Beruf Gesundheits- und Krankenpflegehelfer
Welche Ausbildung benötigt man als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer?
Die Berufsausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in basiert auf einer landesrechtlichen Vereinbarung. Folglich sind die einzelnen Bundesländer für die jeweilige Verordnung verantwortlich. Es handelt sich immer um eine schulische Berufsausbildung. Alle anderen Kriterien sind unterschiedlich und vom Bundesland abhängig.
Die Ausbildungszeit kann zwischen einem Jahr und vier Jahren liegen. Unabhängig von der Ausbildungszeit müssen Sie aber in allen Bundesländern eine Abschlussprüfung ablegen. Die Prüfung ist staatlich anerkannt.
Nach einer erfolgreich abgeschlossenen schulischen Ausbildung dürfen Sie in folgenden Fachbereichen arbeiten:
- Krankenhäuser und Kliniken
- Arztpraxen und Facharztpraxen
- Altenpflegeheime
- Altenwohnheime
- Gesundheitszentren
- Behindertenwohnheime
- Einrichtungen zur Kurzzeitpflege
- Mobile, soziale Dienste
- Ambulante Pflegeeinrichtungen
- Ambulante Pflegedienste
Der Zugang zu dieser Ausbildung ist nicht gesetzlich geregelt. Jedes Bundesland hat eigene Regeln. Bestimmend sind der Schulabschluss, die eigenen Kompetenzen und die vorherigen Tätigkeiten.
Folgende Zugangsvoraussetzungen können verlangt werden:
- Hauptschulabschluss oder Mittlere Reife
- Abgeschlossene, anerkannte Berufsausbildung im Fachbereich
- Abgeschlossene, anerkannte Berufsausbildung in einem anderen Bereich
- Berufserfahrung im Fachbereich oder alternativ in einem anderen Bereich
- Praktika im Fachbereich Pflege oder Medizin
- Ärztlicher Nachweis über die Eignung zum Beruf
- Polizeiliches Führungszeugnis
- Impfung oder Nachweis der Genesung für Covid-19
- Impfung oder Nachweis der Genesung für Masern
- Impfung gegen Hepatitis A oder Nachweis der Immunität
- Impfung gegen Hepatitis B oder Nachweis der Immunität
Fast alle Schulen vereinbaren Praktika. So soll gewährleistet sein, dass alle theoretischen Fachkenntnisse auch in der Praxis umgesetzt werden können. In der Regel finden Praktika in Krankenhäusern und Kliniken oder Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege statt.
An allen öffentlichen Schulen ist die Berufsausbildung kostenlos. Es fällt kein Schulgeld an. Allerdings müssen Sie eventuell Aufnahmegebühren oder Prüfungsgebühren selbst finanzieren. Die Berufsausbildung an einer Privatschule müssen Sie komplett selbst bezahlen.
Unabhängig von der Schulform entstehen zusätzliche Gebühren für Ausbildungsmaterialien und Berufsbekleidung. Auch die Fahrten zur Schule müssen Sie selbst finanzieren. Sollte eine auswärtige Unterkunft notwendig werden, müssen Sie auch diese Kosten übernehmen.
Welche Fähigkeiten braucht man als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer?
Die Ethik spielt in diesem Berufsbild eine große Rolle. Sie gehen mit kranken, behinderten und alten Menschen um und sollten deren Würde achten. Das gilt insbesondere, wenn es sich dabei um geistig verwirrte Personen handelt.
Zudem müssen Sie eine geistige Reife mitbringen. Die Menschen sind auf Ihre Hilfe angewiesen. Sie müssen verantwortungsvoll agieren. Grundsätzlich muss man sich auf ihr Handeln verlassen können. Sie dürfen niemals Ihre Bedürfnisse in den Vordergrund stellen.
Ausgezeichnete Schulnoten im Fach Biologie sind unerlässlich. Sie sollten den menschlichen Körper und die Funktionen kennen. Ansonsten werden Sie Probleme bekommen, die Sachverhalte während der Berufsausbildung zu verstehen.
Viele Schulen verlangen zudem ausgezeichnete Noten im Fach Chemie. Sie sollten zumindest die Grundkenntnisse mitbringen und wissen, wie chemische Vorgänge entstehen. Ohne chemische Kenntnisse werden Sie kaum Wirkungsweisen erklären können.
Auch akzeptable Noten im Fach Deutsch werden vorausgesetzt. Sie müssen Protokolle führen und Dokumentationen erstellen. Die Pflegemaßnahmen werden immer schriftlich aufgeführt. Es ist auch wichtig, dass Sie klar, deutlich und möglichst ohne Dialekt sprechen. Gerade behinderte und alte Menschen haben Schwierigkeiten mit der Verständigung.
Wie viel verdient ein Gesundheits- und Krankenpflegehelfer?
Die Gehaltsunterschiede in diesem Beruf sind sehr hoch. Der Tariflohn liegt zwischen ca. 2.700 und 3.400 € brutto im Monat. Die Realität zeichnet aber ein anderes Bild. Gerade private Träger und soziale Einrichtungen zahlen weitaus weniger Gehalt. Tariflöhne werden oftmals nur in Einrichtungen gezahlt, die dem öffentlichen Dienst zugeordnet sind.
Während der Ausbildung:
Auch bei den Ausbildungsvergütungen gibt es Unterschiede. Handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsbetrieb, der der Altenpflege oder Krankenpflege zugeordnet ist, besteht ein Anspruch auf eine angemessene Vergütung. Die Höhe ist aber nicht gesetzlich vorgeschrieben. Zudem hat jedes Bundesland eine andere Vereinbarung getroffen.
Viele Träger zahlen aber keine Ausbildungsvergütung. Alternativ besteht dann aber ein Anspruch auf eine Ausbildungsförderung.
An öffentlichen Schulen wird in der Regel eine Ausbildungsförderung genehmigt. Findet die Ausbildung dagegen an einer privaten Schule statt, dann besteht nicht immer ein Anrecht auf Förderung.
Als Berufseinsteiger:
Die Höhe der Gehälter für Berufseinsteiger/innen hängt in erster Linie von der geografischen Lage, von der Art der Einrichtung und vom Träger ab. Kleinere soziale Einrichtungen zahlen am wenigsten. Die höchsten Anfangsgehälter bekommen Sie im öffentlichen Dienst.
Deutschlandweit schwanken die monatlichen Bruttolöhne zwischen ca. 1.500 und 2.500 €.
Mit Berufserfahrung:
Tariflöhne steigen regelmäßig an. Alle anderen Verdienste für berufserfahrene Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen sind von zahlreichen Kriterien abhängig. Generell schwanken die Löhne für Fachkräfte zwischen ca. 2.000 und 3.000 € brutto im Monat.
Das geringste Gehalt erhalten Sie in den östlichen Bundesländern. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Verdienst aber mit Abstand am geringsten. Die höchsten Löhne erzielen Sie in Baden-Württemberg.
Welche Aufgaben hat man als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer?
Sie arbeiten Hand in Hand mit Pflegefachkräften und unterstützen sie bei der Pflege und Versorgung von Patienten/innen. Zudem sorgen Sie für Sauberkeit.
Während der Ausbildung:
Eines der wichtigsten Aufgaben ist ein sachgerechtes Handeln im Notfall. Gerade im Umgang mit alten und kranken Menschen kann ein Notfall eintreten. Sie lernen, welche Maßnahmen Sie ergreifen müssen und was Sie selbst machen können.
Es ist wichtig, dass Sie schon während der Berufsausbildung ein Händchen für Ihre späteren Tätigkeiten entwickeln. Die Kompetenzen müssen Sie sich mit und mit aneignen. Viele Aufgaben können Sie erst im späteren Berufsleben entwickeln.
Sie setzen sich mit den Aspekten der Pflege auseinander und lernen verschiedene Pflegemaßnahmen kennen. Diese müssen diese entsprechend anwenden. Sie können aber nur bedingt eigenständig handeln. Die Fachkräfte sagen Ihnen genau, was zu tun ist.
Sie müssen die Würde der Patienten/innen achten. Sämtliche Rahmenbedingungen müssen immer eingehalten werden. Es gibt auch Qualitätsrichtlinien.
Ein Schwerpunktthema beschäftigt sich ausschließlich mit der zielgerechten Umsetzung von Pflegetätigkeiten. Sie müssen sich immer an einen Plan halten und Ihre Arbeiten strukturieren. Ohne Absprache kommen Sie nicht weiter. Während der Ausbildung lernen Sie Methoden kennen, die eine spätere Kommunikation unterstützen.
Im Berufsleben:
Sie führen nur wenige Arbeiten im Alleingang durch. Ihnen muss bewusst sein, dass Sie sich an die Anweisung der Pflegefachkräfte halten müssen. Sie können nur unterstützend agieren. Die Unterstützung bezieht sich auf folgende Tätigkeiten:
- Maßnahmen zur Körperpflege
- Pulsmessung
- Essensausgabe
- Füttern von Patienten/innen
- Umbetten von Patienten/innen
- Betten beziehen
- Blutdruckmessung
- Zimmer reinigen
- Allgemeine Reinigungsarbeiten
- Säuberung und Pflege von Geräten
- Hilfe bei Therapien
- Nachtwachen
Alle Arbeiten müssen dokumentiert werden. Sie halten sich auch strikt an ärztliche Anweisungen.
Wo arbeitet ein Gesundheits- und Krankenpflegehelfer?
Sie agieren in erster Linie in Krankenzimmer. Hier führen Sie Reinigungsarbeiten durch und helfen Fachpflegekräfte. Zudem arbeiten Sie in sanitären Anlagen oder Badezimmern. Sie waschen Patienten/innen und reinigen später die gesamten Räume.
Bei Bedarf helfen Sie auch in Untersuchungszimmern oder begleiten Patienten/innen nach draußen.
Sie kommen mit zahlreichen Reinigungsmitteln und Desinfektionslösungen in Verbindung. Sie nutzen auch Reinigungsgeräte. Diese können elektrisch oder mechanisch sein.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer?
Das Berufsbild stellt eine Art Grundausbildung dar. Sie können die Ausbildung jederzeit fortsetzen. Die Fortsetzung erfolgt über eine reguläre Ausbildung als Pflegefachmann/-frau oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. Beide Ausbildungen können Sie verkürzen.
Aber auch sonst sind Ihre Möglichkeiten ausgezeichnet. Sie können auch verschiedene Weiterbildungen absolvieren. Diese werden entweder von der lokalen Kammer, von Weiterbildungseinrichtungen oder Fernschulen durchgeführt. Folgende Kurse sind auf Ihren Beruf abgestimmt:
- Fachwirt/in für Gesundheits- und Sozialwesen
- Haus- und Familienpfleger/in
- Betriebswirt/in im Gesundheitswesen
- Betriebswirt/in im Gesundheitsmanagement
- Praxisassistent/in
- Dorfhelfer/in
Sie können auch über Fernlehrgänge die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife erwerben und sich für einen weiteren akademischen Weg entscheiden. Mit der allgemeinen Hochschulreife können Sie an der Universität studieren. Die fachgebundene Hochschulreife berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule. Diese Fächer bieten sich an:
- Pflegemanagement
- Pflegewissenschaften
- Medizinpädagogik
- Pflegepädagogik
- Gesundheitsförderung
- Gesundheitspädagogik
- Rettungswesen
- Sanitätswesen
- Hebammenkunde