Beruf Elektroniker
Welche Ausbildung benötigt man als Elektroniker?
Die Berufsbezeichnung Elektroniker/in steht in Deutschland als Oberbegriff für diverse Monoberufe aus den Bereichen Elektronik und Elektrotechnik. In der Industrie sind dies etwa der/die:
- Elektroanlagenmonteur/in
- Elektroniker/in – Geräte und Systeme
- Fluggeräteelektroniker/in
- Elektroniker/in – Betriebstechnik
- Elektroniker/in – Gebäude und Infrastruktursysteme
- Elektroniker/in – Automatisierungstechnik (Industrie)
- Elektroniker/in – Maschinen- und Antriebstechnik – BBiG
Beabsichtigen Sie, eine Ausbildung zum/zur Elektroniker/in in einem Handwerksbetrieb zu beginnen, bewerben Sie sich für eine solche beispielsweise als:
- Informationselektroniker/in
- Elektroniker/in für Informations- und Telekommunikationstechnik
- Systemelektroniker/in
- Elektroniker/in für Automatisierungstechnik – HwO
- Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik
Ein Monoberuf beschreibt einen Beruf, in dem Sie sich von Beginn an für eine Ausbildungsrichtung entscheiden. Beim/bei der Elektroniker/in dauert die Ausbildung 3,5 Jahre. Sie erfolgt an 1 bis 2 Tagen oder im Blockunterricht an der Berufsschule. Die restlichen Arbeitstage verbringen die Auszubildenden im Betrieb.
Die Ausbildungsinhalte an der Berufsschule sind in den einzelnen Ausbildungsberufen identisch. Im 2. bis 4. Jahr sind sie auf die jeweilige Spezialisierung ausgerichtet. Noch bevor Sie das 2. Ausbildungsjahr hinter sich gebracht haben, absolvieren Sie den 1. Teil der Abschlussprüfung. Diese prüft, ob der/die Auszubildende zum/zur Elektroniker/in in der Lage ist, eine ihm übertragene komplexe Arbeitsaufgabe zu verstehen und fachkundig umzusetzen. Der zweite Teil erfolgt nach 3 ½ Jahren und ist umfangreicher.
Als Voraussetzung für eine Ausbildung zum/zur Elektroniker/in erwarten Arbeitgeber/innen überwiegend die Mittlere Reife oder einen höheren Schulabschluss. Dies gewährleistet, dass der/die Auszubildende die notwendigen schulischen Vorkenntnisse in den Beruf mitbringt. Diese benötigt er/sie, um dem Berufsschulunterricht folgen zu können. Ferner helfen ihm diese, das notwendige Verständnis für die praktischen Arbeiten im Betrieb aufzubringen.
Welche Fähigkeiten braucht man als Elektroniker?
Bereits für die Ausbildung benötigen Elektroniker/innen vertiefte Kenntnisse in der Mathematik und in der Physik. Physikalisches Wissen hilft dabei, Verständnis für die Funktionen und den Aufbau diverser Bauteile aufzubringen. Zum Berechnen elektrischer Größen benötigen Sie ausgeprägte Kenntnisse in der Mathematik. Handwerkliches Geschick, das Sie bereits in der Schule im Schulfach Werken/Technik bewiesen, benötigen Sie für Reparatur- und Montagearbeiten.
Beispielsweise der Beruf des/der Elektronikers/-in für Maschinen- und Antriebstechnik – BBiG erfordert Basiskenntnisse in der Informatik. Mit diesen fällt es Ihnen leicht, Anwendungsprogrammen und Betriebssysteme zu installieren und zu konfigurieren oder die Daten zu sichern. Da Sie in Ihrem Beruf im Team arbeiten, ist Teamfähigkeit eine bedeutende Kompetenz, die Sie mitbringen. Daneben sind Sie lernbereit und in der Lage, konzentriert und präzise die Ihnen aufgetragenen Tätigkeiten zu verrichten. Dabei bringen Sie für die Sicherheit anderer Personen eine große Portion Verantwortungsbewusstsein und Umsicht mit.
Ihrem Berufsbild entsprechend bringen Sie in der Ausbildung erlernte Kompetenzen mit in den Beruf. Im Folgenden einige Beispiele:
- Elektrotechnik
- Schaltungstechnik
- Mechanik
- Energie- und Leistungselektronik
- Arbeitsvorbereitung
- Mess-, Steuer-, Regelungstechnik (MSR)
- Elektronik
- Hard- und Softwareinstallation
Arbeitgeber/innen von Elektronikern/-innen sehen es gern, wenn ihre Mitarbeiter/innen weitere Kompetenzen im Löten sowie in der Automatisierungstechnik und Prozessautomatik besitzen. Zudem beherrschen diese das Crimpen zum Herstellen von elektrischen Verbindungen sowie das Entstören. Daneben kennen diese sich mit Programmieraufgaben aus.
Wie viel verdient ein Elektroniker?
Die Gehälter von Elektronikern/-innen unterscheiden sich. Sie hängen ab von der Größe des Unternehmens, in dem Sie tätig sind. Daneben spielt die Region eine Rolle, an dem es seinen Sitz hat. Einfluss auf den Verdienst nehmen Ihre Fachrichtung sowie die Jahre an Berufserfahrung, die Sie aufbringen.
Während der Ausbildung erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung. Diese beträgt im Durchschnitt:
- ca. 760 € brutto/Monat im 1. Ausbildungsjahr
- ca. 800 € brutto/Monat im 2. Ausbildungsjahr
- ca. 880 € brutto/Monat im 3. Ausbildungsjahr
- ca. 930 € brutto/Monat im 4. Ausbildungsjahr
Als Berufseinsteiger: bekommen Sie als Elektroniker/in ein Gehalt von ca. 2.000 bis 3.000 € brutto/Monat.
Mit Berufserfahrung: liegt das Gehalt bei ca. 3.000 bis 4.600 € brutto/Monat.
Welche Aufgaben hat man als Elektroniker?
Während der Ausbildung obliegt es den Auszubildenden zum/zur Elektroniker/in, sich auf die beiden Prüfungsteile vorzubereiten. Dazu lernen sie:
- Schaltpläne zu zeichnen und zu lesen
- den Aufbau von Maschinen und Anlagen
- Kabel zu verlegen
- zur Ursachenfindung von Störungen, mit Spezialgeräten die Funktionen einer Anlage zu überprüfen
- Defekte zu beseitigen
- Wartungsarbeiten durchzuführen
- die Montage von Bauteilen
- das theoretische Wissen
- rechtliche Bestimmungen
Diese Aufzählung ist beispielhaft und nicht abschließend. Die Aufgaben der Auszubildenden zum/zur Elektroniker/in hängen vom speziellen Ausbildungsberuf ab. Welche Tätigkeiten Sie als Auszubildender zum/zur Elektroniker/in unter Anleitung Ihres/-r Ausbilders/in erlernt haben, halten Sie in einem Berichtsheft fest. Das Dokument dient dazu, den praktischen und theoretischen Ablauf der Ausbildung festzuhalten. Dessen Führung ist Zulassungsvoraussetzung für die Abschlussprüfung.
Im Berufsleben hängen die Aufgaben von der Ausrichtung des Berufes ab. Elektroniker/innen für Automatisierungs- und Systemtechnik warten Industrieanlagen und Automaten und stellen diese ein. Dagegen richten Elektroniker/innen für Telekommunikationstechnik Telefonanlagen ein und warten diese. Fluggeräteelektroniker/innen installieren in Fluggeräten wie Hubschraubern und Flugzeugen elektronische und elektrische Geräte und Anlagen. Wartungs- und Reparaturen führen sie sorgfältig nach Vorgaben aus und dokumentieren ihre Tätigkeiten. Mit entsprechender Berechtigung obliegt ihnen die technische Freigabe von Fluggeräten.
Mit bestandener Prüfung zum/zur Elektroniker/in – Energie und Gebäudetechnik planen und installieren Sie ohne Anleitung eines/-r Ausbilders/-in Kälte- und Klimaanlagen, Anlagen der elektrischen Energieversorgung, Überwachungs- und andere gebäudetechnische Einrichtungen. Diese warten sie und setzen sie bei Defekten wieder instand. Davor ermitteln Sie die Ursache für die Störung.
Wo arbeitet ein Elektroniker?
Elektroniker/innen arbeiten je nach Spezialisierung auf Montagebaustellen im Freien und im Innenbereich. Sie reisen zu Montagearbeiten in fremde Länder. Alternativ sind diese etwa als Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik (BBiG) in Werkhallen oder Werkstätten von Betrieben in Deutschland tätig. Elektroniker/innen für Informations- und Systemtechnik verrichten ihre Tätigkeiten zudem in Produktions- und Fertigungshallen sowie beim Kunden und in Büros. Fluggeräteelektroniker arbeiten in Flugzeugen und Hubschraubern sowie in Werkstätten, Wartungshallen sowie bei Arbeiten an Tragflächen im Freien.
Bei Arbeiten an Niederspannungs- und Freianlagen tragen Elektroniker/innen der DIN EN 50268 (VDE 0682-301) entsprechende elektrisch isolierende Schutzkleidung. Diese schützt den Rumpf, die Beine und die Arme der Arbeiter/innen. Kommen diese während Ihrer Tätigkeiten mit unter Spannung stehenden Teilen in Berührung, verhindern sie den Durchgang des elektrischen Stromes. Sie sind nicht leitend. Außen liegende Metallteile sind verboten, daher sind sie mit Klettverschlüssen ausgestattet.
Daneben besitzt die Kleidung eine thermische Schutzwirkung. Daneben tragen Elektroniker/innen isolierende Handschuhe, die aus Elasto- oder Plastomeren nach DIN EN 60903 (VDE-0682-311) bestehen. Daneben setzen sie sich einen isolierenden Kopfschutz auf. Dieser entspricht der DIN EN 50365 (VDE 0682-321) und ist in der Klasse 0 eingeteilt. In Kombination mit einem Gesichtsschutzschirm bewahren sie zusätzlich vor den Auswirkungen von Störlichtbögen.
Die Sicherheitsschuhe entsprechen der DIN EN 50321-1 (VDE 0682-331-1). Sie verhindern wie die Schutzhandschuhe eine Körperdurchströmung. Bei Arbeiten in lauten Werkhallen ist ein Hörschutz anzuwenden, bei solchen im Freien und auf Baustellen Warnwesten.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Elektroniker?
Elektroniker/innen bilden sich fortlaufend in ihrem Gebiet weiter, um sich den Entwicklungen in ihrem Beruf anzupassen. Beabsichtigen Sie, Führungsaufgaben zu übernehmen, bieten sich die folgenden Aufstiegsweiterbildungen an:
- Ausbilder/in für anerkannte Ausbildungsberufe – BBiG oder HwO
Gehalt ca. 3.000 bis 5.000 € brutto/Monat
- Techniker/in Gebäudesystemtechnik
Gehalt ca. 2.900 bis 4.400 € brutto/Monat
- Industriemeister/in Elektrotechnik – Nachrichtentechnik/IT
Gehalt ca. 3.800 bis 5.900 € brutto/Monat
- Prozessmanager/in Elektrotechnik
Gehalt ca. 3.700 bis 5.900 € brutto/Monat
Besitzen Sie als Elektroniker/in die Hochschulreife, steht es Ihnen frei, sich auch direkt nach der Ausbildung für ein Studium an einer Hochschule einzuschreiben. Hier bieten sich die Bachelorstudiengänge Gebäudeenergietechnik, Elektrotechnik oder Automatisierungstechnik für eine Karriere an.