Das Wichtigste in Kürze
Kurzbeschreibung Ausbildung Versicherungskaufmann
Gehalt: Was verdient ein Versicherungskaufmann während der Ausbildung?
In der Ausbildung erhalten Versicherungskaufleute ein monatliches Gehalt im
Rahmen von: 920 Euro brutto im ersten, 985 Euro brutto im zweiten und 1.055 Euro
brutto im dritten Lehrjahr. Nach der Ausbildung steigt das Einkommen stark an und
rangiert nach ein paar Jahren in einem tarifgebundenen Betrieb bei etwa 3.500 bis
4.500 Euro brutto im Monat.
Was macht ein Versicherungskaufmann?
Ausgelernte Versicherungskaufleute beraten Kunden zu Versicherungen und
Finanzen. Daneben umfasst das moderne Jobprofil des Kaufmanns für
Versicherungen und Finanzen auch Aufgaben wie: Verträgen aufsetzen und
abschließen, Datenbearbeitung, Kontaktaufnahme zu potenziellen Neukunden,
Finanzberatung, Außendienst, Zusammenarbeit mit Polizei und Behörden,
Veranlassung der Auszahlung ausstehender Versicherungssummen, Recherche
über den Tat- und Unfallhergang, Beantwortung von Telefonaten sowie E-Mails und
Ähnliches.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung zum Versicherungskaufmann mitbringen?
Um gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Versicherungskaufmann zu haben,
solltest Du Interesse für die Thematik mitbringen und beispielsweise Soft Skills
besitzen wie: Neugierde, Lernbereitschaft, Sorgfalt, Genauigkeit, Eigeninitiative,
Entscheidungsfreude, analytische Fähigkeiten und Motivation. Bei den Ausbildern
sind zudem das Abitur oder die Fachhochschulreife gern gesehen.
Ausbildung Versicherungskaufmann
Was kannst Du Dir unter dem Berufsbild des Versicherungskaufmanns (m/w)
vorstellen?
Das Wichtigste vorab: Den Lehrgang des Versicherungsmanns gibt es so nicht
mehr. Mit der Reformation des Bildungssystems wurden viele Jobprofile überarbeitet
und erhielten im Zuge dessen auch gleich einen neuen Namen. In vielen Betrieben
firmiert dennoch die alte Bezeichnung, was teilweise zu Verwirrung unter den
Bewerbern führt. Davon solltest Du Dir selbst nichts annehmen. Letztlich meinen
sowohl der Begriff des Versicherungskaufmanns als auch die neue Bezeichnung
Kaufmann für Versicherung und Finanzen dasselbe: den Spezialisten für
Versicherungsschäden.
Was bedeutet der Job des Versicherungskaufmanns im Detail?
Wer mit der Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen
liebäugelt, darf sich auf einen spannenden Berufsalltag freuen. Der Kontakt zum
Kunden liegt in dieser Branche im Fokus. Bist Du also gern mit Menschen
zusammen und kannst gut erklären, besitzt Du schon einmal die wichtigste
Grundvoraussetzung für die Ausbildung.
Neben der Beratung nehmen die Experten für Versicherungsschäden auch die
Schadenfälle auf und übergeben die Prüfung auf Richtigkeit an Sachverständige.
Treten Ungereimtheiten auf, erfährst Du schon in der Ausbildung, wie Du den
genauen Tat- oder Unfallhergang recherchierst. In diesem Zusammenhang arbeiten
Versicherungskaufleute häufig mit Anwälten, Behörden und der Polizei zusammen.
Schließlich kann die Auszahlung der zustehenden Versicherungssumme erst
erfolgen, wenn alle Rahmenbedingungen gänzlich geklärt sind.
Nicht nur die Tätigkeiten sorgen für reichlich Abwechslung im Berufsleben. Auch
die unterschiedlichen Einsatzorte verhindern, dass sich Langeweile im Berufsalltag
einschleicht. So erfolgt die Kundenberatung in der Regel direkt vor Ort. Manche Tage
verbringst Du viel im Büro. Hier wollen beispielsweise E-Mails beantwortet und
Telefonate geführt werden.
Natürlich ist der Versicherungskaufmann nicht nur gefragt, wenn der Unfall oder
Schaden eingetreten ist. In der Regel kommen die Kunden schon viel früher zu ihm
und lassen sich ein maßgeschneidertes Versicherungspaket anbieten, abgestimmt
auf alle individuellen Bedürfnissen und Lebensverhältnisse.
Wer noch immer nicht ganz sicher ist, ob der Job des Versicherungskaufmanns
zu ihm passt, findet nachstehend noch jede Menge Informationen zur Ausbildung.
Darüber hinaus sind in der Zusammenfassung noch weitere Aufgaben des
Berufsprofils aufgelistet.
Mit welchen Voraussetzungen und welchem Abschluss punktest Du in der
Ausbildung zum Versicherungskaufmann (m/w)?
Vielleicht hast Du Dich schon gefragt, ob Dein Schulabschluss für die Ausbildung
zum Versicherungskaufmann ausreicht. Diesbezüglich kannst Du zunächst einmal
durchatmen, denn gesetzlich festgelegte Anforderungen gibt es in dem Sinne nicht.
Somit wäre sogar rein theoretisch die Ausbildung ohne einen Abschluss möglich.
Ganz so einfach ist es dann leider doch nicht. So stellen die meisten Betriebe am
liebsten Berufsanwärter ein, die im Besitz der mittleren Reife oder des Abiturs sind.
Zudem sollten Deine Noten in den Fächern Mathe, Deutsch und Englisch
angemessen sein.
Natürlich hilft auch das beste Zeugnis nicht, wenn nicht die persönlichen
Qualitäten zur Ausbildung passen. Dahingehend kannst Du auf Erfolg hoffen, wenn
Du Argumentationsstärke mitbringst und Feingefühl besitzt. Daneben brauchst Du
natürlich auch eine gewisse Sorgfalt und Genauigkeit – gerade wenn es um die
Recherche von Tathergängen geht.
Welche Ausbildungsinhalte und Aufgaben erwarten Dich in der Ausbildung zum
Versicherungskaufmann (m/w)?
Wie eingangs erwähnt, wirst Du bei der Suche nach einem passenden
Ausbildungsplatz eher über die Bezeichnung „Kaufmann für Versicherungen und
Finanzen” fündig. An der Organisation der Ausbildung hat sich jedoch nichts
geändert. Heute wie damals besuchen Berufsanwärter sowohl den
Ausbildungsbetrieb als auch die Berufsfachschule. Letztere bereitet Dich dabei vor
allem theoretisch auf die Arbeit als Versicherungskaufmann vor.
Die Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen umfasst noch
mehr Themen als das Vorgängermodell. Deshalb müssen sich die Auszubildenden
heute auch schon in ihrer Lehre auf einen von zwei Schwerpunkten spezialisieren:
- Versicherungswesen oder
- Finanzwesen
Diese Differenzierung erfolgt jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium. Zu Beginn
erlernen alle Lehrlinge erst einmal dieselben Basisinhalte und beschäftigen sich mit
Themen wie:
- Personalwirtschaft und tarifrechtliche Vorschriften
- Sicherheit und Gesundheitsschutz während der Arbeit
- Arbeits- und Selbstorganisation
- Datenschutz und Datensicherheit
- betriebliches Rechnungswesen
- Kosten- und Leistungsrechnung
- Kundenberatung und Verkauf
- Vertragsservice
Wer schon mit der Wahl des Ausbildungsbetriebes seiner Lehre die richtige
Richtung geben will, schaut sich heute schon die Schwerpunkte der Spezialisierung
an. Im Folgenden findest Du die grundlegenden Themen der beiden
Fachrichtungen.
Fachrichtung Versicherung
- Schaden- und Leistungsbearbeitung
- zwei Wahlqualifikationseinheiten aus den Bereichen: Kundengewinnung und
Bestandsausbau, Marketing, Steuerung und Verkaufsförderung, Risikomanagement,
Vertrieb von Produkten der betrieblichen Altersvorsorge, Vertrieb von
Versicherungsprodukten für Gewerbekunden, Kundenberatung, Kundenbeziehungen
und Versicherungsbestände, Schadenservice und Leistungsmanagement
Fachrichtung Finanzberatung
- Anlage in Finanzprodukte
- zwei Wahlqualifikationseinheiten aus den Bereichen: Finanzierungsberatung von
gewerblichen Kunden, Optimierung von Finanzproduktbeständen der Kunden,
private Immobilienfinanzierung und Versicherungen, Vertrieb von Produkten der
betrieblichen Altersvorsorge
Insgesamt verbringst Du drei Jahre in der Ausbildung zum
Versicherungskaufmann, bevor es endlich in die Abschlussprüfung geht. Wer schon
vorher fleißig für jede Klausur gelernt hat, der hat in der Regel nichts zu befürchten.
Wie hoch ist das Gehalt eines Versicherungskaufmanns (m/w) in der
Ausbildung?
Die duale Organisation der Ausbildung zum Versicherungskaufmann hat viele
Vorteile. Den wohl größten sehen die meisten Jobanwärter darin, dass sie sich schon
in der Ausbildung eine erste eigene Wohnung finanzieren können. Kaufleute für
Versicherungen und Finanzen gehören nämlich nicht nur als Arbeitnehmer zu den
Besserverdienern, sondern können sich auch während der Lehre über ein
überdurchschnittlich hohes Einkommen freuen:
- Ausbildungsjahr: rund 920 Euro
- Ausbildungsjahr: rund 985 Euro
- Ausbildungsjahr: rund 1.055 Euro
Das ist schon wirklich nicht schlecht. Dennoch solltest Du die Zahlen tatsächlich
nur als Durchschnittswerte verstehen. Eine gesetzliche Regelung gibt es
diesbezüglich nicht, weshalb Du in jedem Unternehmen mit anderen
Ausbildungsgehältern rechnen solltest.
Wer möglichst viel verdienen will, kann sich die beeinflussenden Faktoren zunutze
machen.
So gelten in der Regel nämlich folgende Abhängigkeiten:
- Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr verdienen die Mitarbeiter.
- Betriebe in ländlichen Regionen bezahlen meistens weniger Gehalt als
Unternehmen in Städten.
- Bis heute konnten die Löhne in den neuen Bundesländern nicht an die der alten
angeglichen werden – Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Brandenburg zählen
immer noch zu den Regionen, in denen geringere Gehalte gezahlt werden.
Du siehst also: Wer flexibel ist, kann mehr aus seinem Ausbildungsgehalt
herausholen. Aber Vorsicht: Auch wenn Du vielleicht in Bayern oder Hessen besser
verdienst, solltest Du die Fixkosten nicht außer Acht lassen. Mieten und die Kosten
für Verpflegung steigen meistens parallel zu den Gehältern.
Wie geht es nach der Ausbildung zum Versicherungskaufmann (m/w)
weiter?
Als ausgelernter Versicherungskaufmann stehen Dir viele Möglichkeiten offen.
Beispielsweise könntest Du Dich um eine Arbeitsstelle in folgenden Einrichtungen
bewerben:
- Banken
- Sparkassen
- Kreditinstitute
- Versicherungen
Wem diese Auswahl nicht ausreicht, der kann sich über einschlägige
Weiterbildungen zusätzliche Einsatzbereiche erarbeiten. Qualifikationen zum
Versicherungsfachwirt oder zum Fachwirt für Finanzberatung sind mit Sicherheit
besonders interessant. Aber auch eine Weiterbildung zum Betriebswirt für Finanzen
und Investment kann Dir dabei helfen, weitere Schritte auf der Karriereleiter zu
machen – inklusive angemessener Gehaltserhöhung und erweitertem
Aufgabenprofil.