Das Wichtigste in Kürze
Kurzbeschreibung Ausbildung Chemikant
Gehalt: Was verdient ein Chemikant während der Ausbildung?
In Abhängigkeit der Unternehmensgröße, Branche und der Region verdient ein
Auszubildender in seiner Lehre zum Chemikanten durchschnittlich im ersten Ausbildungsjahr
zwischen 750 und 850 Euro brutto, im zweiten Ausbildungsjahr zwischen 790 und 940 Euro
brutto, im dritten Ausbildungsjahr zwischen 850 und 1.020 Euro brutto und im vierten
Ausbildungsjahr zwischen 890 und 1.100 Euro brutto pro Monat.
Was macht ein Chemikant?
Der Chemikant bewegt sich beruflich anders als der Chemielaborant in riesigen Laboren und
Produktionsanlagen der chemischen Industrie. In diesem Job geht es vor allem um die
Überwachung der Herstellung chemischer Erzeugnisse und die strenge Einhaltung
standardisierter Rezepturen. In der Praxis bedeutet das die Übernahme von Aufgaben wie:
die Steuerung von großen, automatisierten Maschinen; das Abfüllen und Verpacken der
Erzeugnisse; das Abmessen von Rohstoffen; Qualitätskontrolle sowie die Filterung,
Destillation und Kristallisierung flüssiger Stoffe. Außerdem kümmert der Chemikant sich
beispielsweise um die Zerkleinerung fester Stoffe und arbeitet unter Einhaltung strenger
Richtlinien und Parameter.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung zum Chemikant mitbringen?
Als Bewerber um einen Ausbildungsplatz zum Chemikanten solltest Du am besten gute
Noten in Chemie, Physik und Mathe vorweisen können und idealerweise noch mindestens
die mittlere Reife erreicht haben. Verfügst Du gleichzeitig über Soft Skills wie handwerkliches
Geschick, Spaß an Technik, Verantwortungsbewusstsein, schnelle Reaktionsfähigkeit,
Aufmerksamkeit und Teamfähigkeit, steht Deinem Ausbildungsvertrag so gut wie nichts
mehr im Wege.
Ausbildung Chemikant
Chemikant (m/w)
Steckbrief Chemikant (m/w): Der Profi zwischen Großraumlabor und chemischer
Produktionsanlage
Wer kann sich heute noch ein Leben ohne Kosmetika, Waschmittel oder Klebstoffe
vorstellen? Undenkbar – meinen die meisten! Doch glücklicherweise gibt es Chemikanten.
So sind sie die wahren Experten, wenn es um die Herstellung chemischer Stoffe geht.
Meistens präpariert mit Laborkittel und Schutzbrille, findest Du sie überwiegend in
Produktionsanlagen oder im überdimensional großen Labor, aber auch am Schreibtisch vor
dem Computer. Wenn sie also nicht gerade Protokolle auswerten oder chemische
Berechnungen vornehmen, stehen sie grundsätzlich vor großen Apparaturen und arbeiten
zusammen mit Biologen und Chemikern in der Produktionsüberwachung. Was das im
Klartext heißt, kann Dir der erfahrene Chemikant genau sagen:
- Steuerung von riesigen, automatisierten Maschinen
- Überwachung der Prozesse
- Abfüllen und Verpacken der Erzeugnisse
- Abmessen von Rohstoffen
- Qualitätskontrolle
- Filterung, Destillation und Kristallisierung flüssiger Stoffe
- Zerkleinerung fester Stoffe
- Einhaltung strenger Richtlinien und Parameter bei der Herstellung eines
gleichbleibenden Produktes
Verantwortungsbewusstsein ist hier in jedem Fall gefragt. Denn das Mischungsverhältnis
eines standardisierten Produktes muss immer stimmen. Schließlich verzeiht der Kunde keine
Abweichung bei der Herstellung eines Produktes.
Voraussetzungen und Abschluss: Diese Dinge solltest Du mitbringen für eine Ausbildung
zum Chemikanten (m/w)
Wenn Du im Chemieunterricht schon immer dem nächsten Experiment begeistert
entgegengefiebert hast und auch heute noch die Berechnung von Stoffmenge und Volumen
aus dem Effeff beherrschst, dann solltest Du Dir unbedingt die Ausbildung zum Chemikanten
ansehen, denn hier werden Deine Talente gefördert. Zudem solltest Du ein gewisses Set an
Eigenschaften mitbringen wie beispielsweise:
- handwerkliches Geschick
- Spaß an Technik
- Verantwortungsbewusstsein
- schnelle Reaktionsfähigkeit
- Aufmerksamkeit
- Teamfähigkeit
Wer hier zusätzlich noch gute Noten in Chemie, Physik und Mathe vorweisen kann und
die mittlere Reife erreicht hat, dem steht einer Einladung zum Vorstellungsgespräch
garantiert nichts mehr im Wege.
Stürz Dich in Dein chemisches Abenteuer: Ausbildungsinhalte und Aufgaben in Deiner
Lehre zum Chemikanten (m/w)
Binnen dreieinhalb Jahren bekommst Du als angehender Chemikant sowohl von der
Berufsfachschule als auch von Deinem Ausbildungsbetrieb ein chemisches Grundlagenpaket.
Das bedeutet, dass Du nicht wie zu Schulzeiten nur öde Formeln pauken brauchst, sondern
Dein neu erworbenes Wissen direkt mit in Ausbildungsunternehmen nehmen kannst. Hier
heißt es nämlich schon direkt zu Beginn: Anpacken! Doch keine Sorge: Als Azubi stehst Du
noch unter einem besonderen Welpenschutz und wirst nicht nur an die Hand eines oder
mehrerer Mitarbeiter genommen, sondern darfst auch noch Fehler machen.
Der Fokus Deiner Ausbildung liegt dabei ganz klar auf der Vermittlung eines
umfangreichen beruflichen Basiswissens. Dazu gehört insbesondere das Einstudieren von
Tätigkeiten wie:
- Messung der Reaktion von Stoffen
- Destillation
- Filtrieren
- Zentrifugieren
- Messung von Druck, Menge und Temperatur
- Montage von Bauteilen und Rohren
- Arbeit in Produktionshallen und das Vertrautmachen mit Prozessen, Maschinen und
Steuerungen
Mit etwas Glück kannst Du Dich in Deinem Ausbildungsbetrieb auf einen bestimmten
Bereich spezialisieren wie etwa auf den Bereich:
- Labortechnik
- Kälte- und Tieftemperaturtechnik
- Nanotechnik
- Digitalisierung und vernetzte Produktion
Optimal vorbereitet geht es dann schließlich endlich in die Abschlussprüfung.
Das Gehalt des Chemikanten (m/w) während und nach seiner Ausbildungszeit
Für jeden, der sich um seine Finanzen während der Ausbildung sorgt: Sei unbesorgt,
denn die Ausbildung zum Chemikanten wird nicht nur vergütet, sondern gehört auch noch
zu einer der Branchen mit überdurchschnittlich hohem Ausbildungsgehalt. So können sich
angehende Chemikanten über einen monatlichen Bruttoverdienst freuen in Höhe von:
- Ausbildungsjahr: 750 bis 850 Euro brutto
- Ausbildungsjahr: 790 bis 940 Euro brutto
- Ausbildungsjahr: 850 bis 1.020 Euro brutto
- Ausbildungsjahr: 890 und 1.100 Euro brutto
Wie Du siehst, kann das Ausbildungsgehalt variieren. Dies liegt daran, dass keine
einheitliche Höhe festgelegt ist. Folglich lohnt es sich immer, auch einen Blick in andere
Bundesländer zu werfen und eine gewisse Flexibilität an den Tag zu legen: Sollte Dein
Interesse vor allem auf einem möglichst üppig ausfallenden Ausbildungsgehalt liegen,
orientieren sich sowohl Auszubildende als auch Berufserfahrene in Richtung alter
Bundesländer. So liegen die Gehälter der Mitarbeiter in Großstädten der westlichen und
südlichen Regionen Deutschlands weit höher und befinden sich an der oberen Grenze des
durchschnittlichen Einstiegsgehalts von 1.760 und 2.200 Euro brutto im Monat.
Nach der Ausbildung ist vor der Karriere: So startest Du als Chemikant (m/w) richtig
durch
Wer sich als Chemikant viel Verantwortung im Job wünscht und ein möglichst üppiges
Einkommen anstrebt, der kommt an Spezialisierungen nicht vorbei. Um Dich allerdings nicht
sofort in den nächsten Ausbildungsweg stürzen zu müssen, kannst Du auch kleinere Kurse
der Industrie- und Handelskammer in Erwägung ziehen. Zur Auswahl stehen Dir hier
beispielsweise die Fortbildung zum:
- Betriebspädagogen
- Qualitätskontrolleur
- Schichtführer
Wer direkt nach seiner Ausbildung weitermachen will, dem stehen zusätzlich natürlich
die Klassiker zur Option wie die Weiterbildung zum:
- Techniker
- Industriemeister
- Technischer Betriebswirt
Wissenswertes
Ausbildungsplätze im Beruf Chemikant (m/w/d) werden oft in diesen Branchen ausgeschrieben
- Lacke
- Chemiefasern
- Garne
- Stickstoffverbindungen
- Düngemittel
- Säure
- Kunststoffe
- Arzneimittelwirkstoffe
- Sprengstoffe
- Pharmazie