Beruf Forstwirt
Welche Ausbildung benötigt man als Forstwirt?
Der Zugang zum Berufsbild Forstwirt/in erfolgt über eine duale Berufsausbildung. Die Ausbildung findet parallel in einem Ausbildungsbetrieb und in einer Berufsschule statt. Der Berufsschulunterricht kann an einem festgeschriebenen Wochentag abgehalten werden oder ist als Blockunterricht organisiert.
Es gibt keine geregelten Zugangsvoraussetzungen zur Berufsausbildung. Der Hauptzugang erfolgt aber mit dem Schulabschluss der Mittleren Reife.
Die Berufsausbildung dauert drei Jahre. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr findet eine Zwischenprüfung statt. Nach drei Lehrjahren erfolgt die Abschlussprüfung.
Welche Fähigkeiten braucht man als Forstwirt?
Sie sollten ausgezeichnete Schulnoten in den Fächern Mathematik und Biologie mitbringen. Es kann vorteilhaft sein, wenn Sie die Schulfächer Werken oder Technik belegt haben.
Grundsätzlich sollten Sie sich für die Natur begeistern können. Sie arbeiten die meiste Zeit draußen im Wald.
Die Arbeit als Forstwirt/in ist anstrengend. Sie sollten sportlich und fit sein. Auch ein intaktes Immunsystem ist unerlässlich, denn Sie müssen sich auch bei schlechtem Wetter viele Stunden draußen aufhalten.
Da Sie oft mit Werkzeugen und Geräten arbeiten, müssen Sie handwerklich geschickt sein. Technische Vorgänge sollten Sie verstehen und analysieren können.
Eines der wichtigen Zugangsvoraussetzungen ist die Beobachtungsgabe. Manchmal müssen Sie Tiere ausfindig machen, sie beobachten und Ihren Lebensraum dokumentieren. Sie laufen dann auch abseits von angelegten Wegen durch abgelegene Waldgebiete. Diese können auch in den Bergen liegen. Sie müssen daher schwindelfrei und vor allem trittsicher sein.
Der Lebensraum von Tieren muss in jeder Hinsicht geschützt werden. Dafür tragen Sie die Verantwortung. Sie müssen daher immer gewissenhaft arbeiten und sämtliche Umweltschutzregelungen beachten.
Wie viel verdient ein Forstwirt?
Das Gehalt von Forstwirt/innen unterliegt hohen Schwankungen. Den größten Einfluss nehmen die geografische Lage und die Art des Unternehmens. Deutschlandweit liegt der monatliche Bruttoverdienst zwischen ca. 1.900 und 4.200 €.
Während der Ausbildung:
Sie erhalten während der Berufsausbildung eine Ausbildungsvergütung. Die Höhe richtet sich nach den einzelnen Bundesländern und der Art des Betriebes. In Ausbildungsbetrieben des öffentlichen Dienstes ist die Vergütung am höchsten.
- Im ersten Ausbildungsjahr zwischen ca. 600 und 1.050 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr zwischen ca. 650 und 1.100 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr zwischen ca. 720 und 1.150 € brutto im Monat
Als Berufseinsteiger:
Das Gehalt von Berufseinsteiger/innen liegt zwischen ca. 1.900 und 2.400 € brutto im Monat. Auch hier liegen die Gehälter im öffentlichen Dienst höher als in Betrieben der Land- und Forstwirtschaft. In Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg sind die Löhne am geringsten. Hohe Verdienste erzielen Sie in Bayern und Baden-Württemberg.
Mit Berufserfahrung:
Im öffentlichen Dienst werden Sie nach Tariflohn bezahlt. Hier steigt Ihr Verdienst regelmäßig an. Generell sind die Gehälter in den alten Bundesländern wesentlich höher als im Osten. Zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg kann der Verdienstunterschied bis zu 1.000 € brutto im Monat liegen. Berufserfahrene Fachkräfte erzielen Gehälter zwischen ca. 2.400 und 4.200 € brutto monatlich.
Welche Aufgaben hat man als Forstwirt?
Forstwirte/innen kümmern sich um die Erhaltung von Forst- und Waldflächen. Sie pflegen sie und schaffen durch gezielte Tätigkeiten neue Lebensräume für Wildtiere.
Während der Ausbildung:
Die Ausbildungsinhalte werden durch die Ausbildungsverordnung für Forstwirte/innen bestimmt. Die theoretischen Aufgabeninhalte erlernen Sie in der Berufsschule. Hier beschäftigen Sie sich mit der Dokumentation Ihrer späteren Tätigkeiten.
Sie erlernen das gesamte Wissen über Wildtiere und deren Lebensräume. Zudem beschäftigen Sie sich mit der optimalen Nutzungen von Waldflächen. Sie erwerben theoretische Kompetenzen der Forstwirtschaft.
Ein großes theoretisches Aufgabengebiet kommt dem Umweltschutz und der Nachhaltigkeit zu. Sie erwerben Kenntnisse, die Sie gezielt zum Erhalt des Waldes einsetzen können.
Alle praktischen Aufgabeninhalte eignen Sie sich im Ausbildungsbetrieb an. Sie lernen zunächst Ihren Einsatzbereich kennen. Sie erfahren alles über den Baum- und Pflanzenbestand und über die heimischen Tierarten, die hier zu Hause sind.
Sobald Sie sich ein Bild von der Umgebung gemacht haben, werden Sie in die unterschiedlichen Tätigkeiten eingewiesen. Nicht selten sind Forstwirte/innen für riesige Waldflächen zuständig. Manchmal beendet man die Berufsausbildung und hat noch immer nicht den gesamten Wald erkundet.
Alle Ihre Arbeiten müssen immer an die geltenden Sicherheitsbestimmungen und Umweltschutzregeln angepasst werden. Sie müssen gerade beim Fällen von Bäumen gewissenhaft vorgehen und dürfen keinen Lebensraum zerstören. Die Erhaltung eines intakten Waldgebietes muss immer sichergestellt werden.
Im Berufsleben:
Das Interesse an diesem Berufsbild hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, da sich auch der Aufgabenbereich erweitert hat. Der Umweltschutz und die Landschaftspflege werden immer umfangreicher. Sie müssen in diesem Beruf Ihr Wissen ständig erweitern und lernen nie aus.
Mit jedem weiteren Aufgabenfeld steigt auch Ihr Verantwortungsbereich. Sie müssen auch weiterhin mit einem höheren Artenbestand rechnen. Heute sind auch Wolfsbegegnungen im Wald keine Seltenheit mehr. Das beweist, dass die Arbeit von Forstwirten/innen erfolgreich zum Erhalt der Natur beiträgt.
In erster Linie kümmern Sie sich um alle anfallenden Holzarbeiten. Sie markieren die Flächen, ernten das Holz und sortieren es. Danach suchen Sie einen optimalen Lagerplatz und schützen es durch gezielte Maßnahmen, bis es schließlich abtransportiert wird.
Damit der Wald erhalten bleibt, müssen Besucher/innen auf vorgeschriebenen Wegen spazieren. Sie legen die Wege an, beschildern und pflegen sie.
Menschen halten sich gerne im Wald auf. Allerdings müssen Sie die Regeln dafür vorgeben. Sie suchen nach geeigneten Picknick-Plätzen und gestalten sie. Zudem finden Sie ideale Plätze für Bänke und andere Raststellen.
Die meisten Arbeiten sind saisonal abhängig. Im Winter haben Sie den Wald oft ganz für sich allein. Dann versorgen Sie die Wildtiere und bauen Wildfutterstellen. Sie füllen das Futter regelmäßig auf.
Im Frühjahr ist es Zeit, die einzelnen Bäume und Pflanzen zu kontrollieren und Schäden zu dokumentieren. Dann legen Sie neue Bestände an und machen den Wald für den Sommer fit.
Der Sommer kann die Waldbrandgefahr erhöhen. Sie kontrollieren die Flächen und stellen Hinweisschilder auf.
Der Herbst kann sehr arbeitsintensiv sein. Nach Herbststürmen müssen Sie den Baumbestand kontrollieren, Schäden finden und dokumentieren und entsprechende Hilfsmaßnahmen auf den Weg bringen.
Wo arbeitet ein Forstwirt?
Sie arbeiten fast ausschließlich im Freien auf Wald- und Wiesenflächen. Hin und wieder sind Sie auch im Forstbüro tätig, um Dinge zu dokumentieren. Dann arbeiten Sie mit Computern.
Einige Forstbetriebe unterhalten auch eigene Werkstätten, Lager und Gerätehallen. Dort halten Sie sich aber nur sporadisch auf, um Geräte zu pflegen oder einzulagern
Sie sind auch mit forstwirtschaftlichen Fahrzeugen unterwegs. Das können kleine Bagger oder Kräne sein. Traktoren benutzen Sie fast täglich.
Der Umgang mit Sägen aller Art erhöht die Unfallgefahr. Sie müssen akribisch alle Sicherheitsbestimmungen einhalten. Bedenken Sie, dass Sie Sägen und andere forstwirtschaftliche Geräte auch in schwer zugänglichen Flächen oder an Abhängen einsetzen müssen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Forstwirt?
Als Forstwirt/in haben Sie viele verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten. Sie können über die örtlichen Kammern eine Weiterbildung als Forstwirtschaftsmeister/in machen. Die verhilft Ihnen dazu Führungsarbeiten zu übernehmen oder ganze Waldgebiete zu managen.
Kammern und Weiterbildungsinstitute organisieren auch eine Vielzahl an technischen Weiterbildungen. Diese werden zum Teil finanziert oder vom Arbeitgeber komplett bezahlt. Diese Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
- Techniker/in - Umwelt/Landschaft
- Fachagrarwirt/in
- Ausbilderin im Fachbereich Forstwirtschaft
- Natur- und Landschaftspfleger/in
- Forstmaschinenführer/in
- Fachagrarwirt/in - Sport- und Golfplatzpflege
- Techniker/in - Forsttechnik
Wer im Besitz der fachgebundenen oder allgemeinen Hochschulreife ist, kann berufsbezogene Fächer an der Universität oder Fachhochschule studieren. Das Studium schließt mit einem Bachelor oder Master ab. Diese Fächer stehen zur Verfügung:
- Biologie
- Forstwirtschaft
- Landschaftsökologie
- Naturschutz
- Forstwissenschaften
- Holzwirtschaft
- Holztechnik