Ausbildung Maschinen Anlagenführer
Wie sieht der Berufsalltag eines Maschinen- und Anlagenführers (m/w/d)
aus?
Wer fest im Job eines Maschinen- und Anlagenführers steht, darf sich über einen
abwechslungsreichen Arbeitstag freuen. Dieser stellt Sie vor Herausforderungen wie
die Überprüfung von Maschinenfunktionen und die Inbetriebnahme von großen
Anlagen. Dafür geht es zunächst einmal an die Vorbereitung der Abläufe. Danach
widmen Sie sich den Maschinen selbst. Das können zum Beispiel Anlagen der
Werkzeug-, Textil- und Druckindustrie sein, aber auch Maschinen für die Nahrungs-
und Genussmittelherstellung.
Der Kern Ihrer Arbeit ist die Überprüfung des gesamten Produktionsprozesses. Dafür
müssen Sie den Materialfluss immer im Blick haben. Hat ein Unternehmen eine
Maschine schon längere Zeit in Betrieb, helfen Sie zudem bei den Wartungsarbeiten
mit. Solche sind besonders wichtig für die Sicherstellung der Betriebsbereitschaft. In
diesem Zusammenhang kümmern Sie sich beispielsweise um das Nachfüllen von
Ölen oder Kühl- und Schmierstoffen sowie um den Austausch von Verschleißteilen.
Die fortschreitende Modernisierung stellt Sie regelmäßig vor die Aufgabe, alte
Maschinen umzurüsten.
Welchen Mehrwert bietet die Arbeit des Maschinen- und
Anlagenführers?
Kaum ein Bereich kommt mehr ohne die Unterstützung riesiger
Produktionsanlagen aus. Wo beispielsweise 14.000 Gummibärchen in einer Minute
hergestellt werden, reicht Handarbeit leider nicht mehr aus. Zudem wird von einem
guten Produkt erwartet, dass es stets die gleiche Qualität und Güte besitzt. Das
Mischverhältnis muss also im Falle der Gummibärchen-Produktion stimmen. Dazu
werden die Maschinen so programmiert, dass ein immer gleicher Anteil an Wasser,
Zucker, Glukosesirup und Geliermittel in der Mischanlage landet. Diese Qualität
könnte die menschliche Hand kaum gewährleisten. Ist die Masse hergestellt, muss
sie noch in die richtige Form gebracht werden. Die aus Maismehl gefertigten Frösche
kommen aus einer Stanzmaschine. Auch diese Apparatur steht natürlich unter der
strengen Beobachtung eines Maschinen- und Anlagenführers.
Bevor es für die Gummitierchen in den Supermarkt geht, müssen sie natürlich noch
ordentlich verpackt und etikettiert werden. Auch hier muss eine Verpackung der
anderen gleichen. Dies kann nur durch die präzise Arbeit einer Produktionsmaschine
gewährleistet werden.
Der problemlose Ablauf all dieser Prozesse liegt in der Verantwortung eines
Maschinen- und Anlagenführers. Die Überwachung der Zwischenergebnisse nimmt
dabei einen sehr großen Stellenwert ein. Wird sie unregelmäßig oder nur halbherzig
durchgeführt, kann dies im schlimmsten Fall die Produktion einer großen fehlerhaften
Stückzahl nach sich ziehen. Solche Fauxpas kosten dem Unternehmen nicht nur
Zeit, sondern vor allem Geld und können für den Verantwortlichen die Kündigung
bedeuten. Deshalb legen Vorgesetzte viel Wert auf verlässliches und
verantwortungsbewusstes Personal. Wer sich durch diese Stärken besonders
hervorhebt, erlangt schnell einen angesehenen Stellenwert im Unternehmen.
Welche Eigenschaften benötigt der Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d) im
Berufsalltag?
Schon in der Schule haben Sie Physik und Technik geliebt. Auch die Liebe zur
Handarbeit hat sich bis heute durchgesetzt. Deshalb war es für Sie nach dem
Schulabschluss klar, was Sie einmal werden wollen: ein Maschinen- und
Anlagenführer. Als solcher haben Sie vermutlich schnell noch weitere Stärken an
sich entdecken können. Ihre Beobachtungsgabe und analytische Denkweise konnten
sich in Ihrem Beruf weiter entfalten. Zudem wissen Sie jetzt, dass Ihnen vor allem
das sorgfältige und aufmerksame Arbeiten viel Freude bereitet. Zudem erfordert der
Berufsalltag immer wieder eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Wenn plötzlich Probleme
am Band oder der Maschine selbst auftreten, sind Sie sofort zur Stelle. Folglich
gehört also auch Flexibilität zu Ihren Stärken.
Wie wird man Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)?
Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer geht schneller als gedacht.
So brauchten Sie nämlich nur zwei Jahre die Berufsschulbank zu drücken – im
Gegensatz zu den meisten anderen Lehrlingen. Die duale Ausbildung dauert drei
Jahre. In dieser Zeit müssen sich Berufsanwärter auf einen der folgenden
Schwerpunkte festlegen:
- Metall- und Kunststofftechnik
- Lebensmitteltechnik
- Textiltechnik und Textilveredelung
- Druckweiterverarbeitung und Papierverarbeitung
Vielleicht haben Sie das angebotene zusätzliche dritte Jahr ja auch absolviert.
Dieses stattet den Maschinen- und Anlagenführer mit einem weiteren Titel aus. Auch
hier liegt es wieder in der Entscheidung des Auszubildenden, ob er zukünftig arbeiten
möchte als:
- Feinwerkmechaniker
- Fertigungsmechaniker
- Industriemechaniker
- Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik
- Werkzeugmechaniker
- Zerspanungsmechaniker
Was können Sie als Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d) verdienen?
Im Durchschnitt verdienen Maschinen- und Anlagenführer zwischen 2.985 und
3.135 Euro brutto im Monat. Wie viel am Ende wirklich auf Ihrem Konto landet, hängt
von ein paar entscheidenden Faktoren ab.
In erster Linie schauen Arbeitgeber darauf, wie viel Berufserfahrung Sie
mitbringen. Sind Sie schon ein paar Jahre in Ihrem Job tätig und bringen sogar die
eine oder andere Zusatzqualifikation mit, haben Sie gute Chancen, im oberen
Bereich der Gehaltsspanne anzukommen. Je stärker Sie sich durch Ihre
Professionalität von Ihrer Konkurrenz abheben, desto wohlgesonnener ist Ihnen Ihr
Chef bei der Gehaltsverhandlung. Doch Achtung: Ohne Überzeugungsarbeit und den
richtigen Argumenten bekommt so schnell niemand mehr Geld. Die wenigsten
Unternehmen haben etwas zu verschenken.
Neben dem beruflichen Know-how entscheiden auch der Standort des
Arbeitgebers sowie die Unternehmensgröße über das mögliche Einkommen.
Generell verdienen Arbeitnehmer in größeren Betrieben besser als in kleineren
Konzernen. Kleinere Konzerne sind eher in ländlichen Regionen zu finden. Hier sind
die Standortmieten niedriger als in Städten.
Für Sie bedeutet das, dass Sie auf der Suche nach einem zahlungsfreudigen
Arbeitgeber vor allem in Großstädten fündig werden. Metropolen wie Hamburg,
Frankfurt oder Köln gehören zu den Regionen, in denen in der Regel besser entlohnt
wird.
Wie gelingt die Karriere als Maschinen- und Anlagenführer (w/m/d)?
Nach ein paar Jahren im Job des Maschinen- und Anlagenführers stellt sich für
die meisten die erste Berufsroutine ein. Das Schöne: Nicht jeder Handgriff muss
mehr dreifach durchdacht sein und der Arbeitsplatz ist auch vertraut. Wo manche ein
Gefühl des Ankommens verspüren, empfinden andere den gleichbleibenden
Arbeitsrhythmus als Last. Langeweile, gefolgt von Demotivation, ist die Konsequenz.
Was fehlt, ist eine neue Herausforderung.
Gehören Sie auch zu denen, die Abwechslung lieben, sollten Sie unbedingt über
eine einschlägige Weiterbildung nachdenken. Diese sorgt für frischen Wind und
bringt Sie sogar auf der Karriereleiter weiter voran. Nachstehend finden Sie ein paar
Zusatzqualifikationen, die auf Ihre Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer
aufbauen.
Fortsetzung der Berufsausbildung:
Erweitern Sie Ihren Einsatzbereich mit einer zusätzlichen Ausbildung. Ihre
Berufsbranche hat zahlreiche Bildungsgänge im Angebot. Wie wäre es zum Beispiel
mit einer zweiten Lehre zum:
- Industriemechaniker
- Werkzeugmechaniker
- Zerspanungsmechaniker
- Feinwerkmechaniker
Da Sie mit der Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bereits eine
stabile Grundlage an Fachwissen haben, können Sie die folgende Ausbildung
verkürzen. Das erspart Ihnen viel Zeit und bringt Sie schnell in neue
Einsatzbereiche.
Weiterbildung zum Industriemeister:
Hängen Sie an Ihre Ausbildung noch den Meistertitel. Dieser qualifiziert Sie für
eine Position als industriell-technische Führungskraft und überträgt Ihnen in Zukunft
sogar die Personalverantwortung.
Studium Maschinenbau:
Mit dem Abitur im Gepäck können Sie sich noch einmal so richtig in die Fluten
stürzen – besser gesagt in das Leben an der Uni. Idealerweise wählen Sie dafür
einen Studiengang, der auf Ihr Wissen aufbaut. Der Bereich Maschinenbau ist
besonders beliebt in der Branche. Mit einem Bachelor- oder Masterabschluss in der
Tasche steht einer Anstellung als Ingenieur in großen Industrieunternehmen nichts
mehr im Wege.
Wissenswertes
Ausbildungsplätze im Beruf Maschinen Anlagenführer (m/w/d) werden oft in diesen Branchen ausgeschrieben
- Abfallwirtschaft
- Pharmazie
- Elektro
- Energieversorgung
- Fahrzeugbau
- Rohstoffverarbeitung
- Möbel
- Optik
- Genussmittelherstellung
- Druck
- Rohstoffgewinnung
- Textil
- Leder
- Wasserversorgung