Beruf Immobilienkaufmann
Welche Ausbildung benötigt man als Immobilienkaufmann?
Die Ausbildung zum Immobilienkaufmann/ zur Immobilienkauffrau setzt keinen bestimmten Schulabschluss voraus, doch die meisten Bewerber haben entweder die Mittlere Reife oder das Abitur. Für die dreijährige duale Ausbildung ist es wichtig, dass Sie Interesse an Wirtschaft haben und gute Noten in den Fächern Deutsch und Mathematik aufweisen können. In manchen Bundesländern können Sie die Ausbildungszeit mithilfe guter Noten verkürzen.
Meist spezialisieren Betriebe sich auf ein bestimmtes Feld, sodass Sie während Ihrer Ausbildung Erfahrungen in einem der folgenden Bereiche sammeln werden:
- Maklergeschäfte
- Gebäudemanagement
- Wohnungseigentumsverwaltung
- Bauprojektmanagement
- Steuerung und Kontrolle im Unternehmen
Wenn Sie die Abschlussprüfung bestanden haben, sind Sie staatlich anerkannte/r Immobilienkauffrau/-kaufmann.
Welche Fähigkeiten braucht man als Immobilienkaufmann?
Zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Immobilienkaufmannes/ einer Immobilienkauffrau gehören Überzeugungsfähigkeit und ein selbstsicheres Auftreten sowie eine freundliche Ausstrahlung und Kommunikationsfähigkeit. Der Umgang mit Ihren Kunden ist ebenso bedeutsam, wie die Art und Weise, wie Sie potenzielle Käufer oder Mieter von Ihren Objekten überzeugen.
Für den restlichen Teil des Jobs brauchen Sie ein gutes Zahlenverständnis und Organisationstalent. Sie haben ständig mit den Preisen von Immobilien und verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten zu tun und müssen stets Ihre Termine im Blick haben. Dazu kommen unterschiedliche Bauprojekte und sonstige Pläne, über die Sie nicht den Überblick verlieren wollen.
Wie viel verdient ein Immobilienkaufmann?
Die meisten Immobilienkaufmänner/-frauen werden nach Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt und verdienen bereits in der Ausbildung nicht schlecht. Mit einigen Jahren Berufserfahrung in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gelangen Sie auf ein stattliches Gehalt von bis zu 4.500 € brutto im Monat. Der Vorteil eines Tarifvertrags ist, dass Sie Ihr Gehalt nicht selbst aushandeln müssen und in der Regel etwas mehr verdienen.
Während der Ausbildung: Die Ausbildungsvergütung im ersten Jahr beträgt ca. 970 € brutto pro Monat und steigt im zweiten Jahr auf 1.080 €. Im dritten Lehrjahr erhalten Sie bereits 1.190 €. Dies trifft jedoch nur auf eine duale Ausbildung zu. Auf dem rein schulischen Weg werden Sie in der Lehre nicht bezahlt.
Als Berufseinsteiger: Ihr Einstiegsgehalt liegt bei rund 2.300 € bis 2.900 € brutto monatlich, doch mit zunehmender Erfahrung steigert sich auch Ihr Einkommen. Je nach Tarifvertrag, Unternehmensgröße, Branche und Bundesland kann Ihr tatsächlicher Verdienst abweichen. Im Verkehrsgewerbe verdienen Sie zu Beginn zum Beispiel etwa 2.300 € und im öffentlichen Dienst rund 2.500 €, wohingegen Sie im Versicherungsgewerbe mit etwa 2.800 € monatlich rechnen können. In manchen Betrieben erhalten Sie außerdem eine Provision für abgeschlossene Geschäfte.
Mit Berufserfahrung: Im Durchschnitt verdienen Sie als Immobilienkaufmann/-frau 3.500 € brutto im Monat, doch Sie können gut auf über 4.000 € monatlich kommen. Grundsätzlich hängt Ihr Lohn davon ab, wie hoch der Mietpreis der Immobilien ist, die Sie verkaufen oder vermieten.
Die Größe Ihres Unternehmens kann maßgeblichen Einfluss auf Ihr Gehalt haben, denn große Firmen zahlen meist mehr und häufiger nach Tarifvertrag. In einem kleinen Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern liegt das Durchschnittsgehalt bei rund 37.900 € brutto im Jahr, wohingegen Sie in einer Firma mit mehr als 20.000 Mitarbeitern bis zu 70.000 € jährlich verdienen können.
Die Bundesländer im Vergleich (Bruttodurchschnittsgehalt pro Monat):
- Sachsen: 2.900 €
- Bremen: 2.200 €
- Niedersachsen: 3.400 €
- Nordrhein-Westfalen: 3.600 €
- Hessen: 3.900 €
Welche Aufgaben hat man als Immobilienkaufmann?
Immobilienkaufmänner/-frauen sind Immobilienexperten, die sich mit allen Bereichen der Immobilienwirtschaft auskennen und, anders als Immobilienmakler, auch Bauprojekte betreuen, die Wirtschafts- und Finanzplanung für Immobilien übernehmen und Finanzierungsmöglichkeiten ausarbeiten. Zusätzlich vermarkten sie eigene Gebäude und Häuser – im Gegensatz zu Immobilienmaklern, die fremde Immobilien vermitteln.
Ihr Job ist also der Kauf und Verkauf von Immobilien und die Vermietung. Dabei kann es sich sowohl um private als auch gewerbliche Gebäude handeln. In der Gebäudeverwaltung sind Sie hauptsächlich verwaltungstechnisch unterwegs und kümmern sich zum Beispiel um Schadensmeldungen und Abrechnungen.
Während der Ausbildung: In der Berufsschule lernen Sie die Grundlagen des Berufs, wie den Aufbau eines Immobilienunternehmens und die Kostenkalkulation kennen. Dazu kommen praktische Aspekte der Immobilienprüfung und der Kundenberatung. Sie erfahren, worauf Sie beim Kauf einer Immobilie achten sollten, wie Sie Preise schätzen und wann der beste Zeitpunkt zum Verkauf ist. Außerdem befassen Sie sich mit organisatorischen Tätigkeiten wie dem Aufsetzen eines Mietvertrags und der Dokumentation von Einnahmen und Ausgaben.
In der Praxisphase im Betrieb begleiten Sie Ihre Kollegen im Alltag und helfen bei der Organisation von Terminen, der Planung von Besichtigungen und der Erstellung von Rechnungen und Vertragsvorlagen. Sie lernen, Ihre ersten Kundengespräche zu führen und begleiten erfahrene Kollegen zu Besichtigungsterminen. Anschließend suchen Sie selbst nach guten Immobilienangeboten und kontrollieren Zahlungen.
Im Berufsleben: Das Berufsbild des Immobilienkaufmannes/ der Immobilienkauffrau ist vielseitig und spannend. Sie suchen ständig nach neuen Gebäuden für den Kauf und besichtigen dafür verschiedene Objekte und prüfen ihren Zustand. Anschließend holen Sie Angebote ein und verhandeln. Natürlich behalten Sie dabei stets den Immobilienmarkt im Auge.
Des Weiteren planen Sie neue Projekte und überwachen Renovierungen und Modernisierungen. Bei Neubauten kalkulieren Sie die Kosten und klären die Finanzierung, bevor Sie ein Projekt in Auftrag geben. Die Wirtschafts- und Finanzplanung für Ihr Unternehmen ist ein wichtiger Teil Ihrer Aufgaben. Gleichzeitig suchen Sie nach Käufern für Ihre Objekte und schalten Anzeigen, machen Besichtigungstermine aus und betreuen diese.
Haben Sie einen Mieter für eine Immobilie gefunden, verhandeln Sie den Mietpreis und erstellen den Vertrag. Ihre kaufmännischen Tätigkeiten umfassen dabei auch die Buchführung und Sie notieren jegliche Gewinne eines Deals.
Nach dem Einzug der Mieter sind Sie für Verwaltung der Immobilie zuständig und organisieren zum Beispiel Hausmeister und beauftragen Reinigungsfirmen. Zuvor kümmern Sie sich darum, dass alles für den Einzug bereit ist und eventuelle Reparaturen ausgeführt wurden. Sie sind für jegliche organisatorischen Aspekte der erste Ansprechpartner – für die Mieter, aber auch Handwerker und andere.
Wo arbeitet ein Immobilienkaufmann?
Die Auswahl an Arbeitsorten für Immobilienkaufmänner/-frauen ist groß und Sie können zwischen verschiedenen Branchen wählen. Sie können beispielsweise in der öffentlichen Verwaltung, bei der Stadt- oder Kommunalverwaltung oder bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben arbeiten. Oder Sie finden einen Job in der Immobilienabteilung einer Bank, Versicherung oder Bausparkasse. Auch in der Vermögensberatung können Sie in diesen Bereichen tätig werden.
Außerdem können Sie in der Immobilien- und Gebäudewirtschaft arbeiten. Dazu gehören Bauunternehmen, Immobilien- und Projektentwickler, Bauträger oder Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften, sowie Immobilienmakler und -verwalter und das Facility-Management.
Sie verbringen in diesem Beruf sowohl Zeit am Computer in Ihrem Büro, um Kosten zu kalkulieren und Verträge aufzusetzen, als auch unterwegs bei Wohnungsbesichtigungen. Ihre Arbeitszeiten sind dann, wenn andere Leute freihaben – das heißt oftmals nach Feierabend und am Wochenende. Es kann zudem häufiger vorkommen, dass Kunden spontan einen Termin absagen oder auf einen anderen Zeitpunkt verlegen. Für einen guten Eindruck sollten Sie Anzug, Hemd oder Bluse tragen, denn ein gepflegtes Erscheinungsbild und angemessene Kleidung sind bei Besichtigungsterminen äußert wichtig.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Immobilienkaufmann?
Die Aufstiegschancen für Immobilienkaufmänner/-frauen stehen sehr gut und es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihre Fähigkeiten auszubauen und Ihr Einkommen zu steigern. Sie können zum Beispiel Schulungen und Seminare zu den folgenden Themen machen:
- Maklergeschäft
- Facility Management
- Finanz- und Rechnungswesen
- Vertrieb
- Haus- und Grundstücksverwaltung
- Buchführung und Bilanz
- Vertragsrecht
- Kommunikative Kompetenzen
Wenn Sie die Karriereleiter emporklettern wollen, können Sie einen Fachwirt - Immobilien machen. Diese Weiterbildung dauert drei bis neun Monate in Vollzeit und anschließend haben Sie nicht nur mehr Kenntnisse des Themas, sondern können Ihre eigenen Bauprojekte leiten. Sie können Führungspositionen übernehmen und eröffnen sich weitere berufliche Perspektiven.
Eine andere Option ist der Betriebswirt - Immobilien, mit dem Sie auf dem besten Wege in die Geschäftsleitung sind. Nach dieser Weiterbildung übernehmen Sie Führungsaufgaben in Ihrem Betrieb, leiten Mitarbeiter an und bestimmen, welche Projekte durchgeführt werden sollen. Ihre vertieften kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse erlauben es Ihnen, Bauprojekte und Gebäude zu verwalten und sich mit Baufinanzierungsfragen zu beschäftigen. Die Weiterbildung dauert zwei Jahre in Vollzeit und bis zu vier Jahre in Teilzeit.
Mit einem Abitur oder Fachabitur können Sie an Ihre Ausbildung auch noch ein Studium anschließen und Immobilienwirtschaft oder -management studieren oder einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre oder Banking und Finance machen. Hier erhalten Sie noch mehr Kompetenzen im Bereich der Immobilienbranche. Wenn Ihnen all das nicht zusagt, können Sie sich auch als Immobilienmakler selbstständig machen.