Das Wichtigste in Kürze
Kurzbeschreibung Ausbildung Werkstoffprüfer
Gehalt: Was verdient ein Werkstoffprüfer während der Ausbildung?
Das Gehalt des angehenden Werkstoffprüfers staffelt sich in seiner
dreieinhalbjährigen Ausbildung wie folgt: bis zu 860 Euro brutto im ersten, bis zu 940
Euro brutto im zweiten, bis zu 1.090 Euro brutto im dritten und bis zu 1.043 Euro
brutto im vierten Lehrjahr.
Was macht ein Werkstoffprüfer?
Der angehende Werkstoffprüfer muss sich in seiner Ausbildung entscheiden,
welchem Bereich er sich widmen möchte. So agiert er entweder als Spezialist für
Kunststofftechnik, Metalltechnik, Systemtechnik oder Wärmebehandlungstechnik.
Die allgemeine Erklärung des Berufsprofils gestaltet sich demnach nicht ganz so
einfach. Eine mögliche Beschreibung wäre: Der Werkstoffprüfer arbeitet in der
Metall-, Kunststoff- und Elektroindustrie. Dort arbeitet er mit Kunststoffen und
Metallen. Bevor ein Produkt also neu entwickelt wird, muss der Werkstoffprüfer sein
Okay geben. Mithilfe verschiedener Prüfverfahren erhält er auswertbare Ergebnisse,
die in Prüf- und Fehlerberichten dokumentiert werden.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung zum Werkstoffprüfer mitbringen?
Für die Ausbildung zum Werkstoffprüfer solltest Du einerseits Qualitäten mitbringen
wie: Beobachtungsfähigkeit, Detailgenauigkeit, Merkfähigkeit, Finger- und
Handgeschick, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. Andererseits
sehen Ausbilder gern, wenn ihre angehenden Azubis mindestens einen mittleren
Bildungsabschluss und gute Noten in den Fächern Werken, Technik, Informatik,
Mathematik, Chemie und Physik haben.
Ausbildung Werkstoffprüfer
Welche Ausbildungsinhalte und Aufgaben warten auf Dich in der Ausbildung
zum Werkstoffprüfer (m/w)?
Wenn Du den Beruf des Werkstoffprüfers erlernen möchtest, geht es für Dich
zunächst einmal in eine klassische Ausbildung. Die duale Ausbildung dauert
dreieinhalb Jahre und damit ein halbes Jahr länger als viele andere
Berufsausbildungen. Neben der Zeit im Ausbildungsbetrieb besuchst Du an ein oder
zwei Tagen in der Woche eine Berufsschule.
Bevor es jedoch richtig losgeht, stehst Du noch vor einer letzten Entscheidung.
Denn Werkstoffprüfer ist nicht gleich Werkstoffprüfer. Vielmehr unterteilt sich der
Berufszweig in verschiedene Richtungen, von denen Du Dir eine aussuchen darfst.
Zur Auswahl stehen die folgenden Fachrichtungen:
- Kunststofftechnik
- Metalltechnik
- Systemtechnik
- Wärmebehandlungstechnik
Hast Du Dich entschieden und den Ausbildungsvertrag unterzeichnet, geht es
erneut ans Lernen. Doch keine Bange: Diesmal kannst Du Dich auf einen
Stundenplan freuen, der genau nach Deinem Geschmack ist. Auf dem Lehrplan
stehen nämlich nur die wirklich spannenden Themen wie beispielsweise:
- das Beurteilen von Werkstoffen nach physikalischen, mechanischen und
chemischen Eigenschaften
- Herstellungsverfahren von Werkstoffen
- physikalische Grundlagen zerstörender und zerstörungsfreier Prüfverfahren
- die Ermittlung von Stoffeigenschaften
- die Anwendung von Prüfeinrichtungen
- die Auswahl von Mess- und Hilfsmitteln
- die Bewertung von Prüfergebnissen
- die Dokumentation des Prüfungsverlaufs
- die Pflege von Werkzeugen, Messgeräten und prüftechnischen Einrichtungen
- Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften
Gehalt: Lohnt sich die Ausbildung zum Werkstoffprüfer (m/w)?
Wie viele andere Berufe auch unterliegt leider auch das Ausbildungsgehalt des
Werkstoffprüfers einigen starken Einflussgrößen. Das liegt daran, dass jedes
Unternehmen für sich entscheidet, wie viel es seinen Auszubildenden zahlen kann.
Die gute Nachricht: Innerhalb eines Bundeslandes sind die Differenzen sehr klein.
Wenn Du selbst schon einmal ein Vorstellungsgespräch in einem anderen
Bundesland hattest, wirst Du vermutlich schon festgestellt haben: Die regionalen
Unterschiede sind gravierend. Der Einfluss des Standortes bleibt leider auch nach
der Ausbildung bestehen. Um das Ausmaß des regionalen Einflusses einmal zu
verdeutlichen, findest Du im Folgenden eine Übersicht über die durchschnittlichen
Bruttomonatsgehälter ausgewählter Bundesländer.
- Baden-Württemberg: 3.538 Euro
- Mecklenburg-Vorpommern: 2.405 Euro
- Nordrhein-Westfalen: 3.089 Euro
- Niedersachsen: 3.133 Euro
- Thüringen: 2.566 Euro
- Brandenburg: 2.795 Euro
- Hamburg: 3.224 Euro
Wenn Du flexibel bist, kannst Du Dir solche Unterschiede aber auch prima zu
Nutze machen. Unternehmen in großen Metropolen gehören in der Regel zu
denjenigen, die ihre Azubis und Arbeitnehmer sehr gut bezahlen. Wie wäre es also
mit einer Ausbildung im südlichen München oder im Hamburger Norden? Aber
Vorsicht: Auch wenn Großstadtunternehmen gerne mit besseren
Ausbildungsgehältern oder Arbeitnehmereinkünften locken, solltest Du die Fixkosten
nie außer Acht lassen. Der Mietpreis und die Kosten für Nahrung und Verpflegung
können nämlich ein ganz schönes Loch in den Geldbeutel brennen. Bevor Du den
Ausbildungsvertrag unterschreibst und Deinen Mietvertrag kündigst, solltest Du diese
Faktoren also berücksichtigen und in Deine Überlegungen miteinbeziehen.
Hast Du Deine Ausbildung geschafft, kannst Du in den meisten Fällen als
ausgelernter Werkstoffprüfer mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.200 Euro brutto
rechnen. Kommt im Laufe der Jahre noch mehr Berufserfahrung hinzu, darfst Du
natürlich auch mehr Verantwortung übernehmen. Das macht sich nicht zuletzt auf
Deiner Gehaltsabrechnung bemerkbar. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kannst
Du im Durchschnitt mit einem Gehalt von circa 4.200 Euro brutto monatlich rechnen
– durchaus gute Aussichten also für den Werkstoffprüfer und all jene, die es noch
werden wollen.
In welchen Bereichen können ausgelernte Werkstoffprüfer (m/w)
arbeiten?
Für Berufseinsteiger in der Werkstoff-Branche hält der Arbeitsmarkt jede Menge
Beschäftigungsmöglichkeiten bereit. Schließlich ist das prüfende Auge des
Werkstoffprüfers in industriellen Fertigungsprozessen heute kaum noch entbehrlich.
Die Produktgüte muss gleichbleibend gut sein, um mit der globalen Konkurrenz
mithalten zu können.
Je nachdem, für welche Fachrichtung Du Dich innerhalb Deiner Ausbildung
entschieden hast, kannst Du Dich verschiedenen Bereichen widmen.
Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik:
- Härtereien
- Maschinen- und Anlagenbau
- Fahrzeugbau
- Schiffbau
- Luft- und Raumfahrzeugbau
Fachrichtung Kunststofftechnik:
- Unternehmen der Luftfahrt-, Automobil-, Eisenbahn- und Schiffbauindustrie
- Anlagenbau
- Energiewirtschaft
- Werkstoffprüfanstalten
Fachrichtung Metalltechnik:
- Stahlwerke
- Gießereien
- Anlagenbau
- Maschinenbau
- Fahrzeugbau
- Energiewirtschaft
Fachrichtung Systemtechnik:
- chemische Industrie
- petrochemische Industrie
- Luftfahrt
- Automobilindustrie
- Eisenbahnbau
- Schiffbau
- Anlagenbau
- Bauwesen
Wie macht man Karriere als Werkstoffprüfer (m/w)?
Dir reichen die aktuellen Optionen noch nicht aus und Du kannst es kaum
erwarten, Dich in das nächste spannende Thema einzuarbeiten? Dann solltest Du
Dir unbedingt die Weiterbildungsmöglichkeiten für den Werkstoffprüfer ansehen.
Durch die Teilnahme an Seminaren kannst Du Deine Kenntnisse vertiefen und
zugleich viele nützliche Dinge dazulernen. In der Regel fokussieren diese
Fortbildungen einen spezifischen Bereich, den Du bereits aus Deiner Ausbildung
kennst. Für Dich als zukünftiger Werkstoffprüfer wäre das zum Beispiel ein Lehrgang
mit einem der folgenden Schwerpunkte:
- Qualitätssicherung
- Automatisierung im Labor
- Arbeits- und Umweltschutz
Überdies gibt es Fortbildungen, die Dir den Aufstieg in die Teamleiterebene
ermöglichen oder die Aussicht auf eine Position im Management ebnen. Zudem
profitierst Du von einem bedeutend höheren Einkommen. Klingt das
vielversprechend? Dann schau Dir die Aufstiegsweiterbildungen an, die Deinen
Traum wahr werden lassen:
- Industriemeister der Fachrichtung Metall
- Techniker der Fachrichtung Physik
- Techniker der Fachrichtung Umweltschutztechnik
- staatlich geprüfter Werkstoff- und Prüftechniker
Du willst lieber studieren? Auch das ist natürlich nach einer Ausbildung zum
Werkstoffprüfer möglich und sinnvoll. So ist ein Studium wohl am besten als
Sprungbrett geeignet, um die Karriereleiter ganz nach oben zu klettern. Wer also den
Abiturabschluss schon in der Tasche hat, der sollte ein weiterführendes Studium in
seine Überlegungen miteinbeziehen. Schließlich kannst Du Dein Interessengebiet so
noch umfassender erforschen. Die folgenden Fachrichtungen knüpfen thematisch an
Deine vorangegangene Ausbildung an:
- Bachelor of Science Physik
- Bachelor of Science Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
- Bachelor of Engineering Kunststofftechnik
Wissenswertes
Ausbildungsplätze im Beruf Werkstoffprüfer (m/w/d) werden oft in diesen Branchen ausgeschrieben
- Materialprüfämter
- Materialforschungseinrichtungen
- Werkstoffprüfanstalten
- Yachtbau
- Eisengießereien
- Elektrizitätserzeugung
- Energieversorgung
- Stahl
- Werkstofflabors
- Dampfkesseln
- Zentralheizungskessel
- Kraftwagenmotoren
- Autoherstellern
- Energie
- Stahlrohren
- Kaltwalzwerke
- Fahrzeugbau
- Energiewirtschaft
- Stahlwerken
- Kraftfahrzeuge
- Raumfahrzeugbau
- Raumfahrzeuge
- Werkzeugbau
- Metallbearbeitung
- Metallbau
- Metallerzeugung
- Gießerei
- Agrarwissenschaften
- Medizin
- Schiffbau
- Boote
- Forschung
- Leichtmetallbau
- Stahlgießereien
- Untersuchung
- Dienstleistungsunternehmen
- Werkstoffprüfung