine Berufstätigkeit als Kommissionierer/in nach, die dem Eineinhalbfachen der üblichen Ausbildungsdauer entspricht. Alternativ bringen sie Unterlagen oder Zeugnisse bei, die ihre beruflichen Fertigkeiten hinreichend belegen.