Beruf Bademeister
Welche Ausbildung benötigt man als Bademeister?
Die Berufsbezeichnung Bademeister/in ist veraltet. Offiziell heißen Bademeister/innen heute Fachangestellte für Bäderbetriebe. Sie erlangen diesen Beruf über eine dreijährige duale Berufsausbildung.
Die praktische Berufsausbildung findet innerbetrieblich in einem Schwimmbad oder einem Bäderbetrieb statt. Die theoretische Berufsausbildung absolvieren Sie in einer Berufsschule. Der Schulunterricht findet mehrmals pro Woche statt.
Der Zugang zu diesem Beruf ist streng geregelt. Sie benötigen ein ärztliches Attest darüber, dass Sie gesundheitlich für dieses Berufsfeld geeignet sind. Unerlässlich ist der Rettungsschwimmerschein. Einige Betriebe verlangen noch zusätzlich ein polizeiliches Führungszeugnis.
Die Schulbildung spielt eher eine untergeordnete Rolle. In der Regel ist aber ein mittlerer Bildungsabschluss vorgesehen. Ein kleiner Teil kommt mit dem Abitur in diesen Ausbildungsberuf.
Welche Fähigkeiten braucht man als Bademeister?
Sie sollten sich generell in einem Schwimmbad wohlfühlen und den Umgang mit Wasser und feuchter Luft nicht scheuen. Sie müssen jederzeit damit rechnen, dass Sie ins Wasser springen und einer Person zu Hilfe eilen müssen.
Sie sollten sportlich und körperlich fit sein. Der Beruf ist anstrengend und verlangt höchste Konzentration. Personen können nicht nur im Wasser, sondern auch auf einem Sprungbrett oder einer Wasserrutsche in Not geraten. Auch dann müssen Sie jederzeit eingreifen können.
Sie wissen nie vorab, wie arbeitsintensiv Ihr Tag wird. Es kann vorkommen, dass Sie zweimal am Tag ins Wasser springen oder Personen vom 5-Meterbrett helfen müssen. Der Job ist körperlich anstrengend. Sie sollten daher kerngesund und in bester körperlicher Verfassung sein.
Die Schwimmer/innen verlassen sich auf Ihre Kompetenzen. Sie müssen daher immer aufmerksam die Geschehnisse am und im Becken verfolgen. Ihre Aufmerksamkeit muss immer konstant hoch sein und Sie dürfen sich auch nicht von Personen oder anderen Dingen ablenken lassen. Ein uneingeschränktes Sehvermögen ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung für den Zugang zu diesem Beruf.
Sie sollten sich auch in jeder Hinsicht durchsetzen können. Im Sommer ist das Schwimmbad oft bis auf den letzten Platz gefüllt und in den Becken wird es eng. Konflikte sind dann vorprogrammiert. Sie müssen dann Anweisungen geben und für Ruhe am Beckenrand sorgen. Gerade Kinder sind oft uneinsichtig. Auch hier müssen Sie durchgreifen und Autorität vermitteln. Die Kompetenzen eignen Sie sich an.
Sie haben den ganzen Tag mit Menschen zu tun und werden auch oft von Menschen angesprochen. Manche suchen allgemeine Hilfe und andere wollen einen Ratschlag von Ihnen. In Notsituationen verlässt man sich auf Ihr Handeln. Sie müssen in diesem Beruf eine hohe Kommunikationsfähigkeit haben.
Wie viel verdient ein Bademeister?
Das Gehalt von Bademeister/innen liegt zwischen ca. 1.800 und 3.000 € brutto im Monat. Die größten Unterschiede ergeben sich durch die geografische Lage und durch das Unternehmen. Im öffentlichen Dienst werden Sie nach Tarifvertrag bezahlt. Den geringsten Verdienst erzielen Sie im touristischen Bereich.
Während der Ausbildung:
Die Höhe der Ausbildungsvergütung richtet sich nach den Lehrjahren und dem Arbeitgeber. Einige Ausbildungsbetriebe zahlen Tariflohn. Im Osten ist die Vergütung in allen Ausbildungsbetrieben am geringsten. Diese Vergütungen können Sie erzielen:
- Im ersten Ausbildungsjahr zwischen ca. 610 und 1.020 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr zwischen ca. 660 und 1.100 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr zwischen ca. 720 und 1.150 € brutto im Monat
Als Berufseinsteiger:
Berufseinsteiger/innen starten mit einem geringen Gehalt. Im Osten erhalten Sie zu Beginn Ihrer beruflichen Karriere ein monatliches Bruttogehalt von maximal 2.200 €. In allen anderen Gebieten beginnen Sie mit einem monatlichen Bruttolohn von ca. 2.200 €.
Mit Berufserfahrung:
Bei den Gehältern gibt es große Unterschiede. Es kommt in erster Linie auf den Arbeitgeber und auf die Lage des Betriebes an. Auch die Branche selbst nimmt Einfluss. Hier einige Lohnvergleiche mit einer Berufserfahrung zwischen fünf und zehn Jahren.
- Bademeister/in Hotel auf Sylt 2.200 € brutto im Monat
- Bademeister/in Touristikbetrieb Warnemünde 1.900 € brutto im Monat
- Bademeister/in, Kurklinik an der Ostsee 2.900 € brutto im Monat
- Bademeister/in einem Krankenhaus in München 2.600 € brutto im Monat
Welche Aufgaben hat man als Bademeister?
Sie haben die Aufsicht in Schwimmbädern und sorgen für einen reibungslosen und störungsfreien Badebetrieb. Im Notfall retten Sie Personen aus dem Wasser und leisten Erste Hilfe.
Während der Ausbildung:
Während der Ausbildung durchlaufen Sie die wichtigsten Bereiche des Schwimmbads und erlernen alle praktischen Tätigkeiten. Sie kontrollieren den Badebereich und bekommen eine Einweisung in die Reinigungs- und Desinfektionstechnik. Sie müssen sich Wissen aneignen und Gefahrenquelle aller Art erkennen und beseitigen.
Erfahrene Fachkräfte zeigen Ihnen, wie Sie am besten mit schwierigen Badegästen konfliktfrei kommunizieren. Dabei werden Sie Schritt für Schritt an die Beaufsichtigung der Badegäste herangeführt.
Ein Notfall kann immer eintreten. Auch darauf müssen Sie mit den entsprechenden Maßnahmen reagieren. Der Erste-Hilfe-Kurs reicht allein nicht aus. Sie müssen Rettungsmaßnahmen durchführen.
Früher waren Bademeister/innen ausschließlich für die Sicherheit der Badegäste und den uneingeschränkten Ablauf des Badebetriebs zuständig. Der Beruf Fachangestellte für Bäder umfasst ein umfangreicheres Aufgabengebiet. In touristischen Anlagen arbeiten Sie zusätzlich als eine Art Animateur/in und unterhalten die Badegäste.
Ein wichtiger Teil der Berufsausbildung kommt der Reinigung zu. Fachangestellte für Bäder müssen auch zahlreiche Reinigungsarbeiten durchführen:
- Reinigung von Schwimmgeräten
- Reinigung der Bäder und Pools
- Desinfektionen aller Art
- Reinigen der betriebseigenen Außenflächen und Grünanlagen
Im Berufsleben:
Jeder Arbeitstag ist anders, denn in Schwimmbädern ist immer etwas los. Das gilt insbesondere in Spaß- und Erlebnisbädern. Im Sommer sind die Außenflächen und Pools oft randvoll gefüllt. Sie müssen hier den Überblick behalten und Nichtschwimmerbereiche gewissenhaft kontrollieren.
Schwerwiegende Notfälle sind selten geworden, da die meisten Menschen schon im Kindesalter schwimmen, lernen. Trotzdem müssen Sie auf den Notfall vorbereitet sein und darauf mit großer Sorgfalt reagieren. Es kann passieren, dass der Wurf eines Rettungsrings nicht mehr ausreicht. Dann müssen Sie sofort ins Wasser und Rettungsmaßnahmen durchführen.
Im allerschlimmsten Fall ist eine Wiederbelebung erforderlich. Sie betreuen die Person so lange, bis ein Notarzt/-ärztin eintrifft. Solche Ereignisse können belastend sein.
Manche Bademeister/innen sind ein Mädchen für alles und übernehmen neben der Beckenkontrolle auch viele organisatorische Arbeiten. Dazu kann gehören, dass Sie Eintrittskarten verkaufen oder den Verleih von Schwimmgeräten durchführen. Auch Wasserprüfungen gehören zu ihrem Aufgabenbereich.
Die Wartung von Anlagen fällt bedingt Ihren Arbeitsbereich zu. Sie sorgen dafür, dass die Wasserqualität im grünen Bereich liegt und treffen Gegenmaßnahmen, wenn die Werte der Wasserproben sich verschlechtern. Hinter einer schlechten Wasserqualität kann auch ein technisches Problem stecken. Sie müssen daher auch Pumpen, Aufbereitungsanlagen und Filter regelmäßig kontrollieren. Zudem bedienen Sie die Heizung und sorgen für eine angenehme Raum- und Badetemperatur.
In modernen Schwimmbädern werden auch Schwimmkurse durchgeführt. Sie übernehmen hierfür die Planung und werden auch selbst als Schwimmlehrer/in tätig.
Wo arbeitet ein Bademeister?
Bademeister/innen üben Tätigkeiten in unterschiedlichen Arbeitsbereichen aus. In der Hauptsache arbeiten Sie in Hallen- und Freibäder, unmittelbar am Beckenrand. Manchmal sitzen Sie auch auf einer Anhöhe in Beckennähe und beobachten von dort aus den Badebetrieb. Die Anhöhe kann ein einfacher Sitz mit Leiter oder ein mit Panoramascheiben versehenes Häuschen sein.
Bei den Schwimmkursen oder bei der Animation arbeiten Sie wie im Wasser und müssen sich auch auf Körperkontakt einstellen. Gerade kleinere Kinder benötigen bei den ersten Schwimmversuchen körperliche Unterstützung.
Sie machen auch Rundgänge durch die gesamte Anlage und gehen am Beckenrand entlang. Sie kontrollieren auch die Außenflächen. Zudem arbeiten Sie in den Umkleidekabinen und den sanitären Anlagen.
Einige Zeit des Tages halten Sie sich in einem Büro auf. Das kann auch eine Art Rezeption sein oder ein zum Becken hin offenes Büro sein.
Sie arbeiten auch an Anlagen und in Wartungsräumen von technischen Anlagen. Auch Heizräume werden oft betreten.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Bademeister?
Sie haben in diesem Berufsbild zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten. Die meisten Bademeister/innen machen eine Weiterbildung zum/zur Meister/in für Bäderbetriebe. Die Kurse werden in der Regel von der örtlichen Kammer organisiert und durchgeführt. Meisterweiterbildungen können Sie auch innerhalb eines Fernlehrgangs absolvieren.
Wer im Besitz der fachgebundenen oder allgemeinen Hochschulreife ist, der hat auch die Möglichkeit nach der Berufsausbildung ein Studium zu machen. Während der Berufsausbildung können Sie an der Berufsschule das Abitur nachholen. Folgende Fächer sind empfehlenswert:
- Gesundheitssport
- Sport- und Bewegungswissenschaften
- Facility-Management
- Schwimmbadtechnik