Das Wichtigste in Kürze
Kurzbeschreibung Ausbildung Heilpraktiker
Gehalt: Was verdient ein Heilpraktiker während der Ausbildung?
Während der Ausbildung bekommst Du leider kein Gehalt. Der Grund? Die
Ausbildung findet nur an einer Berufsfachschule statt. Du hast daher einen
studentenähnlichen Status. In manchen Fällen kann es sogar vorkommen, dass Du
für Gebühren und Materialien aufkommen musst. Du solltest also damit rechnen, erst
einmal in Deine Zukunft investieren zu müssen.
Was macht ein Heilpraktiker?
Als Heilpraktiker kümmerst Du Dich um die ganzheitliche Heilung von körperlichen
und seelischen Krankheiten. Du arbeitest nach dem Prinzip, dass Körper und Geist in
Einklang stehen und eine Krankheit lediglich auf einer Störung dieses Einklangs
beruht. Du führst ausgiebige Gespräche mit Deinen Patienten, entwickelst anhand
dieser einen Behandlungsplan und führst diesen durch. Für die Therapie kommen
verschiedene Methoden infrage, die allerdings ausschließlich alternative
Heilvarianten umfassen. Du darfst auch rezeptfreie Medikamente aus der
Naturheilkunde empfehlen. Weiterhin übernimmst Du als Heilpraktiker
organisatorische Tätigkeiten, beispielsweise die Buchhaltung oder die
Dokumentation einer Behandlung in der Patientenakte.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung zum Heilpraktiker mitbringen?
Ein Schulabschluss ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, es wird aber mindestens ein
Hauptschulabschluss empfohlen. Du solltest außerdem gerne mit Menschen
zusammenarbeiten, wenn Du die Ausbildung zum Heilpraktiker in Betracht ziehst.
Empathie hilft Dir in diesem Job ebenfalls weiter. Als typische Eigenschaft für
Heilpraktiker wird häufig ebenfalls ihr gutes Organisationstalent genannt. Gerade
wenn Du selbständig arbeitest, musst Du neben der Behandlung von Patienten auch
administrative Aufgaben bewältigen.
Ausbildung Heilpraktiker
Steckbrief und Berufsbild: Das machst Du als Heilpraktiker (m/w)
Ein ganzheitliches Behandlungskonzept steht im Fokus Deiner Arbeit als
Heilpraktiker. Deine Aufgaben sind dabei so ähnlich wie die des Allgemeinmediziners
– allerdings auf rein natürlicher Basis. Bei Deiner täglichen Arbeit wendest Du
alternative Heilmethoden wie Akupunktur oder Akupressur an. Du empfängst Deine
Patienten – meist in einer eigenen Praxis – und führst ein Anamnesegespräch. Dabei
diagnostizierst Du, berätst den Patienten hinsichtlich des weiteren Vorgehens und
stellst einen Behandlungsplan auf.
Anschließend folgt die Behandlung des Patienten. Zu den möglichen Methoden
gehören neben der Akupunktur und der Akupressur auch die Lymphdrainage, die
Bestrahlung mit Infrarotlicht oder die Verabreichung spezieller Injektionen. Auch
Elemente der Chiropraktik gehören je nach Ausbildung zu Deinem Alltag. Das heißt,
dass Du durch spezielle Handgriffe Blockaden im Körper lösen kannst.
Doch so spannend die ausführende Seite auch sein mag: Als Heilpraktiker wirst
Du früher oder später auch mit dem Computer in Berührung kommen. Dann nämlich,
wenn Du die Behandlung dokumentierst oder den Behandlungsplan erstellst. Wenn
Du selbständig tätig bist, musst Du natürlich auch die Buchhaltung übernehmen.
Büroarbeit ist für Dich also kein Fremdwort.
Einsatzgebiete des Heilpraktikers (m/w)
Dein Arbeitsort ist höchstwahrscheinlich eine Praxis. Diese kannst Du entweder
selbst führen oder Du bist als Angestellter tätig. Da die natürlichen
Heilkundeverfahren immer beliebter werden, beschäftigen auch so manche
Allgemeinmediziner Heilpraktiker in ihrer Praxis. Selten, aber möglich ist die Tätigkeit
in einer physiotherapeutischen Praxis oder in einem Gesundheitszentrum. Auch in
Rehabilitationszentren werden Heilpraktiker beschäftigt.
Voraussetzungen für die Ausbildung: Dieser Abschluss qualifiziert Dich für
einen Ausbildungsplatz als Heilpraktiker (m/w)
Ein schulischer Abschluss ist für die Ausbildung zum Heilpraktiker nicht zwingend
erforderlich. In der Praxis werden aber Bewerber bevorzugt, die mindestens über
einen Hauptschulabschluss verfügen. Du solltest außerdem bestimmte Qualitäten
mitbringen, um im Job als Heilpraktiker erfolgreich zu sein.
Dazu gehören:
- die Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen
- ein hohes Verantwortungsbewusstsein
- eine gewisse Intuition/Menschenkenntnis
- ein freundliches und vertrauensvolles Auftreten
- eine gute Planungsfähigkeit
Aufgaben, Ausbildungsinhalte und Gehalt während der Ausbildung zum
Heilpraktiker (m/w): Eine spannende Zeit?
Hast Du es geschafft und den Ausbildungsplatz ergattert, geht es an die
schulische Ausbildung. Es handelt sich um einen Lehrgang, der je nach Schule
unterschiedlich lange dauert. Beispielsweise dauert die Ausbildung per Fernschule
rund ein bis zweieinhalb Jahre, während Vor-Ort-Schulen die Ausbildung zum
Heilpraktiker in vier bis 16 Monaten anbieten.
Du bekommst während der schulischen Ausbildung kein Gehalt und solltest auch
damit rechnen, weitere Kosten tragen zu müssen. Dazu gehören nicht nur die
möglichen Gebühren für Deinen Lehrgang, sondern auch Materialkosten für
Fachliteratur und eventuelle Arbeitsmittel. Diese unterscheiden sich je nach
gewähltem Lehrgang. Manchmal ist es auch vom Standort abhängig, wie viel Du für
Deine Ausbildung bezahlst.
Schon gewusst? Nicht immer ist ein praktischer Teil während der
Ausbildungszeit als Heilpraktiker vorgesehen. Manche Schulen integrieren aber ein
Praktikum bei einem Heilpraktiker vor Ort. Hier kannst Du schon einmal in Deinen
zukünftigen Alltag hineinschnuppern. Informiere Dich am besten vorher, um welche
Art des Lehrgangs es sich handelt. Wenn Du Praxiserfahrung sammeln möchtest,
solltest Du eine Schule mit Berufspraktikum auswählen. Achtung: Auch die Praktika
werden in der Regel nicht vergütet.
Das bringt die Zukunft: Einstiegsgehalt, Einsatzgebiete und Weiterbildung als
Heilpraktiker (m/w)
Als Heilpraktiker bist Du höchstwahrscheinlich Dein eigener Chef. Möchtest Du
Deine eigene Praxis eröffnen, musst Du zunächst investieren – kannst dann aber mit
einem Gehalt von bis zu 2.600 Euro brutto monatlich rechnen. Ein weiterer Vorteil:
Du kannst Deine Praxisöffnungszeiten und somit Deine Arbeitszeiten selbst
festlegen. In der Regel arbeitest Du als Heilpraktiker nur werktags.
Deine Zukunftschancen sind nicht nur mit einer Fortbildung prima, denn die
alternative Medizin wird immer beliebter. Du kannst natürlich auch weitere Lehrgänge
besuchen, Dein Wissen erweitern oder spezifizieren und somit mehr Patienten für
Deine Praxis gewinnen. Wie wäre es mit einem Zusatzkurs in Psychologie, der Dir
dabei hilft, Dich noch besser in Deine Patienten einfühlen zu können? Oder mit einer
Weiterbildung im Bereich der mikrobiologischen Therapie bei Darmstörungen? Es
liegt ganz in Deinen Händen, in welchem Bereich der umfangreichen alternativen
Heilkunde Du zum Experten werden möchtest!
Wissenswertes
Ausbildungsplätze im Beruf Heilpraktiker (m/w/d) werden oft in diesen Branchen ausgeschrieben
- Arztpraxen
- Gesundheitswesen
- Heilpraktikerpraxen
- Gesundheitszentren
- Rehabilitationskliniken
- Praxen
- Massagepraxen
- Krankengymnastikpraxen
- Bademeisterinnen
- Bademeistern
- Hebammen
- Entbindungspflegern