Beruf Accounter
Welche Ausbildung benötigt man als Accounter?
Die Ausbildung zum/zur Accounter/in erfolgt im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung. Wie der Lehrgang vonstattengeht, bestimmen die Lehrgangsträger selbst. Die Dauer des Lehrgangs variiert zwischen 2 und 7,5 Monaten. Findet er in Teilzeit statt, lernen die Teilnehmer/innen den Beruf in etwa 7 Monaten. Die Lehrgangsdauer bei einem Institut für Fernlehrgänge beträgt 8 bis 15 Monate. Bei diesen teilt sich der/die Teilnehmer/in seine/ihre Zeit selbst ein und bestimmt, wann und wie viel er/sie lernt.
Die Teilnahme an der Weiterbildung zum/zur Accounter/in setzt eine kaufmännische Ausbildung oder eine Lehre im Bereich der Verwaltung voraus. Möglich ist es, mit dem Nachweis von Berufspraxis in der Buchhaltung am Lehrgang teilzunehmen. Dieser bereitet mit theoretischem und praktischem Unterricht auf die Zertifikatsprüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) vor.
Welche Fähigkeiten braucht man als Accounter?
Für eine erfolgreiche Teilnahme an dem Weiterbildungslehrgang zum/zur Accounter/in benötigen Sie als Teilnehmer/in Planungs- und Organisationstalent sowie eine kaufmännische Befähigung. Die Tätigkeit als Accounter/in erfordert hervorragende Kenntnisse in der Mathematik, da Sie fast ausschließlich mit Zahlen zu tun haben. Die Buchhaltung verlangt vom/von der Accounter/in ein genaues und zuverlässiges Arbeiten.
Insbesondere, wenn Wirtschaftsprüfer/innen vor Ort sind, zeigt sich die Bedeutung, professionell unter Stressbedingungen arbeiten zu können. Ein/e Accounter/in ist belastbar. Zudem zeigen sich ein besonders ausgeprägter Lernwille und Kenntnisse im Steuer- und Handelsrecht von Vorteil. Die Tätigkeiten in diesem Beruf setzen während der Ausbildung und in der Praxis erworbene Kompetenzen voraus. Diese betreffen etwa:
- die Bilanzierung
- die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR)
- die Buchhaltung und Buchführung
- den Zahlungsverkehr
- den Jahresabschluss
Ein/e Accounter/in kennt sich mit den verschiedenen Steuerarten wie die Einkommens- und Umsatzsteuer, die Gewerbe- sowie Lohnsteuer und Körperschaftssteuer aus. Weitere Kompetenzen zeigt er/sie bei der Vorkontierung, der Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung sowie der Sachkontenbuchhaltung und der Anfertigung von Steuererklärungen. Zum Ausüben seiner/ihrer Tätigkeiten wissen die Accounter/innen mit Softwareprogrammen umzugehen, die die Betriebswirtschaft, die Finanzen oder das Controlling betreffen.
Wie viel verdient ein Accounter?
Auf die Höhe des Gehaltes eines/einer Accounters/-in nehmen verschiedene Faktoren wie die Größe des Unternehmens und die Region Einfluss. Letztlich hängt Ihr Verdienst von Ihrem Verhandlungsgeschick ab und davon, ob der Betrieb nach Tarifen bezahlt. Die Höhe des Einkommens bestimmt weiter Ihr Geschlecht. Im Bereich der Buchhaltung weisen die Gehälter, die Frauen und Männer erzielen, Unterschiede von mehreren Hundert € brutto/im Monat auf. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als ihre männlichen Kollegen.
Während der Ausbildung erhält der/die angehende Accounter/in keine Ausbildungsvergütung. Die Lehrgangskosten und sonstigen Aufwendungen wie die Prüfungsgebühr, Kosten für Lernmaterialien und Anfahrts- und/oder Unterbringungskosten tragen die Lehrgangsteilnehmer/innen selbst. Lehrgänge, die berufsbegleitend stattfinden, haben den Vorteil, dass der/die auszubildende Accounter/in sein/ihr Gehalt in seinem/ihrem derzeitigen Beruf weiter erhält.
Als Berufseinsteiger: Einen bedeutenden Einflussfaktor bildet der Aufgaben- und Verantwortungsbereich, den Sie von Ihrem/Ihrer Arbeitgeber/in übertragen bekommen. Sind Sie in der Kreditoren- oder der Debitorenbuchhaltung tätig, beginnen Sie mit einem niedrigen Einkommen. Hier beträgt Ihr Einstiegsgehalt ca. 1.700 bis 2.300 € brutto/Monat. Erweitern Sie Ihre Kompetenzen durch Anpassungs- und Aufstiegsweiterbildungen, erhalten Sie mehr Verantwortung und damit einen höheren Verdienst. Daneben steigt das Gehalt mit den Jahren an Berufserfahrung.
Mit Berufserfahrung: Erfahrene Accounter/innen erzielen Gehälter, die von ca. 2.925 bis 4.757 € brutto/Monat reichen. Das Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt bei ca. 3.695 € brutto/Monat. In Hessen beträgt der Verdienst eines/einer Accounters/-in im Mittel ca. 4.164 €, in Baden-Württemberg ca. 4.028 € brutto/Monat. In Frankfurt am Main beläuft sich der durchschnittliche Lohn in diesem Beruf auf ca. 4.515 € und in München ca. 4.458 € brutto/Monat. Sind Sie als erfahrene/r Accounter/in ortsunabhängig und auf Jobsuche, lohnt es sich, über einen Umzug nachzudenken.
Welche Aufgaben hat man als Accounter?
Für das Geld, dass Sie als Accounter/in verdienen, haben Sie vielfältige Aufgaben zu erledigen. Diese hängen von der Abteilung ab, in der Sie tätig sind.
Während der Ausbildung: konzentrieren Sie sich darauf, das Ausbildungsziel zu erreichen – das Zertifikat der Industrie- und Handelskammer. Um dieses zu erhalten, eignen Sie sich Kompetenzen in der Kostenrechnung an. Diese benötigen Sie zur Bewertung von betrieblichen Aufwendungen. Der Bereich Finanzbuchhaltung vermittelt Ihnen Kenntnisse zur Gewinnermittlung nach dem Steuer- und Handelsrecht.
Sie erlangen während Ihrer Ausbildung zum/zur Accounter/in Kompetenzen in der Büroorganisation. In diesem Bereich beschäftigen Sie sich mit dem Zeit- und Dokumentenmanagement. In dem Fach Personalwirtschaft erwerben sie das Wissen zum Thema Personaleinstellung und -versetzung. Zudem erlernen Sie, wie moderne Korrespondenz aussehen sollte und Kenntnisse zur Textgestaltung
Ein Teil Ihrer Ausbildung ist der Betriebswirtschaftslehre gewidmet. Dort erfahren Sie Wissenswertes über die betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren und was diese mit dem Jahresabschluss und dem Betriebsergebniskonto zu tun haben. Mit diesem erlernten Wissen absolvieren Sie die Abschlussprüfung bei der IHK und erhalten, wenn Sie diese bestehen, das Zertifikat von der IHK.
Im Berufsleben verrichten Sie die in der Ausbildung erlernten und dem Berufsbild entsprechenden Tätigkeiten. In kleinen Unternehmen erledigen Sie sämtliche Aufgaben eines/einer Accounters/-in. In großen Betrieben arbeiten Sie in einer der Abteilungen der Buchhaltung. Hier einige Beispiele:
- Finanzbuchhaltung
- Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
- Lohnbuchhaltung
- Lieferantenverwaltung
- Anlagenverwaltung
- Mahnwesen und Rechnungsstellung
Die hauptsächliche Aufgabe eines/einer Accounters/-in ist die systematische und chronologische Erfassung aller Vorgänge, die Werte innerhalb eines Unternehmens in einem Abrechnungszeitraum verändern. Diese Zahlen dienen als Basis zur Ermittlung des Gewinns innerhalb dieses Zeitabschnittes und zu statistischen Zwecken. Die Inventur und die Belegorganisation gehören ebenfalls zu Ihren Aufgaben als Accounter/in.
Zu Ihren Tätigkeiten zählen das Erstellen von Monats-, Quartals- oder Jahresabschlüssen oder deren Vorbereitung. Sie fertigen Steuererklärungen an und führen die Kosten- und Leistungsrechnung durch. Als Accounter/in schreiben Sie Rechnungen, prüfen den Eingang der Zahlungen und kümmern sich um die Eingangsrechnungen und deren Bezahlung. Zusammengefasst steuern Sie als Accounter/in die finanzwirtschaftlichen Vorgänge. Sie sorgen dafür, dass das Finanz- und Rechnungswesen innerhalb der Firma einwandfrei funktioniert.
Wo arbeitet ein Accounter?
Ein/e Accounter/in arbeiten in den Innenräumen von Betrieben in Besprechungsräumen und in Büros. Ihre Tätigkeiten verrichten Sie überwiegend sitzend am Schreibtisch, mit dem Telefon, dem Kopierer und dem Computer als bedeutende Arbeitsmittel. Sie kleiden sich für Ihre Arbeit als Accounter/in seriös und angemessen im Businessstil.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Accounter?
Mit der Weiterbildung zum/zur Accounter/in sind Sie noch nicht am Ende der Karriereleiter angekommen. Um in Ihrer jetzigen Position erfolgreich zu bleiben, verfolgen Sie die Entwicklungen im Bereich des Steuerrechts und der Buchhaltung. Sie passen sich den Neuerungen mit Weiterbildungen an.
Eine spezialisierende Weiterbildung ist die zum/zur
- Bilanzbuchhalter/in
- Finanzbuchhalter/in
- Kontokorrentbuchhalter/in
- Lohn- und Gehaltsbuchhalter/in
Als Bilanzbuchhalter verdienen Sie bis zu ca. 7.400 € brutto/Monat. Beabsichtigen Sie, mehr Verantwortung mit einem hohen Gehalt zu übernehmen, kommen verschiedene Aufstiegsweiterbildungen für Sie infrage, die in einem Studium bestehen. Mögliche grundständige Studiengänge sind:
- Betriebswirtschaftslehre, Business Administration
- Industriebetriebswirtschaft
- Finanz- und Rechnungswesen, Controlling
Mit dem Studiengang Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, besteht die Chance, als Betriebswirt/in (Hochschule) – Rechnungswesen und Controlling eine Anstellung zu finden. Ihr Gehalt ist mit ca. 4.253 bis mehr als 6450 € deutlich höher als das eines/einer Accounters/-in. Das Durchschnittsgehalt in Deutschland beträgt 5.985 € brutto/Monat.
Mit dem Studium der Industriebetriebswirtschaft arbeiten Sie als Betriebswirt/in (Hochschule) oder etwa als Einkäufer/in. Als solche/r verdienen Sie ca. 3.586 bis 6.305 € brutto im Monat. Mit einem grundständigen BWL-Studium arbeiten Sie als Betriebswirt/in in verschiedenen Branchen. Als Betriebswirt/in – Controlling verdienen Sie ca. 3.962 bis mehr als 6.450 € brutto/Monat.