Beruf Fachkraft für Metalltechnik
Welche Ausbildung benötigt man als Fachkraft für Metalltechnik?
Fachkräfte für Metalltechnik stellen Bauelemente, Komponenten oder Baukonstruktionen aus Metall her. Sie verwenden bei ihrer Arbeit verschiedene Maschinen, computergesteuerte und automatisierte Produktionsverfahren sowie traditionelle handwerkliche Methoden.
Die Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik ist eine zweijährige duale Berufsausbildung, die parallel an einer Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb absolviert wird. In der Ausbildung spezialisieren sich Azubis auf einen von vier Fachbereichen:
- Konstruktionstechnik
- Montagetechnik
- Umform- und Drahttechnik
- Zerspanungstechnik
Da mehrere Jobs und Karrieremöglichkeiten unter dieses allgemeine Berufsbild fallen, stehen im Ausbildungsprogramm für diesen Beruf zahlreiche Ausbildungsplätze zur Verfügung. Zudem verlangen die meisten Ausbildungsbetriebe nur einen Hauptschulabschluss. Diese zwei Faktoren machen eine Karriere in diesem Berufsfeld für eine Vielzahl von Bewerbern zugänglich.
Im Jahr 2020 wurden in der Sparte Zerspanungstechnik 309 Auszubildende aufgenommen, von denen 59 % den Hauptschulabschluss hatten. Die Situation war in der Sparte Konstruktionstechnik ähnlich. Hier haben im Jahr 2020 360 Azubis das Ausbildungsprogramm begonnen, davon hatten 62 % einen Hauptschulabschluss. Ähnliche Werte gelten für die beiden anderen Fachrichtungen in diesem Ausbildungsberuf.
Unabhängig vom gewählten Fachgebiet müssen Fachkräfte für Metalltechnik Flächen, Längen, Breiten sowie Tragfähigkeiten berechnen. Zudem erfordert die Arbeit präzises und exaktes handwerkliches Können. Als Voraussetzung für diese Berufsausbildung sind daher gute Kenntnisse in den Schulfächern Mathematik sowie Werken und Technik von Vorteil.
Diese Berufsausbildung ist äußerst praxisorientiert und die Fortschritte der Auszubildenden beim Erreichen der Lernziele werden laufend überprüft. Auszubildende absolvieren zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres eine Zwischenprüfung und am Ende der Ausbildung eine Abschlussprüfung. Nach Ausbildungsabschluss finden Fachkräfte für Metalltechnik je nach gewählter Fachrichtung interessante Positionen in Unternehmen des Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbaus, in der Metall- und Elektroindustrie, in Metallumformungsbetrieben sowie in Gießereien und Drehereien.
Welche Fähigkeiten braucht man als Fachkraft für Metalltechnik?
Der Erfolg in diesem Beruf erfordert ein allgemeines Interesse an Metallverarbeitung sowie an Technik. Die spezifischen Fertigkeiten und Fähigkeiten, die verlangt werden, können je nach Fachgebiet unterschiedlich sein, aber Kompetenzen, die jede Fachkraft für Metalltechnik für den Job mitbringen sollte, sind unter anderem:
- Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit
- ausgezeichnete Fingerfertigkeit
- Konzentration und Aufmerksamkeit
- klare verbale Ausdrucksfähigkeit
- Ausdauer und körperliche Kraft
Wie viel verdient eine Fachkraft für Metalltechnik?
Während der Ausbildung:
Die Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik ist eine zweijährige duale Ausbildung in der Industrie. Während der Ausbildung erhalten Azubis eine Ausbildungsvergütung vom Ausbildungsbetrieb. Die Höhe dieser Vergütung ist abhängig von der gewählten Fachrichtung, dem Tarifvertrag des Ausbildungsbetriebs und dem Bundesland, in dem der Betrieb ansässig ist. Eine Vergütung wird nicht gezahlt, wenn es sich ausschließlich um eine schulische Ausbildung an einer Berufsschule handelt oder wenn das 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) absolviert wird.
Nachfolgend sind zwei Vergütungsbeispiele während der Ausbildung angeführt. Alle angegebenen Vergütungen sind monatliche Bruttogehälter und dienen nur zu Referenzzwecken. Das tatsächliche Gehalt kann variieren.
Vergütung für Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik während der Ausbildung in Betrieben, die dem Kollektivvertrag für die Metall- und Elektroindustrie unterliegen:
- Ausbildungsjahr: € 976 bis € 1.047
- Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.102
Vergütung für Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Konstruktionstechnik während der Ausbildung in Betrieben, die dem Kollektivvertrag für Metallhandwerk unterliegen:
- Ausbildungsjahr: € 585 bis € 964
- Ausbildungsjahr: € 690 bis € 1.007
Als Berufseinsteiger:
Das Einstiegsgehalt für Fachkräfte für Metalltechnik hängt stark von ihrer Spezialisierung, der Branche, in der sie eine Anstellung finden, dem Tarifvertrag, unter dem sie eingestellt werden, sowie dem Bundesland, in dem sie arbeiten, ab. Deutschlandweit liegt das Gehalt für Berufsanfänger in diesem Beruf in der Regel zwischen € 2.100 und € 2.400 brutto monatlich.
Mit Berufserfahrung:
Mit zunehmender Erfahrung können Fachkräfte für Metalltechnik mit einer entsprechenden Gehaltssteigerung rechnen. Nach drei bis fünf Jahren Erfahrung verdienen die meisten zwischen € 2.400 und € 2.800 brutto monatlich. Mit sieben bis zehn Jahren Erfahrung steigt das Gehalt in der Regel auf € 2.800 bis € 3.300 brutto monatlich.
Die Größe des Unternehmens kann einen erheblichen Einfluss auf das Gehalt haben. Gehälter in kleineren Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern liegen im Durchschnitt bei € 3.000 brutto pro Monat. Das Gehalt für eine ähnliche Position in einem Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern kann bis zu € 3.900 brutto im Monat betragen.
Es gibt auch ein deutliches Ost-West-Gefälle in diesem Beruf. Zum Beispiel kann der Lohnunterschied zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Hessen für vergleichbare Positionen bis zu € 1.000 brutto monatlich betragen.
Welche Aufgaben hat man als Fachkraft für Metalltechnik?
Während der Ausbildung:
Unabhängig von der Fachrichtung ist die Berufsausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik äußerst praxisorientiert. Gleich ab Beginn ihrer Ausbildungszeit beginnen Azubis damit, viele der gleichen Tätigkeiten und Aufgaben auszuführen, mit denen sie beim Eintritt in das Berufsleben betraut werden. Sie werden laufend von Ausbildern betreut, die sie beim Erlernen neuer Fähigkeiten und Fertigkeiten coachen und fördern.
Im Berufsleben:
Obwohl alle Metall bearbeiten, sind die spezifischen Aufgaben und Tätigkeiten der Fachkräfte für Metalltechnik je nach Fachgebiet sehr unterschiedlich. Zu den Aufgaben der Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Konstruktionstechnik gehören unter anderem:
- das Fügen von Metallbauteilen und Konstruktionen mit unterschiedlichen Schweißverfahren
- das Montieren von Metallkonstruktionen durch Schrauben, Löten und Nieten
- das Einrichten von Maschinen und Anlagen auf Bau- und Montagestellen
Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Montagetechnik sind eher in der Komponentenfertigung und Montage tätig. Zu ihren vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten gehören:
- die korrekte Positionierung von Bauteilen in Montageprozessen
- die Integration von elektronischen und nicht elektronischen Bauteilen in Montageprozesse
- das Zusammenfügen von Komponenten aus unterschiedlichen Materialien
Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik sind die Spezialisten für das Biegen und Verformen von Metall sowie die Herstellung von Draht. Zu ihren vielfältigen Aufgaben gehören:
- das Einrichten und Bedienen von Umform- und Stanzmaschinen
- die Steuerung und Überwachung von Stanz- und Umformprozessen
- die Behebung von Störungen in Fertigungsprozessen
Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik sind die Bearbeitungsspezialisten für Schneiden, Bohren und Fräsen. Zu ihren vielfältigen Tätigkeiten und Aufgaben in der Metallbearbeitung gehören:
- das Einrichten von Bearbeitungsmaschinen oder Fertigungssystemen und das Einstellen von Fertigungsparametern
- die Herstellung von Bauteilen aus verschiedenen Materialien durch automatisierte Fertigungsverfahren
- die Überwachung und Optimierung von Produktionsprozessen sowie die Behebung von Störungen
Wo arbeitet eine Fachkraft für Metalltechnik?
Aufgrund der Vielfalt der Fachrichtungen in diesem Berufsbild stehen Fachkräften für Metalltechnik zahlreiche Jobmöglichkeiten zur Auswahl. Bei welcher Art von Unternehmen sie genau arbeiten, hängt stark von ihrer Spezialisierung ab.
Zum Beispiel finden Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik typischerweise Anstellungen:
- bei Drehereien oder CNC-Fertigungsbetrieben
- bei Maschinen-, Anlagen- oder Fahrzeugbauer
- im Metallbau
Im Vergleich dazu können sich Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Montagetechnik auf hervorragende Chancen in den folgenden Branchen freuen:
- elektronische Komponentenherstellung
- Haushaltsgeräteherstellung
- Fahrzeugbau
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Fachkraft für Metalltechnik?
Ohne Weiterbildung sind die Aufstiegsmöglichkeiten über die erste Führungsebene wie Team- oder Schichtleiter hinaus für Fachkräfte für Metalltechnik meist begrenzt. Glücklicherweise gibt es in diesem Beruf zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, die Aufstiegsperspektiven eröffnen können.
Zum Beispiel können Fachkräfte für Metalltechnik, die sich auf die Fachrichtung Zerspanungstechnik spezialisiert haben, mit verwandten dualen Berufsausbildungen weitermachen, die 3,5 Jahre in Anspruch nehmen. Die Kursarbeit sowie die praktische Erfahrung, die sie bereits erworben haben, wird üblicherweise auf ihre Weiterbildung angerechnet. Zu den Fortbildungsmöglichkeiten gehören:
- Zerspanungsmechaniker/in
- Präzisionswerkzeugmechaniker/in für Schneidwerkzeuge
- Präzisionswerkzeugmechaniker/in für Zerspanungswerkzeuge
- Feinwerkmechaniker/in
Der Abschluss einer der oben genannten Weiterbildungen eröffnet in der Regel neue berufliche Perspektiven, die normalerweise mit einem höheren Gehalt verbunden sind.
Ähnliche Möglichkeiten bestehen für Fachkräfte für Metalltechnik, die sich auf Montagetechnik spezialisiert haben. Sie können beispielsweise mit der dualen Berufsausbildung zum/zur Produktionsmechaniker/in oder Industriemechaniker/in fortfahren. Weitere Optionen sind eine Weiterbildung zum/zur Meister/in für Metalltechnik oder zum/zur Techniker/in für Maschinentechnik.
Vergleichbare Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen auch für Fachkräfte für Metalltechnik, die sich auf Konstruktionstechnik oder Umform- und Drahttechnik spezialisiert haben. Unabhängig von der Fachrichtung stehen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf offen.