Beruf Fachberater für integrierte Systeme
Welche Ausbildung benötigt man als Fachberater für integrierte Systeme?
Die IT-Infrastruktur moderner Unternehmen ist unfassbar komplex geworden. Vor fünfundzwanzig Jahren waren typische Büronetzwerke noch ziemlich einfach. Die meisten bestanden aus einem robusten Ethernet basierten LAN, auf dem sich Computer mit einem einzigen Betriebssystem sowie einige Drucker und Faxgeräte befanden. Heute gibt es diese Komponenten – mit Ausnahme der Faxgeräte – immer noch, aber es sind einige weitere Bestandteile und Anforderungen hinzugekommen.
Büronetzwerke müssen in ein globales Netzwerk integriert sein, um eine schnelle Kommunikation mit Klienten, Kunden und Lieferanten zu ermöglichen. Wi-Fi für Mitarbeiter/innen und Gäste in Bürogebäuden ist ebenso die Norm wie VPNs für Telearbeiter/innen im Home-Office. Ein einziges Betriebssystem ist nicht mehr Standard, zumindest Mac und PC müssen zusammenarbeiten. Dazu kommt noch die heutzutage unerlässliche Integration von mobilen Geräten. Diese größere Anzahl von Netzwerkzugängen macht einen erweiterten Schutz vor Hackern und Cyber-Kriminellen erforderlich.
Die Informatik-Gurus, die solche komplexen IT-Netzwerke entwerfen, implementieren und warten, sind oft Fachberater/innen für integrierte Systeme. Diese wahren Alleskönner stellen sicher, dass der geschäftskritische Datenfluss, der das Herzblut jedes modernen Unternehmens ist, ungehindert über eine stabile und sichere Kommunikationsarchitektur läuft.
Die Ausbildung Fachberater/in für integrierte Systeme ist eine doppelt qualifizierende Erstausbildung. Das heißt, dass man während der Ausbildung zum/zur Fachberater/in für integrierte Systeme gleichzeitig die duale Berufsausbildung zum/zur Fachinformatiker/in der Fachrichtung Systemintegration absolviert. Dieses duale dreijährige Weiterbildungsprogramm wird zeitgleich in einer Berufsschule und in Ausbildungsbetrieben absolviert. Es ist eine spannende, praxisnahe Alternative zum Studium an einer technischen Universität oder Fachhochschule. Die schulische Voraussetzung für die Zulassung zum Ausbildungsprogramm ist die Hochschulreife oder die Fachhochschulreife.
Diese weiterführende Ausbildung baut auf dem auf, was Auszubildende für das Abitur oder Fachabitur gelernt haben. Um dieses Ausbildungsprogramm erfolgreich zu absolvieren, sollen Kandidaten gute Noten in den Schulfächern Mathematik, Informatik und Physik vorweisen können. Vorkenntnisse in Computerprogrammiersprachen sind ebenfalls hilfreich sowie auch solide Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch.
Aufbauend auf dem vorhandenen Wissen entwickeln die Auszubildenden ihre IT-Fähigkeiten weiter. Zu den Schwerpunkten dieses Ausbildungsprogramms gehören:
- Netzwerkprotokolle und -architektur sowie sicherer Datenfluss
- Datenbankadministration
- Cloud Computing sowie dezentrale und lokale Serverintegration
- Skriptsprachen wie PHP, JavaScript oder Python
- IT-Sicherheit einschließlich Aufbau und Wartung von Firewalls
Die Entwicklung von Kommunikations-, Präsentations- und Teamfähigkeiten ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung.
Welche Fähigkeiten braucht man als Fachberater für integrierte Systeme?
Fachberater/innen für integrierte Systeme tragen in ihrem Beruf eine enorme Verantwortung. Sie sorgen dafür, dass die Bits und Bytes im Netzwerk ihrer Kunden reibungslos fließen und dass die Netzwerkarchitekturen, die sie entwerfen, im Rahmen des finanziellen Budgets des jeweiligen Unternehmens bleiben. Dies erfordert eine präzise Balance aus exzellenten technischen Fähigkeiten und scharfem Geschäftssinn.
Weitere Kompetenzen und Fähigkeiten, die Fachberater/innen für integrierte Systeme in einem hohen Ausmaß benötigen, sind:
- ausgezeichnete analytische Fähigkeiten und Problemlösungskompetenz
- gute körperliche Verfassung und feinmotorische Fähigkeiten, da Netzwerkinstallationen zu den beruflichen Anforderungen gehören können
- ein breites IT-Wissen, das Software, Hardware, Netzwerke und grundlegende Programmierung umfasst
- ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten, um Kundenanforderungen zu verstehen und technische Sachverhalte auch Nichttechnikern zu erklären
- die Bereitschaft, sich über technologische Veränderungen auf dem Laufenden zu halten und in Weiterbildung zu investieren
Wie viel verdient ein Fachberater für integrierte Systeme?
Während der Ausbildung:
Für die Doppelausbildung Fachberater/in für integrierte Systeme gibt es keine genau definierte und geregelte Ausbildungsvergütung während der dreijährigen Ausbildungszeit. Dies soll nicht heißen, dass Auszubildende für ihre Arbeit nicht ein Gehalt bekommen. Ausbildungsbetriebe sind vom Gesetz aus verpflichtet, eine adäquate Entlohnung zu leisten. Sie haben lediglich mehr Spielraum bei der Vereinbarung der Vergütung.
Da Auszubildende auch die duale Ausbildung Fachinformatiker/in der Fachrichtung Systemintegration absolvieren, orientieren sich viele Unternehmen bei der Festlegung der Vergütung an den geregelten Tarifverträgen für diese Berufsausbildung. Somit verdienen Auszubildende meist ein Gehalt in der nachfolgenden Gehaltsspanne. Alle Angaben sind monatliche Bruttobeträge und dienen nur zu Referenzzwecken:
- Ausbildungsjahr: € 850 bis € 1.050
- Ausbildungsjahr: € 900 bis € 1.100
- Ausbildungsjahr: € 1.000 bis € 1.200
Als Berufseinsteiger:
Nach ihrer dreijährigen Ausbildung genießen Fachberater/innen für integrierte Systeme eine erhebliche Gehaltssteigerung. Die Einstiegsgehälter für diesen Beruf liegen im Durchschnitt zwischen € 2.500 und € 2.800 brutto pro Monat. Das tatsächliche Gehalt kann von Faktoren wie der Größe und dem Standort des Unternehmens, der Branche sowie den spezifischen Stellenanforderungen abhängig sein.
Mit Berufserfahrung:
Mit zunehmender Erfahrung und Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten können Fachberater/innen für integrierte Systeme mit einer kontinuierlichen Gehaltssteigerung rechnen. Die meisten Fachkräfte in diesem Berufsbild mit fünf bis sieben Jahren Erfahrung erhalten ein Gehalt zwischen € 3.500 und € 3.900 brutto pro Monat.
Nach zehn oder mehr Jahren Erfahrung und nachweislichen Erfolgen kann das Gehalt auf über € 4.500 brutto pro Monat steigen. In allen Gehaltskategorien können Bonuszahlungen oder andere Vergütungsformen wie ein Dienstwagen hinzukommen.
Welche Aufgaben hat man als Fachberater für integrierte Systeme?
Während der Ausbildung:
Die praktischen Erfahrungen, die im Rahmen der Betriebspraktika gewonnen werden, sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Ausbildung. Fachberater/innen für integrierte Systeme beginnen schon früh in ihrer Ausbildung damit, zahlreiche Aufgaben und Tätigkeiten zu erledigen, die sie auch später in ihrem Beruf übernehmen werden. Sie werden in den Betrieben, in denen sie ein Praktikum absolvieren, schnell in laufende Projekte integriert und erhalten konkrete Aufgaben, bei denen sie von erfahrenen Kollegen betreut und unterstützt werden.
Im Berufsleben:
Die täglichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Fachberatern und Fachberaterinnen für integrierte Systeme können sehr unterschiedlich ausfallen, abhängig von der Branche, in der sie arbeiten, und den beruflichen Anforderungen ihrer jeweiligen Stelle.
In allen Positionen ist es jedoch ihre Hauptaufgabe, für eine effektive Kommunikation und ein funktionierendes IT-Netzwerk zu sorgen. Zu den einzelnen Aufgaben, die in den meisten Jobs vorkommen, gehören:
- die Planung, Installation, Erweiterung und Wartung von integrierten Computer- und Telekommunikationsnetzwerken
- die Fehlerbehebung bei auftretenden Netzwerkproblemen
- die Schulung von Benutzern sowie Helpdesk-Support
- die Budgetierung und der Kauf von Hardware- und Softwarekomponenten, die für integrierte Netzwerke benötigt werden
- die Koordination mit anderen Abteilungen, um sicherzustellen, dass die integrierten Kommunikationssysteme die Bedürfnisse der Nutzer erfüllen
Wo arbeitet ein Fachberater für integrierte Systeme?
Integrierte und komplexe Informations- und Datennetze sind in der heutigen Geschäftswelt allgegenwärtig und Fachberater/innen für integrierte Systeme haben hervorragende Berufsaussichten. Sie finden Jobs in fast allen Branchen sowie in großen öffentlichen Einrichtungen wie Universitäten, Krankenhäusern oder Behörden. Meist arbeiten sie in IT-Abteilungen.
Eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit für diese IT-Fachleute bieten IT-Beratungsunternehmen und Systemintegrationshäuser. Hier erfüllen sie ähnliche Aufgaben wie bei einer direkten Anstellung in einem großen Unternehmen oder einer Organisation. Zudem übernehmen sie möglicherweise zusätzliche Tätigkeiten wie die Unterstützung der Vertriebsorganisation bei der Präsentation von Lösungen bei Endkunden.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Fachberater für integrierte Systeme?
Fachberater/innen für integrierte Systeme treten normalerweise in höheren IT-Positionen in den Arbeitsmarkt ein. Ihre Ausbildung ist eine echte Alternative zu einem technischen Hochschulstudium und sie bekommen oft Positionen, die sonst Hochschulabsolventen vorbehalten sind.
Nachdem sie Berufserfahrung gewonnen haben, führt ein typischer Karriereweg in eine Position als Teamleiter/in oder Projektmanager/in. Für diese beiden Jobs sind Führungs- und Managementfähigkeiten erforderlich. Daher ist es ratsam, in Weiterbildungen in diesem Bereich zu investieren.
Eine weitere Aufstiegsmöglichkeit besteht darin, zusätzliche vermarktbare IT-Kompetenzen zu erwerben und in eine spezialisierte Fachposition aufzusteigen. Typische Bereiche, in denen Fachberater/innen für integrierte Systeme ihren Horizont erweitern können, sind Programmierung und Softwareentwicklung oder der Erwerb betriebswirtschaftlicher Fachkompetenzen.
Obwohl ihre Erstausbildung diese Themen grundlegend behandelt, entscheiden sich viele dafür, ihre Ausbildung zu vertiefen, indem sie einen Hochschulabschluss in Softwareentwicklung oder Wirtschaftsinformatik erwerben. Viele Arbeitgeber unterstützen sie dabei, indem sie ihnen flexible Arbeitszeiten anbieten, damit sie studieren können. Mit einem abgeschlossenen Studium und praktischer Berufserfahrung eröffnen sich zusätzliche Berufsmöglichkeiten und Gehaltsperspektiven.