Beruf Gesundheits- und Pflegeassistent
Welche Ausbildung benötigt man als Gesundheits- und Pflegeassistent?
Den Beruf Gesundheits- und Pflegeassistent/in können Sie auf verschiedene Weise erhalten. Er basiert auf einer landesrechtlichen Vereinbarung. Die einzelnen Bundesländer sind für die jeweilige Verordnung verantwortlich. Je nach Bundesland können Sie eine schulische Ausbildung, eine duale Berufsausbildung, eine Umschulung oder eine Nachqualifikation absolvieren.
Ab dem 24. Lebensjahr ist in vielen Bundesländern nur die Umschulung oder Nachqualifizierung möglich, da es sich dann schon um eine Erwachsenenbildung handelt. Die Ausbildungszeit variiert zwischen einem Jahr und vier Jahren. Alle Ausbildungsmöglichkeiten schließen mit einer staatlich anerkannten Abschlussprüfung ab.
Die duale Berufsausbildung und die erforderlichen Praktika oder Umschulungsmaßnahmen machen Sie in folgenden Betrieben:
- Krankenhäuser und Kliniken
- Behindertenwohnheime oder ähnliche Betreuungsstätten
- Arztpraxen und Facharztpraxen
- Altenwohnheime
- Gesundheitszentren
- Einrichtungen zur Kurzzeitpflege
- Mobile, soziale Dienste
- Altenpflegeheime
- Ambulante Pflegeeinrichtungen
- Ambulante Pflegedienste
Jede Ausbildungsvariante hat unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen. In Hamburg benötigen Sie für die duale Ausbildung keinen Bildungsabschluss, aber einen Nachweis über eine gesundheitliche Eignung. Die Schulen setzen mindestens einen Hauptschulabschluss und eine mindestens zweijährige Berufsausbildung voraus. Hier eine Übersicht der möglichen Zugangsvoraussetzungen:
- Hauptschulabschluss oder Mittlere Reife
- Berufserfahrung im Fachbereich oder alternativ in einem anderen Bereich
- Abgeschlossene, anerkannte Berufsausbildung in einem anderen Bereich
- Praktika im Fachbereich Pflege oder Medizin
- Ärztlicher Nachweis über die Eignung zum Beruf
- Polizeiliches oder erweitertes Führungszeugnis
- Impfung gegen Covid-19 oder Status der Genesung
- Impfung gegen Masern
- Impfung gegen Hepatitis A oder Nachweis der Immunität
- Impfung gegen Hepatitis B oder Nachweis der Immunität
Die Berufsausbildung ist in der Regel kostenlos. An privaten Schulen kann eine Kursgebühr anfallen. Generell müssen Sie an Schulen Aufnahmegebühren oder Prüfungsgebühren selbst finanzieren. Die duale Ausbildung ist eine klassische Ausbildung und wird vergütet.
Unabhängig von der Art der Berufsausbildung entstehen zusätzliche Gebühren für Ausbildungsmaterialien und Berufsbekleidung. Die Fahrten zur Schule oder zur Ausbildungsstätte müssen Sie selbst finanzieren.
Welche Fähigkeiten braucht man als Gesundheits- und Pflegeassistent?
Die Ethik spielt eine tragende Rolle, da Sie mit kranken, behinderten und alten Menschen umgehen. Diese Menschen müssen Sie würdevoll behandelt. Gerade Personen mit psychischen Erkrankungen und Demenzkranke brauchen viel Aufmerksamkeit.
Gute Schulnoten im Fach Deutsch werden vorausgesetzt. Sie müssen Protokolle und Dokumente erstellen. Jede Pflegemaßnahme wird schriftlich protokolliert. Sie müssen klar und deutlich sprechen. Dialekte sind nicht gewünscht.
Der Beruf verlangt viel von Ihnen, dass Sie auch mit dem Tod konfrontiert werden. Pflegebedürftige Personen sind auf Ihre Hilfe angewiesen und verlassen sich auf Ihr Handeln. Sie tragen die Verantwortung für das Wohlergehen dieser Menschen. Sie dürfen niemals Ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen.
Sie sollten sich im Fachbereich der Medizin auskennen oder ein Interesse daran haben, medizinisches Wissen zu erwerben. Zudem benötigen Sie gute Schulnoten im Fach Biologie und Kompetenzen in Gesundheitsfragen. Jeder Fachbereich bildet eine Basis für Ihre Berufsausbildung.
Wie viel verdient ein Gesundheits- und Pflegeassistent?
Die Gehaltsunterschiede als Gesundheits- und Pflegeassistent/in sind hoch. Laut Tarifvereinbarung im öffentlichen Dienst erhalten Sie ein Gehalt zwischen ca. 2.700 und 3.400 € brutto im Monat. Bei anderen Trägern und Betrieben sind die Löhne aber viel geringer. Das gilt insbesondere in den östlichen Bundesländern.
Während der Ausbildung:
Die Ausbildungsvergütung ist an der jeweiligen Art der Ausbildung angepasst. An öffentlichen Schulen erhalten Sie nur eine Vergütung für die Praktika und die praktischen Tätigkeiten. An Privatschulen erhalten Sie in der Regel gar keine Vergütung.
Die schulische Ausbildung kann aber durch das Ausbildungsförderungsgesetz anerkannt sein. In diesem Fall haben Sie ein Anrecht auf BAföG. Die duale Berufsausbildung wird in einigen Bundesländern mit einem monatlichen Bruttoverdienst zwischen ca. 1.160 und 1.230 € vergütet.
Als Berufseinsteiger:
Die Löhne für berufserfahrene Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten/innen sind von vielen Dingen abhängig. Das Bundesland nimmt ebenso Einfluss wie die Art der Beschäftigung und die Form des Betriebes. Die monatlichen Anfangsgehälter liegen zwischen ca. 1.500 und 2.500 € brutto.
Das geringste Gehalt erhalten Sie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die höchsten Löhne erzielen Sie in Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg.
Mit Berufserfahrung:
Die Lohnhöhe für berufserfahrene Fachkräfte hängt von der geografischen Lage, vom Träger und von der Einrichtung ab. Deutschlandweit schwanken die monatlichen Bruttolöhne zwischen ca. 2.000 und 3.000 €.
Die Löhne nach Tarifvereinbarung erhöhen sich angemessen. Alle anderen Verdienste stagnieren oft. In Mecklenburg-Vorpommern erhalten Sie auch als Fachkraft ein niedriges Gehalt. In Baden-Württemberg kann es dagegen auch bei freien und unabhängigen Trägern im Tarifbereich liegen.
Welche Aufgaben hat man als Gesundheits- und Pflegeassistent?
Gesundheits- und Pflegeassistenten/innen unterstützen Pflegefachkräfte und kümmern sich um kranke, alte und behinderte Menschen.
Während der Ausbildung:
Im Umgang mit alten und kranken Menschen kann ein Notfall eintreten. Während der Berufsausbildung lernen Sie, wie Sie handeln müssen und welche Maßnahmen zu ergreifen sind.
Sie beschäftigen sich mit den Grundsätzen der Pflege und erörtern verschiedene Pflegemaßnahmen. Jede Pflege ist individuell und muss angepasst werden. Auf Basis der theoretischen Kenntnisse bauen Sie später praktische Kompetenzen auf. Dabei folgen Sie aber immer den Vorgaben der Fachkraft.
Die Pflege unterliegt Qualitätsrichtlinien, die Sie strikt einhalten müssen. Ferner lernen Sie sämtliche Hygieneregeln kennen und setzen sich auch mit den Sicherheitsbestimmungen auseinander. Ihnen muss schon während der Berufsausbildung bewusst sein, dass Sie eine Hilfstätigkeit ausüben.
Diese Tätigkeit kann nur sicher und erfolgreich ausgeübt werden, wenn Sie sich an die Vorgaben halten. Sie lernen, wie man optimal mit Fachkräften kommuniziert. In der Pflege müssen Sie sich abstimmen.
Sie kommen auch mit dem Tod in Berührung. Eventuell müssen Sie Leichen waschen oder Menschen beim Sterben begleiten. Sie lernen, wie Sie professionell agieren. Allerdings kann die Theorie hier nicht die späteren Erfahrungen ersetzen.
Im Berufsleben:
Sie sind später im Berufsleben immer an der Seite von erfahrenen Fachkräften. Diese sagen Ihnen auch, wo Sie unterstützend agieren und wo Sie eigenständig arbeiten. Viele Aspekte bestimmen, ob Sie alleine arbeiten dürfen.
Bei der Körperpflege werden unter Umständen mehrere Pflegekräfte gebraucht, wenn die zu pflegende Person bettlägerig ist oder nicht aufrecht stehen kann. Manche Menschen können nur sitzend oder liegend gewaschen werden.
Sie verteilen das Essen und müssen sicherstellen, dass davon keine Gefahr ausgeht. Eventuell müssen Sie Menschen beim Essen unter Beobachtung halten oder sie füttern.
Reinigungsarbeiten führen Sie in der Regel eigenständig aus. Das können allgemeine Arbeiten sein, wie die Reinigung von Räumen oder Staub wischen. Nicht selten müssen Sie Hygieneregeln beachten und besondere Desinfektionsmittel mischen und benutzen. Das gilt bei der Reinigung von Badezimmern und Toiletten.
Gesundheits- und Pflegeassistenten/innen übernehmen auch die Säuberung von Arbeitsgeräten. Auch hierfür gibt es strenge Vorgaben. Gerade eine ordnungsgemäße Desinfektion muss sichergestellt werden.
Das Blutdruckmessen und das Puls messen sind eine der wenigen medizinischen Tätigkeiten, die Sie alleine ausführen dürfen. Ein Verbandswechsel kann nur mit Hilfestellung oder nach genauer Anweisung erfolgen.
Alle Pflegearbeiten müssen protokolliert werden. Sie müssen Dokumentationslisten führen und die Arbeiten darin vermerken.
Wo arbeitet ein Gesundheits- und Pflegeassistent?
Sie arbeiten in Einrichtungen, Heimen oder Krankenhäusern. Hier halten Sie sich in Krankenzimmern und Patientenzimmern auf. Ihre Arbeit umfasst Reinigungsarbeiten und Pflegeaufgaben. Dabei folgen Sie den Anweisungen und Vorgaben von Fachkräften.
Sie sind auch in Gemeinschaftsräumen und Badezimmern tätig. Dabei unterstützen Sie Patienten/innen bei der täglichen Körperpflege und beim Toilettengang. Körperkontakt ist unvermeidbar. Sie kommen auch mit Körperflüssigkeiten in Berührung und sind Gerüchen ausgesetzt.
In diesem Beruf arbeiten Sie auch am Wochenende und an Sonn- und Feiertagen. Auch ein Schichtdienst ist möglich. Sie haben Nachtdienst oder Nachtwache.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Gesundheits- und Pflegeassistent?
Bei dieser Berufsausbildung handelt es sich nur um eine Art Grundausbildung. Sie können diese Ausbildung fortsetzen und sich als Pflegefachmann/-frau oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in weiterbilden lassen. Das steigert Ihre beruflichen Aufstiegschancen.
Unabhängig von der Art der Ausbildung, wird diese auf alle Fortsetzens-Ausbildungen angerechnet. Sie können diese dann entsprechend verkürzen.
Das Berufsbild bietet Ihnen auch sonst hervorragende Möglichkeiten. Zahlreiche Weiterbildungseinrichtungen sind auf den Fachbereich Pflege spezialisiert. Sie können viele weitere Berufe erlernen:
- Haus- und Familienpfleger/in
- Dorfhelfer/in
- Betriebswirt/in für Sozialwesen
- Betriebswirt/in für Gesundheitswesen
- Fachwirt/in für Gesundheits- und Sozialwesen
- Betriebswirt/in im Gesundheitsmanagement
- Praxisassistent/in
Während der Berufsausbildung können Sie auch fehlende Schulabschlüsse nachholen. Dazu zählen der Hauptschulabschluss und der mittlere Bildungsabschluss. Die Mittlere Reife mit gymnasialer Qualifikation bildet die Grundlage, um die fachgebundene oder allgemeinen Hochschulreife nachzuholen.
Die allgemeine Hochschulreife führt zu einem Studium an einer Universität. Mit der fachgebundenen Hochschulreife können Sie an der Fachhochschule studieren. Diese Fächer bieten sich in Verbindung mit Pflegeberufen an:
- Pflegemanagement
- Gesundheitsförderung
- Hebammen-Kunde
- Medizinpädagogik
- Pflegewissenschaften
- Pflegepädagogik
- Gesundheitspädagogik
- Rettungswesen
- Sanitätswesen